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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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sich noch einmal um. „Hausregel Nummer eins: Ich gehe immer zuerst unter die Dusche. Und meine Grenzen werde ich im Laufe der Zeit festlegen.“
    Eine Stunde später stand Rory mit völlig widersprüchlichen Gefühlen unter der Dusche. Erleichterung … denn er hatte das Einhorn gefunden. Schuld … denn er nahm an, dass es nicht in Victorias Sinn war. Panik … weil sie voneinander geträumt hatten. Lust … eine süße, beispiellose Lust, die er empfand, seit er sie getroffen hatte. Zum Teufel, schon bevor er sie getroffen hatte.
    Rory sah an sich hinunter. Er hatte eine Erektion. Und das wegen einer Frau, die er kaum kannte.
    Das ist doch krank. Er seifte seinen Oberkörper ein. Unmöglich. Dann seifte er auch eine andere Stelle ein und stellte sich dabei vor, Victoria zu streicheln, so wie er die Lilie gestreichelt hatte.
    Verflucht! Er sollte das nächste Flugzeug zurück nach Schottland nehmen … Aber wenn er ohne das Einhorn wiederkam, würden sie ihn steinigen.
    Da er ohnehin dem Untergang geweiht war, konnte er genausogut diesen Sturm mit Namen Victoria aussitzen, auch wenn er lieber mit ihr geschlafen hätte. Lust. Nichts weiter. Ein Tag in ihrer Gegenwart machte ihn so heiß wie nichts anderes.
    Sie weckte in ihm den Wunsch wegzurennen, aber ebenso zu bleiben. „Okay“, sagte er laut, während er die Dusche abstellte. Dann konnte er auch genauso gut bleiben und sich an die Arbeit machen.
    Sein Schicksal lag in Victorias Hand. Was für ein Gedanke! Und wenn er schon leiden musste, wusste er doch genau, was er Victoria am liebsten in die Hand legen würde.
    Als Rory später ins Hinterzimmer des Ladens ging, machte er sich als Erstes auf die Suche nach dem Schlüssel für die Vitrine des Einhorns. Er sortierte Rechnungen, die Korrespondenz und Rezepte. Er ordnete Holzkleber, Lacke, Beize und Leinsamöl in Kisten, aber er fand keinen Schlüssel.
    Er teilte den Raum in drei Bereiche: Eine Werkstatt unter den Leuchtstofflampen. Ein Büro dort, wo kein Licht den Computerbildschirm blenden konnte. Den Basteltisch ans Fenster.
    Dann suchte er Victoria, um sie zu bitten, ihm ihr Buchhaltungssystem zu erklären, und fand eine Hexe in Blau. Die Hände in den Hüften stand sie stirnrunzelnd vor einem Regal mit Vasen. „Sehen Sie die Vase in dem hässlichen Grau, oh Schreck? Werfen Sie sie weg.“
    „Ich stelle sie hinter die anderen“, meinte Rory, aber als er sie hochnahm, glitt sie ihm aus den Fingern. „Ich schwöre, ich hatte sie fest im Griff.“
    Victoria holte den Mülleimer. „Soll ich?“
    „Ja, hören Sie auf zu reimen und zu träumen, Sie bringen mich ganz durcheinander.“
    Sie grinste. „Was das Träumen angeht, müssen wir uns beide schuldig bekennen. Und was den Rest angeht – mein Talent zu reimen und zu zaubern ist ein reines Hirngespinst meiner Freundin Mel.“.
    „Versprochen?“
    „Ja, sicher.“ Victoria fegte die Scherben auf. „Kein großes Ding.“
      „Ja, und ich möchte nicht, dass ein Mädel das über mein bestes Stück sagt, wissen Sie?“
    Sie grinste. „Ist das ein großes Ding?“
    Rory ging wieder ins Hinterzimmer, so als habe er keine Lust, darauf zu antworten. Ihm war es lieber, dass sie das selber herausfand. „Ich möchte jetzt gern Ihr Buchhaltungssystem lernen“, rief er.
    „Feigling“, warf sie ihm an den Kopf, als sie zu ihm kam. „Wenn Sie so mutig sind, dann fragen Sie mich doch. Dann werden Sie schon sehen, wie groß das Ding werden kann.“ „Lächeln Sie eigentlich nie?“ Sie öffnete einen alten Eichenschrank, zog eine große braune Papiertüte heraus und gab sie ihm. „Hier.“
    Rory schaute hinein. „Das würde einem Buchhalter die Tränen in die Augen treiben.“ Er fand Rechnungen, bezahlte und unbezahlte, Briefumschläge, offene und geschlossene, Rezepte, Mahnungen und geplatzte Schecks. „Sagen Sie jetzt nicht, dass das Ihre kompletten Unterlagen sind.“
    „Alle Belege sind aus diesem Jahr“, sagte sie stolz. „Ich halte meine Unterlagen gern auf dem Laufenden.“
    „Welche Unterlagen?“, rief Rory.
    „Alle wichtigen Papiere sind da.“
    „Aber Sie wissen doch, wie man mit einem Computer umgeht!“ „Sicher, nur Oma hat ihre Sachen immer … hmm. Ich schätze, Kira und Mel haben recht. Ich mag keine Veränderungen.“ „Immerhin haben Sie mir ein Zimmer vermietet.“
    „Schon, aber ich habe mich erst ziemlich lange dagegen gewehrt.“
    „Tatsächlich?“ Rory zupfte an seinem Bart hemm und musterte sie von oben bis

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