Morgen letzter Tag!
Wovor wir Angst haben– eine total unvollständige Sammlung
Vor der Finanzkrise und der Bankenkrise. Dem Euro. Griechenland. Überhaupt vor Europa. Vor dem Klimawandel. Dem Ökofaschismus. Überschwemmung. Wassermangel. Vor Überfluss. Vor Knappheit. Vor Terroristen. Fundamentalisten. Idealisten. Kommunisten. Kapitalisten. Dem Antichristen. Christen. Moslems. Juden. Hindus. Sekten. Insekten. Langeweile. Amerikanern. Chinesen. Indern. Pakistanis. Polen. Negern. Überhaupt Ausländern. Nachbarn. Männern mit Bart. Frauen mit Bart. Der Wissenschaft. Verblödung. Vor Gutmenschen. Vor bösen Menschen. Unmenschen. Übermenschen. Untermenschen. Überhaupt vor Menschen. Vor Bakterien und Viren. Vor der Zerstörung der Umwelt. Vor Staus. Vor der Kernkraft. Davor dass der Strom ausfällt. Vor Windrädern. Monokultur. Vielfalt. Davor, dass zu viele Ausländer kommen, davor, dass zu wenige Ausländer kommen. Vor dem Passiv-Rauchen. Vor Salz. Zucker. Dem Essen. Diäten. Davor, auf die Straße zu gehen, davor, daheim zu bleiben. Vor EHEC . Schweinegrippe. Vogelgrippe. Überhaupt Grippe. Vor Antibiotika-Resistenz. Wirbelstürmen.Überschwemmungen. Anarchie. Der Regierung. Der Verwaltung. Korruption. Drogen. Alkoholverbot. Dem Autofahren. Einem Tempolimit. Ressourcenknappheit. Überangebot. Deflation. Inflation. Börsencrash. Blasenbildung. Vor den Politikern. Den Konzernen. Den Investmentfirmen. Vor Armut. Demütigung. Dem Teufel. Gott. Der Jugend. Dem Erwachsenwerden. Dem Alter. Vor Giften. Medikamenten. Peinlichkeit. Kleinlichkeit. Heimlichkeit. Engen Räumen. Weiten Plätzen. Zu fett werden. Anorexie. Alzheimer. Nicht vergessen können. Liebe. Einsamkeit. Vor dem Chef. Den Kollegen. Vor Mobbing. Teilnahmslosigkeit. Vor Isolation. Vor Sattheit. Vor dem Hunger. Dekadenz. Askese. Vor dem Internet. Davor, kein Netz zu haben. Vor Arbeitslosigkeit. Stress. Burn-out. Langeweile. Der Zukunft. Der Vergangenheit. Kinderlosigkeit. Überbevölkerung. Jugendgewalt. Staatsgewalt. Überhaupt Gewalt. Katastrophen. Ereignislosigkeit. Organhandel. Herzlosigkeit. Herzinfarkt. Herzschmerz. Überkomplexität. Unterkomplexität. Überhaupt Komplexität. Explosionen. Implosionen. Davor, overdressed zu sein. Underdressed zu sein. Vor Sex. Enthaltsamkeit. Frauen. Männern. Kindern. Hunden. Rentnern. Wespen. Dem Bienensterben. Vor Depression. Vor Antidepressiva. Vor feindlichen Übernahmen. Firmenschließungen. Firmenfusion. Ladenhütern. Revolution. Konformität. Veränderung. Davor, dass es immer so weiter geht. Davor, dass alles anders wird. Vor dem Ausgeschlossensein. Dem Eingeschlossensein. Dem Unentschlossensein. Vor dem Zweifel, dem Wissen und dem Glauben. Vor dem Tod und dem Leben. Und selbstverständlich vor dem Weltuntergang oder vielleicht noch mehr davor, dass sie wieder mal nicht untergeht, die Schweinekugel.
Der Anfang vom Ende– oder ein Vorwort des Autors
Ah, ein Kontakt. Schön. Der Autor freut sich, dass Sie sein Buch in die Hand genommen haben. Denn genau deswegen hat er es geschrieben. Damit er mit Ihnen in Beziehung treten kann– wie lose das Band auch immer sein mag– und damit Sie von dem, womit er Sie bemeint, inspiriert und amüsiert werden. Auf der anderen Seite ist seine Freude darüber, Sie dazu bekommen zu haben, dass Sie diese Zeilen hier lesen, auch nicht ungetrübt. Denn falls Sie sich entscheiden sollten, das Buch, das Sie in Händen halten, käuflich zu erstehen – oder das sogar schon getan haben–, dann lässt sich an dieser Stelle schon sagen: Zumindest eines der Anliegen, die in diesem Buch formuliert sind, ist damit gescheitert. Spricht sich doch der Autor für » weniger« aus. Weniger Konsum. Weniger Wachstum. Überhaupt weniger, weil ja das » immer mehr« unser Problem ist. Er wird sich zivilisations- und kapitalismuskritisch äußern. Er wird herleiten, dass unbegrenztes Wachstum auf einem Planeten, der notwendig begrenzt ist, direkt in eine Krise führen muss. Er wird zerknirscht vor einer düsteren Zukunft warnen und händeringend zur Umkehr aufrufen.
Gleichzeitig aber ist das Buch, welches Sie jetzt in Händen halten, nichts anderes als ein Produkt. Erzeugt, um genau dieses Wachstum, vor dem das Buch warnt, zu mehren. Erzeugt mittels nicht zu knappen Verbrauchs von schwindenden Ressourcen, unter nicht zu knapper Produktion von mehr oder weniger toxischem Müll und mittels Nutzung einer Organisation von Arbeitskraft und Kapital, die man, unter Gerechtigkeitsaspekten betrachtet, gelinde gesagt als
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