Accidental Witch 01 - Hexen mögen's heiß
und ausgedachten, nahm Logan an, die sich einmal an der Küste vor Boston zugetragen hatten.
„Ist das wahr, Dad?“, fragte Shane auf dem Weg nach Hause. „Glaubst du, es ist wahr, was der tote Pirat über einen schwebenden Kopf an Deck erzählt hat, aus dem noch Blut tropfte?“
Logan lachte leise. „Dir ist doch klar, dass er ein lebendiger Mann war, der nur so tat, als sei er ein toter Pirat, nicht wahr?“
„Klar doch“, schnaubte Shane. „Piraten haben keine Handys.“ Melody lachte. „Ich habe nicht gesehen, dass er ein Handy benutzt hat.
„Aber ich habe gehört, wie es in seiner Tasche klingelte. Im Kindergarten haben wir erfahren, dass es in früheren Zeiten keine Handys gab - stimmt das, Dad?“
Gemeinsames Lachen half, die Spannung abzubauen.
„Wann ziehen wir denn morgen Abend durch die Straßen? Warten wir, bis es richtig dunkel ist? Das können wir ja, weil wir vorher geschlafen haben.“ Shane schob seine Hand in Melodys, als sie zur Veranda kamen. „Dad sagt, wir halten morgen einen Mittagsschlaf. Heute war ein langer Tag. Er ist müde und schlecht gelaunt, weil Omas Gästebett so unbequem war.“
Die Birne an der Veranda gab gerade genug Licht, dass Logan Melodys Reaktion auf Shanes Worte sehen konnte. So ein Mist! Sie hatte angenommen, er habe letzte Nacht mit Tiffany geschlafen. Nach allem, was sie in der Garderobe miteinander getan hatten? Wofür hielt sie ihn denn?
Moment mal. Und wofür hielt er sie? Vielleicht hatte sie auch eine Erklärung für letzte Nacht. Quatsch. Kein normaler Mann konnte die Nacht mit Melody verbringen, ohne mit ihr ins Bett zu gehen. Aber hatte er aufgrund des Lichts in ihrer Küche nicht das Gleiche gedacht? Verdammt. „Wann ist dein Besucher denn heute früh gegangen?“, fragte er und war gleichzeitig verärgert, dass er das Thema nun doch angesprochen hatte.
Melody wandte sich Shane zu. „Wie wär's, wenn wir morgen Nachmittag gegen halb fünf loszögen?“
Noch verärgerter, weil sie nichts verriet, schüttelte er den Kopf. Er konnte sie ja schließlich nicht direkt fragen, ob sie mit Westmoreland geschlafen hatte. Und warum glaubte er, dass sie das nicht getan haben sollte, nach ihrer Bemerkung darüber, sie sei nun eben einmal scharf gewesen?
„Also halb fünf“, sagte Melody. „Bis dann.“ Sie ging in ihre Wohnung, zwinkerte mit den Augen und schloss die Tür, während Logan dastand und ihr nachsah und … auf irgendetwas wartete.
„Wo bleibst du nur, Dad?“ Shane stand oben auf der Treppe und wartete darauf, dass sein verwundert blickender Vater die Wohnungstür öffnete.
In einem Kilt erfüllte Logan Kilgarven die erotischen Tagträume einer jeden Frau, und mehr als das. Melody wandte sich von seinem hinreißenden Körper ab, den wohlgeformten Beinen, breiten Schultern und dieser Locke, die ihm in die Stirn fiel, und schüttelte den Kopf. Es war wohl besser so, dass sich die ganze Welt zusammentat, um sie nicht miteinander allein zu lassen. Vielleicht war es ja gutes Karma und kein schlechtes, das sie davon abhielt, ihre Begierde auf eine Weise zu stillen, wie sie es nie zuvor erfahren hatte, eine Begierde, die sie in den Wahnsinn trieb.
Sicher war ihr vorbestimmt, sich von ihm fernzuhalten, dachte sie, noch während sein Geruch nach Minze und Nelken sie umgab. Er berührte ihren Rücken und gab ihr zu verstehen, dass sie vorausgehen solle.
Shane klingelte an Jessis Tür, und ein paar versprengte Kobolde gesellten sich auf der Veranda zu ihnen. Jess und ihr Freund, der Staatsanwalt im Ruhestand, öffneten die Tür gemeinsam, lächelten freundlich und überreichten den Kobolden Süßigkeiten. „Ich habe für Shane ein paar besondere Halloween-Leckereien zusammengestellt“, sagte Jess, nachdem die Kinder wieder davongesprungen waren, und reichte dem Jungen einen riesigen Plastikkürbis, in dem sich mehr befand, als ihr Korb neben der Tür für die gesamte Nachbarschaft enthielt.
„Cool“, sagte Shane. „Guckt mal, hier sind kleine eingepackte Geschenke drin!
Abgefahren!“ Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um Jess einen Kuss auf die Wange zu geben. „Danke, Jess.“
„Mach sie später auf …“, sagte Jess. „… und iss nicht zu viel. Und ihr beiden …" Sie bedachte den Schotten und die Hexe mit einem missbilligenden Blick. „Ich kann nur sagen, werdet endlich vernünftig. Tss.“ Sie gab Shane einen Kuss auf den Kopf und Melody einen auf die Wange. Dann konfiszierte sie Mels Besen und versetzte Logan einen
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