Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
einem Mund und ein bisschen zu laut.
„Ich bin nur das Prüfungskomitee“, sagte Kilgarven. „Wenn ich ihn akzeptiere, soll ich vorschlagen, dass er dein Zimmer mieten kann.“
„Das ist absurd“, protestierte Victoria und scheuchte die beiden von den Kunden weg in Richtung Veranda.
„Das ist Mel“, erwiderte Kilgarven. „Ich dachte einfach, du hast es verdient, dass du rechtzeitig gewarnt wirst. Kira ist auch schon zurate gezogen worden, und sie stimmt dem Plan zu.“ Victoria grinste, weil Rory schon wieder symbolisch was auf den Hintern bekam. „Das ist eine ernste Angelegenheit“, sagte sie.
„Das ist eine gefährliche Angelegenheit“, konterte Kilgarven. „Ich denke, es sind die Hormone, zumindest was Mel betrifft. Und Kira ist einfach Kira. Wie auch immer, MacKenzie, gehen wir ein wenig spazieren. Auf die Weise kann ich mir am besten ein Bild machen und meiner Frau einen ausführlichen Bericht liefern. Vickie, sei doch bitte so lieb und ruf Mel an, damit sie Bescheid weiß.“
„Gut, ich werde ihr erzählen, dass du, wie befohlen, meinen Ritter schikanierst.“
„Jetzt warten Sie mal einen Moment“, meldete sich Rory zu Wort. „Es mag ja sein, dass Sie sich einen Ritter auf einem weißen Pferd gewünscht haben, Victoria, aber glauben Sie wirklich, dass ich das bin?“
„Nein. Melody glaubt das. Ich glaube immer noch, dass Sie ein geistloser, ungehobelter Schotte mit mehr Bart als Verstand sind.“
Acht
BEVOR SIE MEL anrief, bediente Vickie noch ihre Kunden, beseitigte das Chaos, das die abstürzenden Gardinen angerichtet hatten, und schielte oft nach draußen, um den etwas steifen Dokumentarfilmer und den langhaarigen schottischen Einsiedler zu beobachten, die immer noch auf ihrer Veranda standen und sich unterhielten.
Ein schottischer Einsiedler, der Himmel möge ihr beistehen. Offen für Träume, dachte sie und rieb sich die Arme, während sie den Schotten betrachtete und sich fragte, ob er wohl einen Kilt besaß.
Sie stellte sich vor, wie er einen trug. Oh ja, das konnte funktionieren. Ihre verrücktspielenden Hormone waren jedenfalls davon überzeugt. Rory, der Adonis, nackt unter seinem Kilt. Böses Mädchen. Wenn das so weiterging, würde sie noch einen Brock verschleißen.
Das konnte sie doch vergessen. Eher würde sie den Schotten umbringen. Voller Lust? Jetzt mal im Emst. Außerdem brachte Logan ihn vielleicht schon um, bevor sie dazu kam.
Logan redete, während Rory am Geländer lehnte und mit den Fingern seinen Bart kämmte.
Wenn er mit einer unbequemen Situation konfrontiert wurde, kämmte Rory wahrscheinlich genauso seinen Bart, wie Logan sich mit den Fingern durchs Haar fuhr. Im Augenblick taten sie es beide. Verdammt, sie wünschte, sie könnte sie hören.
Nachdem der letzte Kunde gegangen war, drehte Victoria das Türschild auf „Geschlossen“ und ließ die Tür offen stehen, während sie ganz in der Nähe ein Regal abstaubte. Aber die beiden sprachen viel zu leise, diese Ratten.
Schließlich entspannte sich Logan und lehnte sich, die Hände in den Taschen, ebenfalls an das Geländer. Beide Männer schienen sehr offen, wenn nicht sogar freundschaftlich miteinander umzugehen. Rory hatte es irgendwie geschafft, Logans Wertschätzung zu erringen.
Vickie war sich nicht sicher, ob sie Rory ein Zimmer vermieten sollte. Er hatte es erwähnt, aber das hieß ja nicht unbedingt, dass er es auch tatsächlich wollte.
Sie rief Mel über eine Kurzwahltaste auf ihrem Handy an. „Bist du dir eigentlich im Klaren darüber, was du da machst, du Kupplerin? Du willst, dass ein völlig fremder Schotte in einem Bett schläft, das in meinem Haus steht?“
„Klar“, sagte Mel. „Aber ich dachte, es wäre gemütlicher für ihn, wenn er in deinem Bett schläft. Du könntest Brock in den Ruhestand schicken.“
„Bist du völlig übergeschnappt? Rory ist ein Fremder. Er könnte auch ein Axt-Mörder sein.“
„Rory …? Das kommt dir aber ziemlich leicht über die Lippen. Keine Angst. Ich besorge dir ein Anti-Axt-Mörder-Spray als Betthupferl.“
„Dann kannst du auch gleich noch etwas von diesem fruchtigen Massageöl besorgen.“
„Vic, wenn er eine Axt hat, dann braucht er sie für Holz. Er ist Weltklasse, wenn es ums Schnitzen geht. Logan hat im Internet recherchiert. Er hat Referenzen. Er ist ein sehr angesehener Geschäftsmann. Und was viel wichtiger ist, er ist ein echter Adonis, der es dir schon angetan hatte, als du noch nicht einmal wusstest, wie er
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