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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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setzte sich an die Drums, damit Mal mit einigen Ideen herumexperimentieren konnte. Als wir zurückkamen, spielten sie uns vor, was sie sich ausgedacht hatten. Alle sagten: ›Wow, das ist es!‹«
    Brians erste Gesangszeilen bei »Noise Pollution« erinnern erneut an die Phrasierung eines Jazzsängers. Er sucht nach einem Groove und findet ihn dann schnell. Er klingt wie ein Geistlicher, der eine Predigt hält. Und was ist das Geräusch ganz am Anfang? Es ist Brians letzter Zug an der Zigarette, bevor er zu singen beginnt.
    Während der gesamten Aufnahmesession sang Brian wie ein Besessener. Wie einer, der, wie der legendäre Bluessänger Robert Johnson in den Dreißigern, seine Seele verkauft hat und dafür mit übermenschlichem Lungenvolumen und Stimmumfang ausgestattet wurde. Aber er musste auch, wie Bon vor ihm, die Erfahrung machen, dass Lange ein Perfektionist war.
    Tony Platt: »Mutt ist sehr eigen, wenn es darum geht, jede einzelne Textzeile auf den Punkt zu bringen. Und er hat recht: Wenn es nur zwei Gitarren, Bass, Drums und Gesang gibt, dann muss jeder Ton zu 110 Prozent stimmen.
    Wenn du in einer Band singst, bei der Angus Gitarre spielt, muss dein Gesang so fesselnd und mitreißend sein wie das Gitarrenspiel – das ist für jeden Sänger Schwerstarbeit! Und es war nicht nur Mutt, der bei jeder einzelnen Silbe sehr kleinlich war. Brian musste auch darauf achten, dass er genau der Vorstellung entsprach, die Malcolm in seinem Kopf hatte.
    Jonna [Brian] ging bei jedem einzelnen Ton an die Grenzen seines Stimmumfangs. Nicht nur, weil er so hoch singen musste. Er singt hoch und trotzdem noch mit höchster Empathie und größtem Druck. Deshalb ist jede Zeile so absolut präsent.
    Hinzu kommt, dass die Stimme in der richtigen Lautstärke und der richtigen Tonhöhe liegen muss, um sich ins Bandgefüge einzupassen. Dabei darf Brian sich aber nicht unwohl fühlen oder das Gefühl bekommen, wie Bon singen zu müssen.«
    Gelegentlich besuchten auch eigentümliche Einheimische das Studio. Lange hörte sie im Kopfhörer, bevor er sie sah. Es klang, als ob jemand leise mit den Füßen scharrte. Lange brach den Song, den die Band gerade spielte, ab, um sich noch einmal zu vergewissern. Nichts. Die Band fing wieder an, wieder schrie Lange, sie sollten aufhören. Er hatte den Störenfried gefunden: eine große Krabbe, die über den hölzernen Boden schlurfte.
    Bon hätte diesen Besuch sicherlich zum Anlass genommen, »Crabsody In Blue Part 2« zu schreiben. In ihren Gedanken war er immer bei ihnen. Platt erinnert sich an ein Gespräch mit Malcolm:
    »Ich werde es nie vergessen. Er sagte, das Seltsame an Bon sei gewesen, dass er immer wieder verschwand. Es gab jede Menge Storys, wie er nach Gigs abhaute und dann nicht wieder auftauchte, bis es Zeit für den Soundcheck beim nächsten Konzert war. Und jetzt müsse sich die Band erst daran gewöhnen, dass er wirklich nie wieder auftauchen würde. Ich fand das sehr rührend, denn es zeigte, wie vertraut die Stimmung in der Band war.«
    Obwohl die Aufnahmen von Bons Tod überschattet wurden, fiel etwas Licht durch die Wolkendecke, als Malcolms Frau ein Kind zur Welt brachte. Es war wie ein gutes Omen, ein Zeichen der Wiedergeburt. Der stolze und stets abstinente Onkel Angus ließ es sich nicht nehmen, im großen Stil mit einer Flasche Whisky auf das neue Mitglied des Young-Clans anzustoßen.
    »Er hat die halbe Flasche mit einem Schluck geleert«, so Brian zu Richard Hogan im Circus -Magazin vom 31. Dezember 1983. »Ich konnte nicht mehr mithalten – und ich mag Whisky. Danach brach er zusammen. Wir mussten ihn ins Bett tragen.«
    Zu Angus’ Glück war es nicht gleich am nächsten Tag, dass sie zum Hochseefischen aufbrachen. Selbst wenn man über eine gute Konstitution verfügt, ist das keine leichte Übung, geschweige denn, man leidet an einem mörderischen Kater. Vom Hochseefischen kamen sie mit etwas Thunfisch und Dorade zurück. Den Thunfisch reichten sie an den Koch ihrer Unterkunft weiter, der ihn putzte und in den Kühlschrank legte. Allerdings fiel in der Nacht ein großes Stück Thunfisch von der Ablage und drückte von innen die Kühlschranktür auf. Bis zum Morgen hatte sich der Thunfisch in der Sommerhitze als ranziger Haufen über den ganzen Küchenboden verteilt. Das ganze Haus stank so übel, dass die Bewohner für ein paar Tage umziehen mussten.
    Ian Jeffery war nicht mit nach Nassau gekommen, er kümmerte sich in Großbritannien um das Geschäft. Eines Tages

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