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Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos

Titel: Absolut WILD - Kleiner Affe, großes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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Sachen Hausaufgaben war Ms Hutson sonst nicht so nachsichtig. Vielleicht war sie ja doch ein Mensch und kein Androide, wie wir immer gedacht hatten.
    »Deiner Schwester habe ich das Gleiche gesagt.« Sie schaute zu Tori, die so grimmig auf ihren Tisch starrte, dass ich dachte, er würde jeden Moment explodieren. »Sie hat sich an einen anderen Platz gesetzt, wie ich sehe?«
    »Ist mir doch egal, wo sie sitzt!«, sagte ich so laut, dass Tori es hören konnte.
    »Ein interessantes Gespann«, murmelte Ms Hutson vor sich hin, als sie Tori und Cazza betrachtete. »Nun, dann setz dich bitte, Taya.«
    Es waren noch zwei Plätze frei: einer neben Joe und einer neben einem Jungen namens Biro. Ich hatte ihn noch nie einen Ton sagen hören, und manchmal fragte ich mich, ob er überhaupt eine Zunge hatte.
    Ich setzte mich neben Joe, was noch nie jemand freiwillig getan hatte. Als ich meine Tasche neben ihn auf den Tisch legte, begann er so zu strahlen, dass wir die Neonröhren unter der Decke ruhig hätten ausschalten können.

5
    Der reinste Albtraum
    Nach der Anwesenheitskontrolle schlug Ms Hutson energisch das Klassenbuch zu. »Es wird Zeit, dass wir über das Weihnachtskonzert reden«, sagte sie.
    Alle fingen an zu stöhnen und ließen ihre Köpfe auf die Tische sinken.
    »Oh nein!«
    »Müssen wir etwa wieder singen ?«
    Wenn man in der Siebten ist, gehört es sich einfach, dass man bei dem Wort »Weihnachtskonzert« zu stöhnen und zu jammern anfängt. Vielleicht freuten sich aber alle insgeheim darauf, endlich wieder »Ihr Kinderlein kommet« zu singen, und taten nach außen nur so, als fänden sie es ganz furchtbar. Ich sah mich hoffnungsvoll um.
    Doch wenn sich meine sogenannten Klassenkameraden im Stillen freuten, dann konnten sie es auf jeden Fall ziemlich gut verbergen. Sie taten so, als wäre das Weihnachtskonzert das Schlimmste auf der Welt.
    »Ich mag Weihnachtskonzerte«, sagte ich trotzig zu Joe, aber ich sagte es sehr leise.
    »Ich auch«, meinte Joe. »Bevor meine Mutter uns verlassen hat, war ich im Kirchenchor. Wir haben so viele schöne Weihnachtslieder gesungen …«
    Als er verstummte und den Kopf hängen ließ, bekam ich Mitleid mit ihm. Es war bestimmt voll die Härte, von seiner Mutter im Stich gelassen zu werden!
    »Die Jahrgangsstufe Sieben beginnt das Konzert«, erklärte Ms Hutson. »Alle Klassen zusammen. Ist das nicht großartig?«
    Alle stöhnten noch lauter.
    »Und wir werden das hier singen«, sagte Ms Hutson und schaltete den CD-Player hinter ihrem Pult ein. Das rhythmische Getrommel einer Steelband dröhnte aus den Lautsprechern. Alle richteten sich erstaunt auf.
    »Das ist doch keine Weihnachtsmusik!«, rief jemand.
    »Hört erst mal zu«, sagte Ms Hutson.
    Nun begann ein Chor zu singen. Nach zwei Sekunden erkannte ich die Melodie von »O Tannenbaum«, so hatte ich das Lied allerdings noch nie gehört.
    Die halbe Klasse fing an zu lachen.
    »Soll das ein Witz sein, Ms Hutson?«
    »Das können wir unmöglich singen!«
    Ich sah, wie Tori Cazza etwas ins Ohr flüsterte. Cazza überlegte einen Moment, dann schob sie ihren Stuhl so laut nach hinten, dass alle in ihre Richtung sahen.
    »Ist doch voll cool!«, rief sie.
    Es war, als hätte Cazza der Klasse gerade die Erlaubnis gegeben, das Lied doch gut zu finden, denn plötzlich machten alle ganz begeisterte Gesichter.
    Was für Schafe!, dachte ich, war aber sehr erleichtert, dass es jetzt okay war, sich auf das Konzert zu freuen. Ich sah Tori neugierig an. Was hast du zu Cazza gesagt?, versuchte ich sie per Gedankenübertragung zu fragen. Hast du sie etwa hypnotisiert? Doch Tori schaute weg.
    »Hammer«, sagte einer von den Jungen ganz hinten, der Jonno Nkobe hieß.
    »Sollen wir denn auch selbst trommeln?«, fragte Heather Cashman und drehte eine Haarsträhne um ihren Finger, wie sie es immer tut, wenn sie sich bemüht, nicht allzu interessiert zu wirken.
    »Nein, das übernimmt eine Steel-Drum-Band hier aus Fernleigh«, erklärte Ms Hutson. Sie tippte auf ihre Computertastatur, und an der elektronischen Tafel erschien der Liedtext. »O Tannenbaum«, sang sie, »o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter … Und jetzt alle! Stellt euch vor, ihr wärt bei X Factor .«
    Wie eine Herde schnaubender Büffel begann die ganze Klasse, den Text leise und mürrisch vor sich hinzubrummeln. Angefeuert von Ms Hutson wurden wir ein bisschen lauter, dann noch etwas lauter, bis wir schließlich etwas zustande brachten, das nicht mehr ganz so grauenhaft

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