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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Blair
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nach Caperglen nehmen.“
    „Viel Glück dabei.“ Sie äußerte sich nur vage, ob sie ihn behalten würde, denn sie wusste, dass es besser wäre, ihn rauszuwerfen. Was für ein Tritt in den Hintern, sich so spät noch in einen lügenden Schotten zu verlieben.
    Rory stieg neben ihr hinauf in den zweiten Stock. „Du weißt ja, dass die Schnitzerei in deinem Kaminsims, Willkommen zu Hause’ heißt, und du solltest wissen, dass du mir hundert Jahre später das Gefühl gibst, zu Hause und willkommen zu sein.“ Vickie schluckte ihren Schmerz hinunter. Sie konnte nicht sprechen. Als sie allein die Stufen zu ihrem Schlafzimmer unter dem Dach hinaufging, drehte sie sich nicht um. Sie spürte aber seinen warmen, verlangenden Blick in ihrem Rücken.
     Im Bett, einsam ohne ihn, auch wenn sie den ganzen Nachmittag dort verbracht hatten, fing sie an, Drummonds und Lilis Liebesbriefe nach dem Datum zu sortieren und sie der Reihe nach zu lesen. Dann las sie Lilis Tagebuch.
    Um drei Uhr morgens hatte Vickie mehr Antworten, als sie oder Rory sich hätten träumen lassen. Sie verbrachte eine weitere halbe Stunde damit zu überlegen, ob sie Rory diese Information überbringen sollte, dann noch mal fünf Minuten mit der Hand an seiner Klinke – welch verführerischer Gedanke-, bevor sie bereit war hineinzugehen. Als die knarrende Tür ihn nicht aufweckte, dachte sie über ein paar Maßnahmen nach, mit denen sie das bestimmt erreichen würde.
    Als sie zu ihm ins Bett stieg, drehte er sich zu ihr um und nahm sie in den Arm. „Victoria“, sagte er. „Süße Victoria“, dann fing er wieder leise an zu schnarchen.
    Er hatte sich im Schlaf automatisch zu ihr gedreht. Wie konnte sie sich nur immer mehr in eine Ratte verlieben?
    Wie sie erwartet hatte, antwortete sein bestes Stück als Erstes, und nach einigen liebkosenden Spielchen und geflüsterten Versprechungen weckte sie ihn.
    „Ich weiß nicht, wer schlimmer ist, du oder deine Katze“, beschwerte er sich, aber als sie nicht lockerließ, lehnte er sich an das Kopfende und ließ sie die Briefe ihrer Vorfahren in der Reihenfolge, in der sie geschrieben worden waren, vorlesen.
      „Drummond hat Lilis Briefe im Einhorn zu ihr zurückgeschickt, also waren ihre Briefe immer zusammen?“, wiederholte er ungläubig, als sie fertig war.
    „Zumindest einem seiner Briefe nach zu urteilen. Das hört sich für mich nach Liebe an.“ Vickie blätterte das Tagebuch durch. „Lili schreibt es, genau hier, siehst du? Dass Drummond gesagt hat, ohne sie gäbe es für ihn keine Freude mehr.“
    „Das stand aber in keinem seiner Briefe.“
    „Ich weiß. Das ist der eine Zettel, den ich nicht finden kann.“ „Hergott, vielleicht haben sie sich geliebt. Was hast du denn in dem Tagebuch noch gefunden?“ Rory fing an, sich über sie herzumachen.
    Ihr gefiel das durchaus, sie riss sich aber zusammen. „Pass auf. In Lilis letztem Eintrag steht, dass sie vorhatte, das Tagebuch zusammen mit den Liebesbriefen in das Geheimfach zu stecken, und – jetzt halt dich fest — das Einhorn mit einem Zauber zu versehen, damit es sie und Drummond wieder zusammenbringt.“
    „Ach, aber sie sind tot.“
    Vickie spielte mit den Haaren rund um Rorys Brustwarzen. „Ja, ich weiß, und jetzt frage ich mich, ob das der Zauber ist, den ich zu Ende bringen soll.“
    „Himmel.“ Er hielt ihre streichelnde Hand fest. „Indem du die Toten auferstehen lässt?“
    „Hoffentlich nicht“, erwiderte Vickie. „Ich weiß nicht wie. Glaubst du, dass wir Figuren in einem alten magischen Spiel sind?“
    „Das ist ein verdammt beunruhigender Gedanke.“ Rory entzog sich ihr. „Aber ich gehe noch einen Schritt weiter. Sind wir vielleicht Liebende, deren Liebe unter einem schlechten Stern steht und die durch einen rachsüchtigen Fluch wiedervereinigt wurden?“
    „Hast du schon mal etwas über Reinkarnation gelesen?“, fragte Vickie. „Ich glaube nämlich daran.“
    „Ich glaube, dass ich ich bin“, sagte Rory, „Ich kann gar nicht Drummond sein, weil ich leider nicht so gut schnitzen kann wie er.
    „Und warum fühlt sich ihr Verlust dann wie unser eigener an?“ Vickie rieb sich die Oberarme. „Ich wäre lieber wiedergeboren als verflucht.“
    Rory berührte ihre Wange. „Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass ich ihren Verlust nicht empfinde.“
    „Lass uns fürs Erste ihren Verlust nicht als unseren betrachten.“ Vickie knöpfte sich das Nachthemd auf. „Lass uns das Leben genießen und uns nicht

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