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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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fluffig und sauber, und seine Augen waren klar und wach. Er krallte sich leise schnatternd an Dr. Niks Pullover fest. Es sah nicht so aus, als hätte ihm sein kleines Wasserabenteuer geschadet.
    Seit seiner grausigen Gesangsdarbietung war Biro überraschend gesprächig geworden. »Wie ist es, in so einem Safari-Park zu wohnen?«, fragte er Matt. »Gefällt es Ihnen? Hören Sie die Tiere nachts? Denken Sie manchmal, Sie wären in Afrika?«
    »Ich habe manchmal ganz schön komische Träume, das kann ich dir sagen«, antwortete Matt.
    Als Letzte kamen Hasi, Mama und Papa zur Tür herein. Ich hatte unsere Eltern noch nie so bedrückt erlebt. Sie sahen aus, als wären sie vor Sorge geschrumpft. Dr. Nick wollte Opi an Mama übergeben, aber sie wich einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf.
    »Ich kann ihn nicht nehmen, Jonas«, sagte sie.
    Opi gluckste und streckte die Arme nach ihr aus. Es sah genauso aus wie bei einem Menschenbaby, das sich freut, seine Mutter zu sehen. Hasi wuffte hoffnungsvoll.
    »Natürlich kannst du, Anita«, erwiderte Dr. Nik. »Er braucht dich.«
    »Jeder macht mal einen Fehler«, sagte Matt, während Papa mit finsterer Miene schwieg. »Abgesehen davon kann man den Fernsehleuten zum Vorwurf machen, dass der Stein nicht ordnungsgemäß eingemörtelt wurde. Und das Tragetuch ist auch nicht einwandfrei – der Kleine hätte nicht so leicht herausfallen dürfen.«
    »Aber ich hätte Opi gar nicht erst in das Makakengehege mitnehmen sollen!« Mama fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Wenn ich nur daran denke, wie unprofessionell ich mich verhalten habe, könnte ich sterben vor Scham. Opi hätte … Er hätte …«
    Papa legte einen Arm um Mamas Schultern, doch sie schüttelte ihn ab.
    »Eigentlich ist es meine Schuld«, gab Papa zu, der nicht so recht wusste, was er jetzt mit seinem Arm machen sollte. Er ließ ihn langsam sinken und steckte schließlich die Hand in die Hosentasche. »Ich hätte nicht vor allen Leuten mit dir Streit anfangen dürfen.«
    »Und mir tut es furchtbar leid, dass ich euch so viel zugemutet habe«, sagte Matt. »Mir war nicht klar, wie groß die Belastung für euch sein würde, so kurz nach dem Hausbrand. Ich hätte Anita gar nicht bitten sollen, den kleinen Schimpansen zu betreuen, aber sie ist einfach die beste Tierpflegerin, die ich kenne.«
    Hilfe, das war ja wie bei der Fernsehserie Verzeih mir! Ich fragte mich, wer sich als Nächster entschuldigen würde. Dr. Nik? Oder vielleicht Opi?
    Mama hielt sich immer noch von Opi fern. »Ich kann den Job nicht weitermachen, Matt«, sagte sie. »Ich muss mich um meine Mädchen kümmern. Wir müssen unser Haus wieder aufbauen oder das Grundstück verkaufen und schleunigst etwas finden, wo wir zur Miete wohnen können. Und in einem Haus, das jemand anderem gehört, kann ich keine Tiere pflegen. Außerdem hat sich heute gezeigt, dass man mir die Kleinen auch nicht mehr anvertrauen kann.«
    »Du darfst nicht aufhören, Mama!«, rief ich entsetzt. Die Familie Wild ohne wilde Tiere war einfach ein Ding der Unmöglichkeit!
    »Die Tiere brauchen dich«, beteuert Tori. »Sieh dir Opi doch an!«
    Der kleine Schimpanse hatte angefangen zu wimmern. Er streckte seine Ärmchen immer wieder nach Mama aus und konnte allem Anschein nach nicht begreifen, warum sie ihn nicht knuddelte.
    »Tut mir leid.« In ihren Augen glitzerten Tränen. »Es ist das Beste für alle.«
    »Du musst dich um deine Mädchen kümmern?«, sagte Papa plötzlich. »Und was ist mit mir?«

23
    Kein Haus, keine Eltern, keine Tiere
    »Und was kommt als Nächstes? Kriegt womöglich jemand einen Tumor?«, fragte ich, während ich in der Eiseskälte auf dem Weg vor Matts Haus auf und ab marschierte. Die orangegelben Strahler, die es beleuchteten, ließen meinen Schatten über die Wand huschen wie einen langen, dürren Scooby-Doo -Geist. Joe, Biro und Tori, die auf dem Rasen standen, beobachteten mich schweigend. Wir hatten beschlossen, draußen zu warten, bis sich die Lage im Haus beruhigte, denn Mama und Papa hatten wieder begonnen sich anzuschreien. »Oder es gibt ein Erdbeben. Ich meine, was kann sonst noch Schlimmes passieren?«
    In diesem Moment knallte Matts Haustür so fest zu, dass sie beinahe aus den Angeln fiel, und wir vier erschraken fast zu Tode.
    Dann wurde sie wieder aufgerissen. »Du bist ein dummer, eifersüchtiger Mann!«, rief Mama Papa hinterher, der den Weg heruntermarschiert kam und dabei den Kopf einzog wie eine Schildkröte. »Fahr nach

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