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Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

Titel: Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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klischeebehaftete Behauptung ist, alle Frauen würden immer ein Vorspiel anfordern oder erst dann auf Touren kommen, wenn ihnen Appetit geduldig in den ach so keuschen, komplizierten Körper hineingeknetet würde – so voreilig ist es auch zu sagen, kein Mann würde auf ein Vorspiel gesteigerten Wert legen. Das sind beides verquere Rollenmodelle von Sexualität. Sie reduzieren unter anderem die männliche Sexualität allein auf die eine Stelle vorn mittig und bauschen die weibliche zu einem Problemfeld auf.
     
Was ist eigentlich Vorspiel? Ein bescheuertes Wort, das in seinem Subtext ausdrückt: Das Wesentliche, um das es ginge, käme erst danach, wie etwa nach der Konzert-Vorgruppe endlich die Rolling Stones. Es stimmt nicht, dass das Vorspiel weniger wert ist, weniger aufregend oder dass »das Beste« erst danach kommt (manchmal ist »das Beste« vergleichsweise banal). Was wir unter Vorspiel abgespeichert haben, sind sexuell orientierte Praktiken, nur ohne Koitus. Eine pragmatische Sichtweise, die die Emotionen völlig beiseiteschiebt. Dabei ist alles Sex, der beginnt nicht erst beim Reinstecken. Wir könnten es als Spielsex umschreiben, denn es ist eine Facette des gesamten Sexualakts, die mehr »leistet«, als nur einen Ständer bei ihm und eine feuchte Muschi bei ihr zu produzieren. Spielsex ist der Ort, um Phantasien auszuleben, dem anderen seine Wertschätzung zu zeigen, ihn zu erforschen, ihm Liebesgefühle zu zeigen, um sich selbst wieder als sexuelles Wesen zu begreifen oder um sich gegenseitig zum Höhepunkt zu bringen. Es ist Sex.
    Erstens. Doch, Männer mögen »Vorspiel«. Der Mann ist nicht so simpel, wie es seit Jahrzehnten gern dargestellt wird – dass er nur eine willige Partnerin bräuchte, eine Erektion und eine zügige Ejakulation nebst sofortigem Schlaf, um sich befriedigt, entspannt und glücklich zu fühlen.
    Um genau zu sein: All das, was auch Frauen am Vorspiel hinreißend finden – sich begehrt fühlen, sich entspannen, das Herzklopfen genießen, sich wahrgenommen, gemeint oder sogar geliebt fühlen –, alle diese Emotionen haben auch Männer. Innere wohlige Erregung entsteht nicht nur durch eindeutig sexuelle Berührungen (an seinem Penis oder Mund), sondern auch durch sinnliche Liebkosungen, die erst mal nicht unbedingt zu seiner sexuellen Erregung führen sollen: durchs Haar streicheln, massieren, alle anderen Körperstellen berühren, zärtlich sein. Das braucht Mann genauso wie Frau; jeder Mensch braucht Berührungen, die ihm beweisen, dass er nicht nur als Sexualgespiele, sondern auch als Mensch, als Persönlichkeit wertgeschätzt wird.
    Und genau da fehlt eine Art Erfahrungsbrücke bei manchen Männern: Werden sie berührt – oder berühren sie –, fassen sie es als Auftakt zum Koitus auf. Und nicht als Wertschätzung und Interesse an sich. Kurz gesagt: Männer sind körperliche Aufmerksamkeiten, die Freude machen sollen (und nicht nur den Penis zum Stehen bringen), nicht gewohnt; vor allem, wenn dabei sein Schwanz ignoriert wird und stattdessen Gesicht, Hals, Bauch, Beine oder gar der Zehenzwischenraum geleckt und gestreichelt werden. Sie »verstehen« diese Berührungen zunächst nicht, nehmen sie als Ablenkung wahr oder als Bruch zwischen Sex und Liebe.
    Dazu kommt das männliche Aktivgebot – »dein Penis muss stehen und sich anstrengen« –, und das erlaubt ihnen nur schwer zu genießen, dass eine Frau etwas für sie tut. Ausnahmen: Die Kerle, die selbst nach dem Geblasenwerden so tun, als sei es eine Gunst, die sie der Blasenden gewährt haben. Puha.
    Massiert werden, gestreichelt werden, langsam und kunstvoll mit der Hand oder dem Mund liebkost zu werden – Mann fühlt sich unwohl, weil er sich dabei nutzlos fühlt. Ausgeliefert. Hilflos. Seine Aufgabe, die ihm (auch) die platten Rollenbilder Mann – Frau eingeimpft haben, besteht darin: Er ist für alles zuständig. Er hat dafür zu sorgen, dass sie will, dass sie feucht wird, dass sie kommt. Zurücklehnen beraubt ihn seines Daseinszwecks.

    Zweitens. Ständiger Barock vor dem Reinstecken liegt ihm in der Tat nicht.
    Manche Männer empfinden es als Umweg, jedes Mal die »Kerze an, Füße massieren, von oben bis unten abküssen«-Nummer zu bringen oder einen Hausfrauenstriptease über sich ergehen zu lassen. Sie hätten es gern mit weniger Drumherum – aber dafür öfter. Nur an den wichtigsten Stellen ausziehen, Spucke drauf, los geht’s – diese Form von Sex ohne Vorlauf und Dessousvorführeinlage

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