Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
er jeden Tag dort stehen.
Rory. In ihren Träumen. In ihrer Küche. Ihr nackter Fuß zwischen seinen Schenkeln. Seine Hände auf ihrem nackten Fuß, die ihr die Socke überzogen. Das war eine etwas weit hergeholte Interpretation von „sich seinen Träumen öffnen“, dachte sie.
„Mann, da drin stinkt es ja erbärmlich!“ Er hatte den Deckel einer Dose abgenommen. „Machen Sie Ihren eigenen Blauschimmelkäse?“
„Wie kommen Sie darauf?“, fragte Vickie. „Ich dachte, der Kühlschrank sei leer.“
„Abgesehen von Ihren sechs Dosen geschlagene Sahne, meinen Sie? Ja. Gibt es nichts, was wir uns zum Frühstück kochen können?“
„Kochen? Das ist das Problem. Ich koche nicht.“
„Ah, ich verstehe.“ Er öffnete die Schublade des Kühlschranks. „Mensch, Sie haben zwei Eier, eine halbe Tomate, eine halbe Paprikaschote und zwei Scheiben …“, er schnupperte daran, gekochten Schinken und schönen alten Cheddar.“
„Ach ja, ich habe gestern auf Melodys Kinder aufgepasst, und sie hat darauf bestanden, dass sie das essen, was sie für sie mitgebracht hat.“
„Kluge Frau. Kann ich haben, was übrig ist?“
„Und Sie glauben, ich würde seltsame Dinge zum Frühstück essen?“
„Gewürze?“, fragte er.
„Nein danke“, sagte sie. „Ich mag mein Essen am liebsten ohne alles.“
„Genau wie ich“, sagte er und hob auf ziemlich zweideutige Art eine Augenbraue.
„Träumen Sie weiter.“
„Mir bleibt ja auch nichts anderes übrig.“
Vickie schaute wieder hinunter auf ihr Buch. Wie hatte er das gemeint?
Rory legte seine flache Hand über beide Seiten. Sie blickte auf, um herauszufinden, was das sollte.
„So, jetzt noch mal“, meinte er. „Haben Sie irgendwelche Kräuter oder Gewürze im Haus, die ich nehmen kann, wenn ich mir was zum Frühstück mache?“
„Kräuter, ja. Hinten im Garten. Meine Oma hat da was gepflanzt.“
„Herrlich, das Mädel hat einen Kräutergarten.“ Ihr Mieter ging zur Seitentür hinaus, und Vickie fragte sich, warum er, wann immer sie von Träumen sprach, ihr eine Antwort gab, die sie erschauern ließ.
Fünf Minuten später war er wieder zurück. Sie wusste das, weil er Gras auf eine Seite ihres Buches fallen ließ, während er ihr ein Büschel Grünes unter die Nase hielt.
„Riechen Sie mal. Ist das nicht großartig? Das ist frischer Rosmarin. Und das …“ Rory hielt ihr einen anderen Strauß hin.
Vickie wandte sich ab und nieste. „Mir ist ein Käfer auf die Nase geflogen!“
„Armer Käfer. Ist er gestorben?“
„Keine Ahnung, aber Ihnen könnte das passieren.“ Sie nahm sich ein Papiertaschentuch.
„Das ist Basilikum und das ist Salbei. Sie haben ja wirklich einen richtigen Kräutergarten. Und einen mittelalterlichen Garten haben Sie auch. Sowohl die Clematis als auch das Drachenköpfchen blühen, aber die Clematis läuft Amok und klettert auf das Drachenköpfchen.“
„So ein Flittchen!“
Rory kratzte sich an der Nase, was sie allmählich als ein Zeichen seiner Erheiterung deutete. „Und Sie haben einen Gemüsegarten“, stellte er fest. „Aber Sie lassen die Tomaten vergammeln, Victoria.“
„Ja, ich weiß“, gestand sie, „aber es ist nie jemand da, der mir Tomaten pflückt, wenn ich welche brauche.“
Rory starrte in ihren Morgenmantel und direkt auf ihre Brüste. Er wirkte, als habe es ihm die Sprache verschlagen.
Sie zog die Rüschen an ihrem Hals zusammen. „Lustmolch!“ Ohne zu lächeln, zwinkerte er ihr zu. „Ich mag Ihre Tomaten“, erklärte er. „Ich würde sie gern pflücken, wann immer Sie mich darum bitten.“
Sie wünschte sich fast, er würde mit ihr flirten, aber er tat das, was jeder Mann mit diesem Testosteronspiegel auch machen würde: Er stürzte sich auf die nächste verfügbare Frau.
Er wandte sich ab, um sich sein Frühstück zu machen. „Ich kaufe nachher ein paar Lebensmittel für mich“, sagte er. „Wenn Sie nichts dagegen haben, dass ich den Vorratsschrank benutze, den Sie ja sowieso nicht brauchen.“
„Nein … ja … großartig … gute Idee. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir auch was mitzubringen? Ich zahle dann auch die Hälfte. Wäre vielleicht ganz nett, mal ein bisschen Abwechslung auf dem Tisch zu haben.“
„Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was Sie normalerweise essen. Gestern Abend habe ich ja eine kleine Kostprobe davon bekommen.“
„Wie? Sie mögen keine Pizza? Wie seltsam ist das denn?“
„Ab und zu mal schon, aber nicht
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