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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Jacke bis zum Kinn hoch. Es war eiskalt. »Was meinen Sie, wie lange Sie noch brauchen werden, Scott?«, rief er einem Mann mit rotbraunen Stoppelhaaren zu, an dessen rechtem Ohr sich kleine Ringe aneinanderreihten wie silberne Ameisen.
    »Kommt drauf an, ob der Dicke es sich noch überlegt und doch ins Wasser geht. Wenn nicht, müssen wir ohne ihn drehen. Was echt schade wäre, weil er ein Gesicht hat, das die Fernsehzuschauer lieben würden. Aber lange können wir nicht mehr warten, ob er mitmacht, Andy. – Ist der Stein wieder an seinem Platz, Jungs?«
    Die Kulissenbauer richteten sich auf und nickten, und Papa sagte: »Zeit, das Feld zu räumen.«
    Jemand von der Filmcrew warf frisches Obst ins Wasser. Dann verließen alle das Gehege und versammelten sich ebenfalls auf dem Weg, bevor das Tor geschlossen wurde. Jetzt sah ich erst, dass die Kameras außerhalb der Umzäunung standen und ihre Objektive durch das Gitter nach innen gerichtet waren. Die Makaken waren wilde Tiere, und obwohl sie in einem Labor gelebt hatten – oder vielleicht gerade deshalb –, wären sie wahrscheinlich nicht damit klargekommen, so viele Leute in ihrer Nähe zu haben. Die einzigen Gerätschaften der Filmcrew, die im Gehege zurückblieben, waren die Scheinwerfer und eine kaum sichtbare Röhre aus feinem Drahtgeflecht, die von der Klappe im Affenhaus direkt zum Becken führte. So konnten die Makaken nur dahin gehen, wo sie hingehen sollten: direkt ins Wasser.
    Scott zog ein Funkgerät aus der Tasche. »Schickt die Affen raus!«, sagte er in die Sprechmuschel.
    »Cooler Job! So was würde ich auch gern mal sagen!«, meinte Joe. » Schickt die Affen raus! Voll der Hammer.«
    Nun wurden alle still. Auf Scotts Anweisung hin wurden die Makaken aus der Klappe gelassen. Der Käpt’n führte die Truppe wie immer an, und Pimpfi kam als Letzte. Sie huschten so leichtfüßig durch die Drahtröhre wie Ballerinas; nur Dickmops nicht, der wirklich nicht die geringste Ähnlichkeit mit einer Ballerina hatte – höchstens mit einer ziemlich pummeligen …
    »Los, Dickmops, du schaffst es!«, rief ich durch den Zaun.
    Ein stämmiger Kameramann, der ein paar Meter weiter stand, sah mich schräg an.
    »Er hat gedacht, du meinst ihn«, flüsterte mir Tori kichernd ins Ohr.
    Ups, peinliche Panne!

21
    Der Held des Tages
    Neben mir surrte es leise, als eine Kamerafrau ihr Objektiv ausfuhr, um das Geschehen aus der Nähe zu filmen. Bei so viel Zoom würde das Gittermuster des Zauns überhaupt nicht mehr zu sehen sein.
    Das Schwimmtraining hatte sich offenbar gelohnt. Der Käpt’n platschte, ohne zu zögern, ins Wasser, gefolgt von Dalek, dessen hervorstehender Zahn aus unserem Blickwinkel gar nicht auffiel, weil er sich auf der anderen Seite seines Gesichts befand. Glitzer war als Nächste im Becken und nieste total niedlich, als sie etwas Wasser in die Nase bekam. Quango und Brilli zankten sich zuerst noch am Rand, doch wenige Sekunden später sprangen auch sie hinein.
    Dickmops allerdings schnatterte aufgeregt und tänzelte herum wie ein Pferd, das Angst vor einem Hindernis hat. Die Anspannung, mit der ihn alle beobachteten, war deutlich zu spüren.
    »Mach schon«, sagte ich leise und kaute nervös an meinem Daumennagel. »Das ist doch nur Wasser, Dickmops! Ich wünschte, mir wäre das Schwimmen angeboren wie dir – du weißt gar nicht, was für ein Glück du hast! Komm, versuch’s doch mal!«
    Punky fing hinter ihm zu schimpfen an, und er zuckte vor Schreck zusammen und ließ sich unbeholfen ins Wasser plumpsen. Rings um uns hielten alle die Luft an.
    »Na, also!«, raunte Tori mir zu, als Dickmops eine Hand vor die andere setzte und zuerst zögerlich und dann immer schneller hinter seiner Truppe herpaddelte.
    Dickmops hatte es geschafft! Er war der Held des Tages. Scott, der Regisseur, schaute dankbar zum Himmel, und Papa machte ein kleines Freudentänzchen.
    Ich nahm mir fest vor, mir mehr Mühe mit dem Schwimmen zu geben und es endlich zu lernen. Nur Schwächlinge gaben schon nach zwei Stunden auf! Ich würde zwar nicht zu Ruhm und Reichtum gelangen wie Dickmops, wenn ich es auf die andere Seite des Beckens schaffte, aber um seinetwillen – und auch Biro zuliebe – wollte ich mit dem ewigen Gejammer aufhören.
    Völlig begeistert von meinem Entschluss grinste ich Biro breit an. Aber er grinste nicht zurück, weil er zu beschäftigt damit war, die Kabel und Knöpfe an der Kamera neben ihm anzustarren.
    Punky und Pimpfi kamen als Letzte dazu. Dann

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