Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
ihrem sternenbesetzten Zaumzeug, den Blumen, Fähnchen und Fransen wurden lebendig. Im Rhythmus des Orgelspiels flogen sie nur so dahin.
Wie immer lief Victoria mehrfach um das Karussell herum, bevor sie sich in den Armen des Schotten wiederfand. Sie wusste nie, wie sie dorthin gekommen war, aber sehnte sich trotzdem nach seinem Kuss.
Je länger sie um das Karussell herumlief, umso mehr sehnte sie sich nach seinen Lippen und nach der Wonne, die sie ihr bereiteten. Lippen die sich auch nach ihren sehnten – sinnlich, erfahren, ein wortloses Versprechen, angedeutet, aber niemals vollzogen.
Wenn sie das Einhorn fand, würde sie auch ihn finden, aber sie waren beide nicht real, die Figur im Zeichen des Wassermanns und der muskulöse Schotte in seinem karierten Kilt und dem schwarzen Piratenhemd, die weder bei der ersten noch bei der zehnten Umrundung da waren. Manchmal hatte Vickie das Gefühl, sie würde stundenlang um das Karussell herumlaufen, b evor sie die beiden fand, aber sie gab niemals auf, nicht bevor das Morgengrauen den Himmel erhellte und sie nicht mehr suchen konnte.
In manchen Nächten lief sie völlig umsonst um das Karussell, und vielleicht war es in dieser Nacht ja auch so, aber nicht, wenn sie es ändern konnte. Wie der Wind setzte Vickie sich in Bewegung und war sich sicherer als jemals zuvor, dass sie ihn finden würde, dass sie sich nur beeilen musste.
Als sich schon die Enttäuschung in ihr breitzumachen drohte, fand sie sie doch noch: Der Mann in dem Kilt und das Tier mit dem einzelnen Horn saßen nebeneinander und warteten … auf sie.
Das Karussell schien sich nicht länger zu drehen, obwohl die Musik noch schneller zu spielen schien. Dann wurde der Wind stärker und fuhr unter den Kilt des Schotten, sodass Vickie einen guten Blick auf ihn erhaschen konnte. Ihr Herz fing bei diesem Anblick an, wie verrückt zu klopfen, und ihre Weiblichkeit erwachte auf eine neue und aufregende Weise.
Der Himmel wurde blauer, der Mann und das Einhorn erstrahlten so sehr, als würde die Sonne sie in ihr warmes Licht tauchen.
Vickie blieb vor dem Ritter stehen, und weder er noch sein gehörntes weißes Reittier verschwanden, so wie es manchmal geschah. Aber sie fand sich nicht in der Umarmung des Schotten wiederund verlor sich auch nicht in seinen Küssen, denn er rührte sich nicht von der Stelle, schenkte ihr nicht die geringste Aufmerksamkeit, sondern wandte sich stattdessen dem Einhorn zu.
Vickie bemühte sich, nicht beleidigt zu sein oder an der Kilttasche des Geliebten zu zerren.
Sie hatte nur selten sein Gesicht gesehen und konnte sich kaum daran erinnern, aber heute Nacht erkannte sie sein Profil, versteinert und aristokratisch, mürrisch und stur.
Sie wusste, wie sich sein kräftiger Körper anfühlte, die Wärme seines Atems in ihrem Nacken, sein Haar unter ihren Fingern.
Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Einhorn, seine langen Finger regten ihre Fantasie an. Er berührte das goldene, gedrehte Horn, die helle Mähne, das mit Halbedelsteinen besetzte Zaumzeug. Und dann fing er an, die Lilien um den Hals des Tiers zu streicheln, und Vickie stockte der Atem.
Mit einem Finger berührte er den Blütenkelch einer Lilie. So als seien die Blätter aus reiner Seide oder als streichle er die intimsten Stellen einer Frau, tauchte er seinen Finger tief hinein und zog ihn wieder heraus. Jede Bewegung zunächst langsam und geradezu hypnotisierend, dann tiefer und schneller, bis Vickie das Gefühl hatte, als würde er sie tief in ihrem Inneren berühren. Und sie stöhnte auf
Schockiert von ihrer Reaktion trat sie zurück, und zum ersten Mal drehte sich ihr Traummann um und sah sie mit lusterfüllten Augen an, die ihr so vertraut waren wie sein mahagonifarbener Bart und seine kantigen Züge.
Er lächelte nicht, aber das erwartete sie auch gar nicht.
Er musterte sie von oben bis unten dreist und schamlos und ließ seinen Blick auf all den wichtigen Stellen ruhen, was einen Schauer durch ihren ganzen Körper jagte.
Als Vickie bereits vor Verlangen brannte, kam er auf sie zu und strich ihr die Haare hinters Ohr. Sein Blick wie auch seine Berührung waren so sanft wie eine Sommerbrise und erregender als jeder Kuss.
Er zog sie zu sich heran, umarmte sie und fuhr mit der Hand über ihren Rücken. Sein Körper war nicht länger nur ein Traum, sie spürte ihn an all den richtigen Stellen. Und er öffnete seinen Mund, um sie so sinnlich zu küssen, dass Hitzewellen durch ihren Unterleib pulsierten.
Er
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