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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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reservieren können, damit wir wissen, wie viele kommen."
    In Goddards Augen trat ein Hauch von Respekt. „Die Idee gefällt mir. Vielen Dank, Ms Fitzgerald.“ Er machte sich eine Notiz. „Und Ihre zweite Idee?“
    „Zeit und Wissen verschenken, Das spart St. Anthony's Geld und gleicht aus, was wir nicht bezahlen können.“
    „Ich bin dafür“, erwiderte Goddard. „Was schwebt Ihnen da so vor?“
    „Sie könnten den Jungen auf der Eisbahn von Cloud Kiss Hockeystunden geben und damit die Kosten für die Aufsicht am Nachmittag einsparen.“
    Jason fühlte sich, als sei er von einem Bulldozer gegen die Bande geknallt worden. Er schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. „Nein“, murmelte er benommen. „Nein!“
    „Darüber scheinen Sie ja wirklich gründlich nachgedacht zu haben“, bemerkte die Hexe.
    Jason war aufgefallen, dass alle am Tisch zuerst ihn angesehen hatten, dann seine Koordinatorin und dann wieder ihn. Gram hatte ein breites Lächeln auf dem Gesicht, weil alle anderen so aussahen, als wollten sie nur noch raus.
    „Ich bin Spieler“, sagte Jason. Er wusste, wenn seine Großmutter das verstehen würde, dann auch jeder andere. Aber obwohl er ein gewisses Mitgefühl in ihren Augen entdeckte, wusste er doch, dass sie nach wie vor der Meinung war, er solle seine aktive Rückkehr aufs Eis vergessen. Wahrscheinlich gelangte sie gerade zu der Überzeugung, ein Trainerjob wäre gar keine schlechte Idee für ihn. Diese schreckliche kleine ... Hexe!
    Er wandte sich dem lebenden Stachel in seinem Fleisch zu. „Ich bin kein Trainer, Ms Fitzgerald. Wenn ich auf dem Eis bin, dann spiele ich“, sagte er. „Ich spiele Hockey. Das muss ich einfach tun, auch wenn es im Moment leider nicht möglich ist.“ Kira verstand ihn offenbar genauso wenig, wie seine Großmutter es tat.
    „Sie brauchen ja nicht zu spielen“, meinte die Hexe. „Geben Sie den Jungen Anweisungen von der Seitenlinie aus. Was immer sie dabei lernen, ist nicht so wichtig. Hauptsache, man arbeitet mit ihnen, sie kommen in Übung, haben Spaß daran und die Möglichkeit, das Haus zu verlassen, in dem sie leben und gleichzeitig zur Schule gehen. Damit sie aus ihrem Alltagstrott herauskommen.“ Sie hatte ja recht, verdammt, aber es würde ihn umbringen, sich diesem Spielfeld auch nur zu nähern und dann nicht spielen zu können. Es würde ihn von innen heraus zerfressen. Jason schüttelte den Kopf. Dazu war er noch nicht bereit. Weder als Trainer zu arbeiten, noch diesen Jungen wieder gegenüberzutreten. Er würde es bestimmt nicht ertragen, die Sehnsucht in den Augen von Travis Robinson zu sehen. „Gram, ich glaube nicht ...“ Jason hatte plötzlich das Gefühl zu betteln, also hielt er lieber den Mund.
    „Ich glaube ...“, begann seine Großmutter. „Ich weiß“, korrigierte sie sich und warb um sein Verständnis, „dass das die Lösung ist. Wir können ihnen kein Geld geben, aber wir können ihnen Geld sparen helfen.“ Sie bedeckte seine Hand mit ihrer. „Du schaffst das, Jay“, fügte sie sanft hinzu.
    Na klasse , dachte er. Und gleich würde sie noch seinen Kuschelhund und die Schmusedecke aus der Tasche ziehen. Doch sie lehnte sich zurück und wurde wieder ganz Geschäftsfrau, und dafür war er ihr dankbar.
    Jason hoffte, dass niemand anderer seinen Schwachpunkt bemerkt hatte, auf den seine Großmutter angespielt hatte. Er wagte es nicht einmal, einen Blick in Richtung Hexe zu werfen, weil er überhaupt nicht wissen wollte, was sie dachte.
    Gram fing seinen Blick auf. „Da du montags, dienstags und donnerstags zur Physiotherapie musst, wirst du die Jungen mittwochs und freitags nach der Schule trainieren“, erklärte sie. „Nächste Woche fängst du an. Dann habe ich noch genug Zeit, um mit Schwester Margaret zu sprechen. Und du hast eine Woche, um dich vorzubereiten. Kira, Sie ernenne ich zur stellvertretenden Trainerin.“
    Die Hexe verkniff sich jedes Widerwort, obwohl sie sich genauso gern zur Wehr gesetzt hätte wie er. Aber Gott der Allmächtige selbst hatte gesprochen, und dagegen konnte keiner etwas unternehmen, denn Bessie Hazards Kopf war genauso hart wie die Mauer, deretwegen Jason hier gelandet war.
    Bessere Männer als er hatten schon versucht, sie zu beeinflussen, und waren kläglich gescheitert.
    Die kommenden sechs Monate würde er Tag und Nacht und auch dazwischen eine teuflisch erotische Hexe an seiner Seite haben, wurde Jason plötzlich klar. Wie sollte er da sein Zölibat einhalten?

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