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Abzocke im Online-Chat

Abzocke im Online-Chat

Titel: Abzocke im Online-Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Flüsterton. »Dieser Silvi traue ich einfach alles zu.«
    Karl und Tim sahen sie
erschrocken an.
    »So etwas darfst du nicht
einmal denken«, sagte Tim und lief zur nächsten Baracke.
    Sie war kleiner als die
anderen. An der Tür hing ein Warnschild: Rauchen verboten! Feuergefahr! Ob sie
hier richtig waren?
    Tim drückte die rostige Klinke.
Es war nicht abgeschlossen. Die Tür knarrte beim Öffnen. Es dauerte einen
Augenblick, bis die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Dann sahen die
drei vom TKKG ihren gefesselten Freund, der sich auf dem Boden krümmte.
Endlich!

     
    Tim befreite Klößchen von dem
Knebel. Klößchen würgte, atmete schwer und lächelte dann, wie ein reich
beschenktes Kind an Weihnachten.
    Gaby löste den Knoten des
Schals und wickelte ihn auseinander. Nur die Handschellen ließen sich ohne
Schlüssel nicht öffnen.
    »Moment«, sagte Karl. »Das
haben wir gleich.« Er ging vor die Tür.
    Klößchen erzählte, was er
erlebt hatte. »Ich dachte echt, ich würde euch nie wiedersehen. Jedenfalls nicht
in diesem Leben.«
    »Mensch, Klößchen, wir sind
doch ein Team«, sagte Tim. »Auf deine Freunde vom TKKG kannst du dich doch
verlassen.«
    »Weiß ich doch«, sagte
Klößchen. »Aber diese Silvi...« Er schüttelte sich wie ein nasser Hund.
    Karl kehrte zurück. In der Hand
hielt er ein Stück Draht, das er draußen gefunden hatte. »Damit müsste es
gehen«, sagte er. »Hab ich mal in einem Krimi gelesen.« Er kniete sich hinter
Klößchen und fummelte mit dem Draht am Schloss der Handschellen herum.
    Ein leises Klacken, und Karl
hatte es geschafft.
    »Danke«, hauchte Klößchen.
»Danke euch allen.
    Ihr seid echt zum Knutschen!«
    »Bitte nicht«, sagte Tim
lachend.
    Sie halfen Klößchen auf die
Beine. So schnell es ging, verließen sie das Bahngelände. Den Schal und die
Handschellen vergaßen sie nicht. Die Gegenstände waren schließlich
Beweismaterial.
    Auf der Straße vor dem
Güterbahnhof bestellte Karl ein Taxi, das sie zum Luisenpark brachte. Sie
holten ihre Räder. Tim und Klößchen begleiteten Gaby bis vor die Haustür. Karl
musste eine andere Richtung einschlagen, aber er drehte noch einmal um.
    »Kannst dich wohl nicht von uns
trennen«, sagte Gaby.
    »Wenn ich mich recht
erinnere...« Karl griff in seine Hosentasche. »Dachte ich es mir doch...«
Lächelnd zog er eine Mini-Tafel Schokolade hervor und reichte sie an Klößchen
weiter. Der sprang vom Rad und umarmte Karl so stürmisch, dass beide zu Boden
gingen.

 
     
    Der Morgen dämmerte schon, als
Tim und Klöß chen
beim Internat ankamen. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Sie versteckten die
Räder, schlupften durch die Fußgängerpforte, kletterten an der Strickleiter
hoch und verschwanden in ihrem Zimmer.
    Klößchen warf sich stöhnend auf
sein Bett und schlief sofort ein. Erst wollte Tim ihn wecken, denn in einer Stunde
war die Nacht sowieso vorbei. Aber dann dachte er, dass Klößchen sich das
bisschen Schlaf redlich verdient hatte.
    Er duschte in der Zwischenzeit,
abwechselnd kalt und heiß. Danach fühlte er sich halbwegs fit. Aber das war
eine Selbsttäuschung. Schon als er mit Klößchen beim Frühstück saß, hätte er
sich Streichhölzer zwischen die Augenlider stecken müssen, damit sie nicht
zufielen. Klößchen und Tim stand ein harter Tag bevor.
    Gaby und Karl sahen auch aus
wie dreimal geschleudert in der Waschmaschine. Zum Glück standen heute nur vier
Stunden auf dem Stundenplan.
    In der großen Pause trafen sie
Patrick, der ein paar Stunden Schlaf mehr auf seinem Konto hatte. Glücklich sah
er dennoch nicht aus.
    Die vier vom TKKG erzählten
ihm, was in der Nacht noch alles passiert war. Patrick war total baff und
bedankte sich überschwänglich für die Hilfe. Nur leider waren die Erpresser nun
keineswegs eingeschüchtert. Auf dem Weg zur Schule hatte Silvi ihn auf dem
Handy angerufen und wieder 100 Euro verlangt. Drei Tage hatte sie ihm Zeit
gegeben, um das Geld zu beschaffen. Die Übergabe sollte wieder im Luisenpark
stattfinden.
    »Und morgen wird wieder das
Internet-Abo von meinem Taschengeld-Konto abgebucht«, sagte Patrick. »Der
Geldhai leiht mir nichts mehr. Da bleibt mir nichts anderes übrig. Ich muss
wieder auf Klautour gehen.«
    »Spinnst du?«, fuhr Gaby ihn
an. »Diesmal hattest du echt Glück. Aber beim nächsten Mal wirst du vielleicht
erwischt.«
    »Bingo! Früher oder später wird
nämlich jeder erwischt«, sagte Tim.
    »Und dann ist die Kacke
wirklich am Dampfen«, meinte

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