Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
Gedanken gehabt? Diese Hexe veränderte seine Perspektive in wirklich jeder Hinsicht.
Jason fluchte umkleideraummäßig und verließ die sichere Stille seines Wagens. Kira war verschwunden und überließ es ihm allein, die Kinder zur Ruhe zu bringen.
„So ein Mist!“, schimpfte Jason und stellte seinen Kragen hoch, um sich gegen den eisigen Regen zu schützen.
Er hatte recht gehabt. Die Seite des Busses, auf der sich die Türen befanden, war nicht beschmiert worden.
Jason klopfte, und die Tür ging zischend auf. Der alte Mr Peebles, Hausmeister und Fahrer der Schule, weinte beinah vor Dankbarkeit.
Jason sagte knapp Hallo, bevor er gezwungen war, zur Seite zu treten, weil die Jungen aus dem Bus stürmten wie die Stiere durch die Straßen vom Pamplona.
„Sie beruhigen sich wieder, wenn sie nicht mehr eingesperrt sind!“, brüllte Jason dem Fahrer zu.
„Ja, genau“, erwiderte Peeples lachend. „Viel Spaß. Ich komme um fünf zurück und sammle ein, was von den Kindern übrig gebheben ist.“
„Warten Sie“, sagte Jason. „Fahren Sie rüber in unsere Garage und holen Sie meinen Hausmeister. Vielleicht kann er ein bisschen Farbe für die andere Seite des Busses auftreiben, bevor Sie sich wieder auf der Straße sehen lassen. Tun Sie Schwester Margret den Gefallen und lassen Sie das ,Beweisstück“ verschwinden.“
Peeples fluchte und stieg aus, um sich den Schaden anzusehen.
Vor Jason lagen zwei quälend lange Stunden, das wurde ihm klar, als er den Jungen in die Eishalle folgte. Er schickte die Horde erst einmal zu den Bänken, wo sie ihre Schlittschuhe anziehen konnten.
Mit Schwester Margret hatte er besprochen, wenn sie die Jungen für zwei Stunden auf dem Eis entsprechend anzog, würde er für Schlittschuhe und Hockeyschläger sorgen. Da Kira noch nicht wieder aus dem Umkleideraum aufgetaucht war, würde er wahrscheinlich selbst die Schuhgrößen nachsehen und die Schlittschuhe ausgeben müssen.
Als er die Spinde mit den neuen Schlittschuhen und Schlägern darin öffnete, verstummten die Jungen plötzlich andächtig. Jason seufzte dankbar und genoss die Stille.
Dann tauchte Kira auf. Zum Glück war sie warm angezogen. Als sie das Staunen in den Gesichtern der Kinder sah und die Erleichterung in seinem, verharrte sie kurz.
Dann lächelte sie und übernahm kurzerhand das Kommando über die Kinder. In ihrer effizienten Art begann sie Schuhe auszuziehen und Größen zu überprüfen.
Anstatt zickig zu sein, lächelte sie die Jungen an und strich ihnen übers Haar. Von der Existenz dieser Kira hatte Jason noch gar nichts gewusst. Einmal war sie die Zauberstab schwingende Hexe, dann wieder die seriöse Geschäftsfrau. Aber jetzt war sie sanft und bewegte sich irgendwo zwischen dem Schmetterling, den er so gern aus seinem Kokon befreien würde, und der Hexe, mit der er es liebte zu kämpfen.
Kämpfte er wirklich gern mit ihr? Wer wusste das schon!
Natürlich konnte er nur vermuten, dass sie auch eine helle und strahlende Seite hatte - und jetzt das. Wie viele Schichten hatte diese Frau, fragte er sich, und warum wollte er sie alle freilegen?
Innerhalb der ersten zehn Minuten, noch bevor das Training überhaupt begann, hatte sich die Hälfte der Jungen in sie verliebt. Jason betrachtete ihre Gesichter. Allen war ihre Aufregung und die Bewunderung anzusehen, aber auch eine gewisse Scheu.
Travis hatte er noch nicht entdeckt, aber er erinnerte sich noch gut daran, wie das Lächeln des Jungen ihm weiche Knie beschert hatte.
Auf jeder Eisfläche, wo er jemals gespielt hatte, waren auch Kinder gewesen. Aber warum hatte er ausgerechnet auf diesen Jungen so reagiert?
Eine kleine Hand schob sich in seine, und Jason wusste sofort, wer das war, denn er erinnerte sich noch gut an das Ziehen in seiner Brust.
Er nahm sich vor, stark zu sein. Doch als er hinunterblickte, gefror ihm das Lächeln, denn er sah plötzlich doppelt. „Es gibt zwei von euch?“, fragte er verblüfft. „Ihr seid Zwillinge?“ Abgesehen von den Grübchen auf jeweils der anderen Seite der Wange, waren sie absolut identisch: Ihr Grinsen, ihre Haarwirbel, ihre Sommersprossen, das rote Haar ... die Marmelade an ihrem Kinn. Jason lachte leise.
Travis nickte, die Hand immer noch in Jasons Hand. Mit der anderen hielt er seinen Zwillingsbruder fest. „Zane will auch Hockey spielen“, erklärte Travis, und das Ziehen in Jasons Brust wurde zu einem echten Schmerz.
Zane trug eine Beinschiene.
Jason und Kira gelang es schließlich, alle
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