Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair

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besucht hatte.“
    „Ich dachte, ihr hättet euch nur einmal gesehen.“
    „Ich war ein paarmal ohne Destiny und Storm hier.“
    Victoria seufzte. „Okay, ich geb’s auf. Was heißt piktisch?“
      „Das ist eine vorkeltische schottische Hexentradition. Die Pikten kamen vor den Schotten und lebten rund um den Loch Ness, wo die Familie unserer Vorfahren herkommt. Frei übersetzt bedeutet Pikte Bild oder Tattoo.“
    Victoria ließ das eine Ende des Waschtischs fallen. Gut, dass er seins schon abgesetzt hatte, dachte Rory, denn er war genauso schockiert wie sie. War sie durch ihre genetische Veranlagung gezwungen, sich tätowieren zu lassen? Und wo auf ihrem Körper befand sich der Rest? Nun, das würde er bald herausfinden, schwor er sich. Sehr bald.
    „Warum hat sie dir das erzählt?“, fragte Victoria.
    „Sie hat gesagt, dass es zumindest einer in der Familie wissen sollte.“
    „Ich meine, warum hat sie es nicht mir gesagt?“
    Storm lachte verächtlich. „Glaubst du wirklich, dass eine Frau aus unserer Familie deine Aversion gegen dein Familienerbe nicht spüren würde?“
    „Oma war keine … Ich glaube nicht an vererbbare Magie. Das ist doch Unsinn.“
    „Weil deine gereimten Wünsche nicht in Erfüllung gehen?“, fragte Harmony.
    Destiny kam auf die Veranda. „Gib Vickie ein bisschen Zeit. Sie muss ihren eigenen Weg finden, so wie wir.“
    „Apropos finden …“ Victoria öffnete die Türen des Waschtischs und steckte den Kopf hinein. „Nichts drin“, sagte sie.
    „Ich schätze, ein Waschtisch tut es auch, wenn man seinen Kopf nicht in den Sand stecken kann“, meinte Storm, und Victoria zog sich fast eine Gehirnerschütterung zu, als sie den Kopf wieder herauszog und drauf und dran war, sich mit ihr zu streiten. Aber Harmony hielt die Leiste in der Hand, die Rory am Vorabend angebracht hatte, und zog einen Pergamentumschlag darunter hervor.
      „Verdammt“, sagte Victoria. „Wie bist du denn drauf gekommen, gerade da nachzusehen?“
    „Wie ich schon sagte, so was springt mich förmlich an. Je länger ich den Tisch berührt habe, desto klarer wurde mir, wo ich suchen musste.“
    „Was für eine Karte ist es denn dieses Mal?“, fragte Rory.
    „Es ist der Stern, der mir sagt, dass ich mein Herz öffnen soll“, erwiderte Vickie – und mein Haus, dachte sie, was ihre Schwestern mit einschloss und vielleicht auch Rory. Allerdings müsste sie ihren Weg noch ein wenig klarer sehen, bevor sie nur anfangen würde, auch Letzteres zu glauben.
    „Das ist eine mögliche Interpretation“, erklärte Harmony. „Ich denke, der Stern steht für Vorankommen und dafür, der Liebe freien Lauf zu lassen.“ Sie warf Rory einen Blick zu. „Liebe in der Familie.“ Sie gingen um das Haus herum zurück in die Küche, wobei Rory die Nachhut bildete und sich ziemlich ausgeschlossen fühlte.
    Destiny saß am Tisch und untersuchte die Karte. „Hoffnung“, sagte sie. „Licht am Ende des Tunnels. Aber ich sehe immer in die Zukunft, und vielleicht lese ich die Karte für uns drei und nicht für Vickie.“
    Storm gab einen höhnischen Laut von sich, öffnete den Kuriositätenschrank, nahm eine teuer aussehende pinkfarbene Glasschüssel heraus und fuhr mit der Hand darüber. „Man könnte den Stern auch als Auftrag interpretieren, den Wohlstand zu teilen.“ Vickie nahm ihr die Schüssel weg, stellte sie in den vergoldeten Halter und schloss die Glastür wieder. „So viel zum Thema Liebe in der Familie“, sagte sie. „Das ist Omas preisgekrönte viktorianische Hochzeitsschale. Es gibt einige Dinge, die auf jeden Fall in Familienbesitz bleiben sollten.“
    Rory verschluckte sich an einer Weintraube. „Entschuldigung. Ich habe sie in den falschen Hals bekommen.“ Er stand auf, um sich ein Glas Wasser zu holen. „Wir haben den Waschtisch auf der Veranda stehen lassen“, sagte er, nachdem er etwas getrunken hatte. „Victoria, du musst ihn auszeichnen. Destiny, du kannst ihn verkaufen. Storm, du machst ihn sauber, und pass auf, dass du niemanden vergraulst.“
    „Leck mich, du Blödmann.“
    „Der erste Bus müsste jeden Moment kommen“, sagte Destiny, also gingen sie und Storm zurück in den Laden.
    Eine alte Hexe aus Schottland, dachte Rory. Wenn Harmony Lili erwähnt hätte, hätte er einen Schottentanz aufgeführt. Nur dass Victorias Tattoos ihn jetzt im selben Maße beunruhigten, wie sie ihn erregten.
    Vickie ließ sich auf einen Stuhl ihm gegenüber fallen, ihr Haar war zerzauster als sonst,