Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
so großartig ist“, meinte Goddard, „aber es scheint nun einmal so zu sein, und deshalb sollten wir es auch nutzen. Es wird bestimmt schnell seine Attraktivität verlieren, und schon bald werden die Leute sagen, wenn sie eine Einladung von der Pickering-Stiftung sehen: ,Oh nein, nicht er schon wieder:“
Entwaffnet sah Kira sich um und bemerkte, dass es ihr nicht allein so ging.
„Obwohl ich vorhabe, während der nächsten Monate einige teure Events auf die Beine zu stellen“, fuhr Goddard fort, „soll nicht jeder Gast dafür tausend Dollar zahlen müssen.“
Er sah alle Frauen nacheinander an und erhöhte damit ihren Östrogenspiegel schlagartig auf einen Level, der sie bereit machte, sich sofort auf jede Rivalin zu stürzen. „Zusätzlich zu der Tour am Sonntagabend werden wir sie am folgenden Tag nach der Schule noch einmal für zweihundert Kinder veranstalten. Einige werden von St. Anthony's kommen, und andere können durch soziale Dienste ausgesucht werden. Gratis natürlich und mit Spielen und Süßigkeiten zu Halloween. Haben Sie noch eine Frage, Ms Fitzgerald?“
Kira fühlte sich plötzlich ganz klein, aber sie wusste eigentlich nicht, warum. Ihre Frage war berechtigt gewesen, aber seine Antwort noch besser - professionell und zurückhaltend. Wie schaffte eine lebende Legende es, sich mit so offensichtlicher Souveränität bescheiden zu geben?
Kira seufzte. „Keine weiteren Fragen.“
„Fein“, erwiderte Goddard. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten.
Ich hoffe, meine sechs Monate hier werden der Stiftung zugutekommen, während es mir die Möglichkeit gibt, meine Verletzung auszukurieren und mir darüber klar zu werden, was ich nach meiner Hockeykarriere machen will, die allerdings noch lange nicht zu Ende ist.“
„Die meisten Leute in unserem Alter wissen eigentlich schon, was sie mal werden wollen, wenn sie groß sind“, bemerkte Kira. Ihre kleine Stichelei traf ihn wie ein unerwarteter Pfeil. Ohne es beabsichtigt zu haben, hatte sie eine wunde Stelle erwischt, die auch sofort wieder zu bluten anfing.
„Hockey war praktisch mein erstes Wort“, versuchte er zurückzusticheln. „Ich wusste schon, was ich wirklich werden wollte, als ich drei war. Aber es geht jedem Hockeyspieler so, dass er sich irgendwann einem körperlich weniger strapaziösen Beruf zuwenden muss. Hat sonst noch irgendjemand Fragen?“
Es gefiel ihr, in Cloud Kiss zu wohnen, dachte Kira seufzend. Wer würde nicht gern in einer von Newports schönsten Villen aus dem neunzehnten Jahrhundert leben? Aber es war an der Zeit, dass sie sich auf die Suche nach einer anderen Wohnung machte. Verdammt! Der Gedanke, umzuziehen, gefiel ihr überhaupt nicht, aber ihre unübersehbare Tendenz, sich vierundzwanzig Stunden am Tag von den Funken, die dieser Mann versprühte, in ein loderndes Feuer verwandeln zu lassen, war noch furchtbarer.
Wenn sie bliebe, würde sie sich am Ende nur hassen - und er sie auch.
Cloud Kiss war unglaublich, und Bessie war süß, aber das alte Mädchen konnte nun nicht mehr die Entschuldigung vorschieben, dass sie nicht allein leben wollte, damit Kira blieb. Oder einen Leistungsanreiz oder ... die Miete. Mist, überall sonst würde sie Miete zahlen müssen.
Sie konnte es sich gar nicht leisten umzuziehen, verflixt noch mal. Wie hatte sie dieses kleine Detail auch nur für eine Sekunde aus den Augen verlieren können?
Kira schloss ihre Aktenmappe. Sie musste sich den Tatsachen stellen. Sie hatte keine andere Wahl, als die Sache durchzustehen. Sie würde sich einfach bemühen, dem großen bösen Wolf nach Feierabend aus dem Weg zu gehen.
Goddard warf noch einen Blick in seine Notizen. „Ich schätze, das war es für heute. Im Esszimmer wird ein leichtes Mittagessen serviert. Mrs Hazard lädt Sie dazu ein, um meinen ersten Tag hier zu feiern.“
Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Da es schon spät sein wird, wenn wir mit dem Essen fertig sind, schlage ich vor, wir machen eine richtige Feier daraus und beginnen morgen dann frisch mit der Arbeit.“
Kira sah, das Bessie seinen Vorschlag gut fand. Mit dieser Geste hatte Goddard deutlich gemacht, wer der Boss war.
Alle erhoben sich außer Michaela, die den neuen Chef entschlossen ansah und offenbar noch mehr zu besprechen hatte als nur das Entwicklungsprogramm von Pickering. Kira hätte schwören können, dass Goddard sehr wohl bemerkte, was sie vorhatte, aber er wandte sich ab.
„Ms Fitzgerald“, sagte er. „Könnte ich
Weitere Kostenlose Bücher