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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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darüber breiten lassen. Und heute Abend, während der Tour, werden wir ihn offiziell enthüllen. Es kommen auch Journalisten.“
    Jason zeigte begeistert mit dem Daumen nach oben. „Hast du ihn gesehen? Ist es wirklich Addies? Was steht drauf?“
    „Jim - er ist der Besitzer der Firma - hat mir am Telefon bestätigt, dass es Addies Grabmal ist. Danach hatte ich kaum noch genug Zeit, um die Medien zu benachrichtigen und noch nach Hause zu fahren und mich umzuziehen. Nein, bisher hab ich es noch nicht gesehen.“
    „Du hast recht. Unsere Gäste werden es sicher sehr aufregend finden, die Ersten zu sein, die nach fast einem Jahrhundert Addies Grabstein wieder zu sehen bekommen“, stimmte Jason ihr zu. „Und es wird den Gruselfaktor um einiges erhöhen.“ Eine Stunde später empfing Jason die Gäste. Neben ihm stand Kira und trug in ihrem bodenlangen schwarzen, trägerlosen Kleid mit Umhang und einem golddurchwirkten schwarzen Netzschal über ihrem roten Haar zur mystischen Aura des Abends bei. Ihre schwarzen viktorianischen Spitzenhandschuhe ließen die Finger frei und ließen sie kostbar und empfindlich erscheinen.
    Jason hatte das Gefühl, sie immerzu berühren zu müssen. Obwohl der Abend gerade erst begonnen hatte, machten ihn die mehr als hundert Leute, die alle tausend Dollar Eintritt bezahlt hatten, von Anfang an zu einem Erfolg. Kellner in der früheren offiziellen Livree des Personals von Rainbow's Edge servierten Cocktails und heiße Kanapees.
    Auch im Innern war das Haus mit beleuchteten Halloween-Kürbissen geschmückt, die über Kaminsimse, Bücherregale und Tische verteilt waren. In den Ecken standen große Vasen voll mit dichten Zweigen von Immergrün und kleinen chinesischen Laternen.
    Wer von den Gästen das Theaterstück über den falschen Geist sehen wollte, musste die Treppe benutzen, die zum Salon führte, dem größten Raum im Haus. Der Vorteil war, dass dadurch das geheime Treppenhaus noch verborgen blieb.
    Zane spielte sehr überzeugend den kleinen Davie Winthrop III., der behauptete, viele Stunden lang von einem Geist in einem verborgenen Treppenhaus gefangen gehalten worden zu sein.
    Travis gab in hauchdünnen weißen Gazeschleiern einen sehr niedlichen und nicht allzu überzeugenden bösen Geist ab, als er ächzend und stöhnend seinen Bruder verfolgte.
    Am Ende des Stückes tauchte plötzlich eine mit Schmuck behängte Matrone auf, die entschieden mit ihrem Gehstock um Ruhe bat. Wie bei einer bemalten chinesischen Puppe war ihr durchscheinendes Gesicht zart weiß gepudert und wurde mit einem Tupfen von Rouge auf jeder Wange belebt. Grams alte Freundin Doris Putnam klopfte so lange mit ihrem Stock auf den Boden, bis sie die Aufmerksamkeit des gesamten Publikums hatte. „Das ist nicht die ganze Geschichte“, krächzte sie. „Ich war damals sechs Jahre alt und hatte meine Ohren weit aufgesperrt.“
    Oh nein, dachte Jason. Das geht nicht gut.
    Doris zeigte mit einem ausgestrecktem Finger auf Kira. „Sie haben die Geschichte aus dem Buch über das Haus, nicht wahr? Davies Onkel hat es geschrieben, aber er hat nie erzählt, was wirklich dahintersteckte. Es ging um die Vögel, hat Davie gesagt. Er hat mir erzählt, der Geist wollte, dass die Krähen zurückkommen.“
    „Bist du sicher, Doris?', fragte Gram.
    „Ja, natürlich“, erwiderte Doris. „Es gab keine Vögel mehr in der Voliere, sie war leer. Aber der Geist sagte, man solle die Krähen zurückholen, oder jeder würde ,geküsst'. Lächerlich, ich weiß, aber das hat Davie nun mal gesagt. Er hatte solche Angst, dass die Vögel wieder zurückgeholt wurden. Und seit dieser Zeit sind sie hier, und Davie hat in seinem Testament festgelegt, dass sie bleiben müssen. Für immer!“
    „Ja!“, sagte Kira mit so strahlenden Augen, dass Jason gern hineingefallen und glücklich in ihnen ertrunken wäre.
    Alle klatschten, als ob Doris' Enthüllung zum Stück gehört hätte.
    Jason bot Doris seinen Arm und führte sie zu dem Tisch mit den Erfrischungen. Wahrscheinlich, um sie zum Schweigen zu bringen, solange die Tour noch bevorstand, dachte Kira.
    Wohin Jason auch ging, die Gäste folgten ihm auf Schritt und Tritt. Jason Goddard schien ganz aus Charme und Charisma zu bestehen. Sein Lächeln allein war die Million wert, die er in der Realityshow gewonnen hatte.
    Er flirtete um Dollars, und er war ein Naturtalent.
    Kira hatte das Gefühl, in den großen See der Verliebtheit gestürzt zu sein, und zwar an seiner tiefsten Stelle. Und das

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