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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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zerschlagen. AC/DC blieb nichts anderes übrig, als erneut auf eine endlose Australien-Tour zu gehen.
    Sie legten eine kurze Pause ein, um bei der Verleihung der »King Of Pop«-Awards des Fernsehmagazins TV Week aufzutreten und »High Voltage« zu spielen. Dabei waren derartige Ereignisse – vor allem das Umarmen und Küssen irgendwelcher Musikbusinessgestalten – gar nicht so ihr Ding und stellten ihre Toleranz enorm auf die Probe.
    Beim offiziellen Abendessen an jenem Abend holte Bon, der niemals eine Gelegenheit ausließ, um zu schockieren, vor den Augen eines Fernsehbosses einen riesigen Vibrator aus der Tasche. Ein paar Drinks später erklärte der Sänger noch genauer, welch große Kluft zwischen AC/DC und der Musikindustrie klaffe.
    Als Erstes fräste er sich mit verächtlichem Gesichtsausdruck im Backstagebereich durch einen Stapel TV Week . Kurz darauf entdeckte er auf einem Tisch einen Truthahn und hatte einen Geistesblitz. Er füllte die Körperöffnungen des Tiers mit Champagner, nahm ein paar Bissen Fleisch und trank immer wieder ein paar Schluck, um bei Laune zu bleiben. Schließlich erschien Daryl Braithwaite von Sherbet und ließ sich von Bon gern zu einer prickelnden Erfrischung einladen. Der AC/DC-Frontmann stand daneben und platzte fast vor Lachen. Es wurde ein langer Abend und irgendwo musste er sich schließlich erleichtern.
    Die erste große Australien-Tournee von AC/DC begann am 10. November 1975 und dauerte bis zum Januar 1976. Sie führte nicht nur in Städte, die längst zu den Fanbastionen der Band gehörten, wie Sydney oder Melbourne, sondern auch in kleine Orte in der Provinz. Und oft wurde es da erst richtig lustig.
    Konzerte in Städten abseits der bevölkerten Küstenregionen waren häufig ein zweifelhaftes Vergnügen. Einerseits bekamen die Musikfans dort selten die Möglichkeit, Bands, die sie sonst nur im Fernsehen oder Radio erlebten, live zu sehen. Deshalb waren sie leicht zu begeistern. Andererseits wurden durchreisende Musiker, vor allem, wenn sie besonders provozierend auftraten, als Rivalen für die Männer aus dem Ort betrachtet.
    »Man war dauernd damit beschäftigt, Gläsern oder Fäusten auszuweichen«, erzählte Angus dem Juke vom 30. Januar 1988. »Die Leute hörten nur dann auf, einen anzupöbeln, wenn die Songs hart und schnell waren. Sie durften zwar langsam anfangen, aber spätestens ab der Mitte musste es abgehen!«
    Bei einem Konzert in Perth kletterte ein Zuschauer auf die Bühne und nahm den Gitarristen in den Schwitzkasten. Angus wehrte sich, das Publikum rastete noch mehr aus, und schließlich rückte die Polizei mit Helmen und Schutzschilden an.
    Malcolm: »In Bendigo in Victoria waren alle Jugendlichen der Stadt gekommen, um uns zu verdreschen, nur weil einer von uns beim letzten Gig in der Gegend mit der Freundin eines Typen was angefangen hatte. Erst gab es eine Verfolgungsjagd im Auto. Phil ist ein Wahnsinnsfahrer – egal, welche Tricks die anderen auch versuchten, Phil war ihnen immer eine Nasenlänge voraus. Wir rasten auf Straßen durch den Busch, fuhren Schlangenlinien und bogen dann von der Straße ab und machten die Lichter aus. Wenig später schossen diese Typen mit viel Gebrüll an uns vorbei. Wir wendeten in aller Ruhe, fuhren zurück in die Stadt und gingen dann zu ihren Mädchen!«
    Wenn sich körperliche Auseinandersetzungen nicht vermeiden ließen, spielte es nie eine Rolle, dass die Bandmitglieder keine Hünen waren.
    Malcolm: »Wir sind alle ziemlich klein. Ich meine, jeder hätte uns umhauen können. Aber je kleiner du bist, desto größer musst du dich machen. Bon überragte uns ein kleines bisschen, war aber auch kein Riese. Außerdem trank er ziemlich viel und hatte meist keinen so sicheren Stand. Und wir brachen alle schnell einen Streit vom Zaun. Wenn uns irgendjemand anmachte, schlugen wir zu. Wir hielten alle zusammen. Normalerweise kam der härteste Typ der Gegend immer hinter die Bühne und machte sich mit Bon bekannt – aus irgendeinem Grund wollten die größten Krawallmacher immer seine besten Kumpel sein. Das war ein Vorteil. Aber es gab auch Momente, in denen solche Leute nicht da waren.«
    Es waren natürlich nicht etwa Bons gute Tischmanieren (die er durchaus besaß), die solche Kerle dazu brachten, immer wieder seine Gesellschaft zu suchen. Er sprach ihre Sprache und war ihnen durchaus ähnlich. Schlagzeuger Ray Arnott, ein Freund der Band, der bei einer Reihe von Studiosessions für das Albert-Label mit Harry Vanda

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