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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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dürfte sie die Begeisterung, mit der »Highway To Hell« aufgenommen wurde, weggewischt haben.
    AC/DC waren zurück, aber nicht nur beim Gesangspart hatte es Veränderungen gegeben. Mit Bon war die Band ein Zwei-Mann-Zirkus gewesen, mit einer Rock-’n’-Roll-Doppelspitze: dem charismatischen Sänger und Angus als Possenreißer. Nun war Angus die Hauptattraktion und Brian spielte eine tragende Nebenrolle.
    Die choreografische Präzision, die typisch für die späteren Shows mit Bon gewesen war, wurde nochmals gesteigert – auch was die Lautstärke anbetraf. Zwischen den Songs hielt sich Brian zurück: Er erzählte keine Geschichten, es gab keine Widmungen an Fans oder Freunde, kein Wort zu viel.
    Jetzt, da Bons gelegentliche Unberechenbarkeit aus dem Spiel war, wurden die Zügel fester angezogen.
    Perry Cooper (Atlantic Records): »Ich glaube die Sache mit Bon hat sie wachgerüttelt. Sie haben nicht mehr so viel getrunken und anderen Unsinn gemacht, den sie vorher taten.«
    Währenddessen ging im Vorfeld der Veröffentlichung von Back in Black die Promotionarbeit in den Ländern weiter, die nicht zu den Hauptabsatzmärkten der Band zählten. Anfang Juni wurden in Breda in Holland Promovideos für »Hell’s Bells«, »Back In Black«, »Rock And Roll Ain’t Noise Pollution«, »What Do You Do For Money Honey« und »Let Me Put My Love Into You« gedreht. Regisseure waren Eric Dionysius und Eric Mistler, die schon für den Film Let There be Rock verantwortlich zeichneten. Dionysius erinnert sich, dass die Band erst um sechs Uhr abends eintraf, anstatt wie verabredet um die Mittagszeit. Deswegen musste das Team bis ein Uhr nachts warten, ehe gedreht werden konnte.
    Am 13. Juli wurde Brian ins kalte Wasser geworfen: Zusammen mit der »Hell’s Bell«, auf der ein roter Punkt angebracht war, damit Brian wusste, wo er sie zu treffen hatte, um den größtmöglichen Effekt herauszuholen, ging es auf Nordamerikatour mit 64 Konzerten. Die Tour sollte bis zum 11. Oktober dauern. Zwischen dem 13. und dem 28. Juli spielten sie elf Konzerte in Kanada, dem ersten Land, in dem Back in Black eine Goldene Schallplatte erhielt.
    Das Vorprogramm von AC/DC in Kanada und den USA bestritten Bands wie Gamma, mit Edgar Winters ehemaligem Gitarristen Ronnie Montrose, Humble Pie, natürlich mit Steve Marriott, Def Leppard, Johnny Van Zant, dem Bruder des verstorbenen Lynyrd-Skynyrd-Sängers Ronnie Van Zant, Blackfoot, Saxon und Krokus, die später eine der populärsten Bands werden sollten, die sich an AC/DC als Vorbild orientierten.
    Im Backstagebereich hatte man ein Stück alte Heimat aufgebaut: einen englischen Pub, komplett mit Dartscheibe und dem typischen Schnickschnack. Beim ersten, ausverkauften Konzert der Tour in Edmonton, Kanada, war es mit der Gemütlichkeit schnell vorbei, als das Merchandising eintraf.
    Ian Jeffery: »Wir hatten T-Shirts im Wert von ungefähr 200 Mille importiert. Die Merchandising-Firma meinte noch, dass wir wohl was ganz Großes vorhätten. Ich habe eins ausgepackt, und da stand ›Back AND Black‹ drauf! Wir mussten den ganzen Scheiß wegschmeißen. Wir konnten beim ersten Konzert kein einziges T-Shirt verkaufen, weil überall ›Back and Black‹ draufstand.«
    Die Tour war ein Kulturschock für Brian, der den Erfolg von AC/DC bis dato für ein englisches und – natürlich – australisches Phänomen gehalten hatte. Er hatte keine Ahnung, dass sie in Amerika so populär waren.
    Perry Cooper von Atlantic Records kam zur Show in Calgary, um sich Brian anzusehen. Ihm gefiel, was er sah.
    »Er hat mir echt Spaß gemacht, obwohl ich kein einziges verdammtes Wort verstehen konnte, wenn er redete. Manchmal verstehe ich ihn immer noch nicht. Aber bei ihm jagte ein Witz den nächsten, und das mit dem Akzent. Erst in den letzten Jahren ist es damit ein bisschen besser geworden. Ich musste ihn immer wieder fragen, von was zum Teufel er rede? Es war so lustig. Aber er passte so perfekt in die Band – seine Persönlichkeit, sein Gesang, alles. Sie hätten keinen Besseren finden können.«
    Angus war schwer beeindruckt von Brians Professionalität. Vor allem davon, dass er sich immer noch aufs Singen konzentrieren konnte, selbst wenn der Gitarrist wie ein Verrückter um ihn herumrannte.
    Angus: »Man konnte ja nicht wissen, wie die Leute auf uns reagieren würden. Brian hatte eine schwierige Aufgabe. Da gab es Leute, die sagten, wir wären nicht die richtigen AC/DC. Deswegen ziehe ich meinen Hut vor Brian, denn er

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