Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
-, dann wandte sie sich an seine Mutter und schließlich an Melody. „Ausgeglichenheit“, wiederholte sie. „Ich kenne hier ein paar Leute, die das einmal ausprobieren sollten.“
Logan und Melody sahen sich an und dann wieder in eine andere Richtung. Sie hatten schon ganz nahe vor einer gewaltigen Abwechslung gestanden, aber Logan hätte es nicht so sehr als einen Weg zur Ausgeglichenheit betrachtet als vielmehr zu einem unaufhaltsamen Sturz in ein sehr tiefes Kaninchenloch.
Chester lehnte die Margarita, die Melody ihm anbot, außerordentlich höflich ab und bat Stattdessen um einen Martini.
Typisch, dachte Logan, und stellte fest, dass er Chester Seabright schon auf den ersten Blick nicht leiden konnte, wusste aber eigentlich nicht genau, warum. Er sah, dass Jessie versuchte — und das war typisch für sie - ihr eigenes Urteil zurückzuhalten und Melodys Vater bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig Angeklagten zu behandeln, während seine Mutter sich benahm wie ein Schulmädchen und ihn anhimmelte. Nachdem Logan sich das eine Viertelstunde lang angesehen hatte, ließ er sich neben seiner Mutter nieder, konfiszierte ihre Margarita und ersetzte sie durch eine Limonade mit Eis. „Klimpere ihn noch ein einziges Mal mit deinen langen Wimpern an“, flüsterte er, „und ich werde das hier über dich kippen.“
Seine Mutter schnappte nach Luft und fing dann an zu lachen. Was war heute nur mit ihr los? Sie lachte, flirtete … War Vollmond oder so etwas? Oh Mann. Vollmond über Salem. In dieser Gesellschaft konnte das wirklich ein Knaller werden!
Als zwei von Melodys seltsamen Freundinnen erschienen, wurde der Tag noch unwirklicher.
„He, Leute“, sagte Melody, die Hände auf Shanes Schultern. „Das da ist meine Freundin Vickie. Sie ist die Besitzerin von Unsterbliche Klassiker, das Geschäft, in dem ich meine Kleider kaufe, und sie ist damit ausgesprochen erfolgreich. Und das hier ist Kira“, fuhr sie fort und zeigte auf eine ganz in Schwarz gekleidete Frau.
Vickie, die aussah wie ein schüchternes russisches Bauernmädchen, nickte grüßend in die Runde.
„Oh“, sagte Kira, die Hände auf den Hüften, „Vickie ist also deine Freundin und ich nicht?“
Melody errötete, ein Phänomen, das Logan gerne ausführlicher untersucht hätte, aber Kira mit ihrem wilden roten Haar, dem engen schwarzen Kleid und zahllosen Piercings in den Ohren, eine wahre Herrin der Ringe, zwinkerte, als sie seine Hand nahm und sie fest drückte. „Glauben Sie an Magie?“
Shane fing gerade in diesem Augenblick an zu lachen, ein jubilierendes Geräusch - Melody hatte ihn gekitzelt und Logan musste zugeben, wenn auch nur sich selbst gegenüber, dass Magie ihm durchaus denkbar erschien.
„Ich erwarte eigentlich keine Antwort“, sagte Kira, als er einfach schwieg. „Ich möchte einfach nur, dass Menschen in einer gewissen Verfassung Magie in Erwägung ziehen. Funktioniert besser als Trockenpflaumen.“
Logans Mutter lachte auf, was völlig unpassend war, fand Logan, ebenso die Reaktion von Jessie, die sich ein Lächeln verkniff, und dann begann auch noch die Melodie von „Do You Believe in Magic?“ in seinem Kopf zu dudeln.
So schüchtern sie auch aussah, Vickie ging zu Chester und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich möchte Ihnen danken, Mr. Seabright, dass Sie meinen Laden so großzügig unterstützt haben. Ich hätte ihn ohne Ihre Hilfe nie eröffnen können.“ Chester Seabright, dieser steife, aufgeplusterte Geschäftsmann, wäre beinahe rot angelaufen. „Ich bin … Sie müssen … gern geschehen … Vickie. Ich bin, äh, froh, dass ich helfen konnte.“ Er und seine Tochter wechselten einen scharfen, bedeutungsvollen Blick, Chester von Zorn erfüllt, Melody funkensprühend vor Boshaftigkeit.
„Keine Sorge“, sagte Kira an Logan gewandt. „Wir wollten uns nicht aufdrängen. Wir wollten nur ein wenig Lavendel und Zitronenmelisse für einen raschen Zauber borgen.“
„Oh, aus meinem Kräutergarten, nehme ich an“, sagte Melody. „Liebe und Heilung, nicht wahr? Sicher, kommt mit.“
„Schön, Sie kennengelernt zu haben“, riefen Kira und Vickie im Chor, als sie Melody die Treppe hinunter zu ihrem Küchengarten hinter dem Haus folgten.
Nachdem Melody verschwunden war, wollte keine rechte Fröhlichkeit mehr aufkommen. Als sei alles Lebendige, alle Energie aus den Anwesenden gewichen, dachte Logan.
Als sie dann endlich wieder zurückkehrte, beschwor sie Shane, sich das Schiff anzusehen, wenn es
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