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Abzocke im Online-Chat

Abzocke im Online-Chat

Titel: Abzocke im Online-Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Handy
am Ohr. Mit wem telefonierte er? Gleich darauf konnten sie sich zusammenreimen,
wen er angerufen hatte. Ein Taxi hielt. Klößchen, Silvi und Dick quetschten
sich auf die Rückbank. Doof nahm neben dem Fahrer Platz. Der Wagen wendete und
fuhr davon.

    »Die haben uns reingelegt«,
stellte Karl fest.
    »Bingo«, sagte Tim.
    »Hühnerkacke«, meinte Gaby.
»Und nun? Sollen wir nicht doch die Polizei einschalten?«
    Karl und Tim waren immer noch
dagegen.
    »Aber wir können ja mal Polizei
spielen«, sagte Karl und setzte in zehn Sekunden seine Nickelbrille mindesten
zehnmal auf und ab.
    »Wie meinst du das?«, fragte
Gaby.
    »Ist nur so eine Idee, aber
versuchen sollten wir es«, meinte Karl und fingerte schon wieder an der Brille
herum.
    »Manno, Karl! Du treibst mich
noch in den Wahnsinn!« Tim schüttelte ihn an den Schultern.
    »Ganz easy würde Klößchen jetzt
sagen.« Karl trat einen Schritt zur Seite, zog gemütlich sein Handy aus der
Hosentasche, drückte die Nummer der Auskunft, die er gespeichert hatte, und war
schnell verbunden. Er räusperte sich.
    »Ja, bitte die Telefonnummer
der Taxizentrale«, sagte er im Ton eines freundlichen Obstkassierers. »Ich
wiederhole... 22 909 11... Danke und eine gute Nacht noch.«
    »Wow! Echt eine tolle Idee«,
moserte Gaby. »Ein Taxi für uns. Sehr schön. Und wohin soll es uns fahren?«
    »Frage ich mich auch«, sagte
Tim.
    »Vertraut mir«, sagte Karl.
    Die Nummer der Taxizentrale
hatte er natürlich längst in seinem Kopf gespeichert. Jetzt tippte er sie ein,
räusperte sich gleich zweimal und sagte mit verstellter Stimme: »‘n Abend, hier
spricht Kommissar Freitag, drittes Kommissariat, brauche dringend Ihre Hilfe,
fahnden nach Entführern, sehr dringend. Gucken Sie doch mal in Ihrem Computer
nach, welcher Wagen vor etwa zehn Minuten zum Luisenpark, Ausgang Seestraße
gefahren ist. Ich warte. Aha, Wagen 213, sehr gut, sehr gut. Und wohin? Meine,
ist doch üblich, dass der Fahrer der Zentrale das Ziel der Fahrt mitteilt.
Besonders nachts... Verstehe, Güterbahnhof, ein ungewöhnliches Ziel, oder? Na
ja, ist ja auch egal. Sie haben mir jedenfalls sehr geholfen. Die Polizei
bedankt sich und... Was? Ob es eine Belohnung gibt? Keine Ahnung. Aber auf
jeden Fall eine Belobigung vom Polizeipräsidenten. Ist doch auch schon was!«
    Er legte auf und kicherte. Gaby
und Tim waren baff.
    »Voll krass!«, rief Gaby.
»Jetzt haben wir sie.«
    Aber so weit war es noch lange
nicht. Karl reichte das Handy an Tim weiter und sagte: »Ruf uns ein Taxi!«

 
     
    »Da könnt ihr doch nicht
machen! Das verstößt gegen
das Grundgesetz und gegen die Menschenrechte und die amerikanische
Unabhängigkeitserklärung und die Genfer...«
    »Schnauze!« Silvi versetzte
Klößchen einen Tritt gegen das Schienbein.
    Er schrie auf. Jetzt hatte er
die Faxen dicke. Er wollte sich auf die junge Frau stürzen, aber Dick packte
ihn von hinten und schleuderte ihn auf den harten Betonboden. Wo war er
eigentlich? Das Taxi hatte sie zum Güterbahnhof gebracht. Jetzt befanden sie
sich in einem leer stehenden Schuppen. Von der Decke baumelte eine Glühbirne.
Es gab keine einzige Sitzgelegenheit. Nur ein rostiges Ölfass stand in einer
Ecke. Der Boden war mit Ölflecken übersät.
    Dummerweise war Klößchen eine
Tafel seines Schokoladenvorrats aus der Hosentasche gerutscht. Im wahrsten Sinn
des Wortes ein gefundenes Fressen für das Gangster-Trio. Sie hatten ihn
ausgeraubt und kauten nun genüsslich seine Schokolade. Deshalb war er so
wütend, aber es nützte ja nichts. Gegen die drei kam er nicht an.
    »Und was machen wir nun mit der
Specktonne?«, fragte Richard Schubert in die Runde.
    »Was schon?« Silvi fuchtelte
mit ihrem Messer in der Luft herum. Man hörte wieder ihr ekliges Lachen.
Klößchen lief ein kalter Schauer über den Rücken. Silvi traute er ohne Weiteres
zu, dass sie ihm was antun würde. Warum ließen seine Freunde ihn im Stich?
    Die Schokolade war aufgegessen.
Das Papier lag zusammengeknüllt auf dem Fußboden. Silvi zauberte plötzlich
Handschellen aus ihrer Manteltasche hervor. Sekunden Später war Klößchen damit
gefesselt. Das Mädchen schob seine Sonnenbrille auf den Kopf, wickelte den
Schal vom Hals und reichte ihn an Dick weiter.
    »Damit verschnürst du ihm die
Beine«, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Aber
ordentlich! Verstehst du?«
    »Selbstverständlich«, sagte
Dick eilfertig und machte sich an die Arbeit. »Fertig!« Er atmete schwer wie
nach

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