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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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sich selbst Platz, indem er sich auf der Seite liegend wild um die eigene Achse drehte. Dabei verknotete sich sein Gitarrenkabel derart, dass es die Roadcrew später mühsam wieder entknoten musste.
    Aber die wilden Bewegungen, das abwechselnde Mitstampfen des Rhythmus mit beiden Beinen, das er sogar aufführte, wenn er spät nachts in einem Hotel mit anderen jammte, waren nicht nur die schlichte Übertreibung seiner Begeisterung für den AC/DC-Sound. Dass er so entrückt wirkte, rührte auch daher, dass er sich so konzentrierte. Er konnte es sich schlicht nicht leisten, während eines Gigs zu lächeln und den Fans zuzuwinken.
    Aber seine Show hatte natürlich einen einzigartigen Unterhaltungsfaktor. George hatte Angus immer ermutigt, sich auf dem Boden zu wälzen oder Chuck Berrys Entengang zu imitieren.
    »Ich würde auf die Leute auch scheißen oder pissen, wenn es sein müsste«, sagte er dem Beat Instrumental im August 1976.
    Nach einiger Zeit übernahm Angus’ nervöse Energie ganz einfach die Kontrolle über ihn. Seine wilden Bewegungen wurden eine unwillkürliche Handlung, sobald er eine Bühne betrat, und er spürte, wie der Sound aus den Lautsprechern durch seinen Körper jagte.
    Angus: »Die meisten Leute dehnen beim Gitarrespielen nur die Saiten. Weil ich aber so klein bin, dehne ich aus einem unerfindlichen Grund alles an mir. Wenn ich einen Akkord ganz unten auf dem Griffbrett spiele, bücke ich mich eben auch. Andere Jungs lassen nur ihre Finger auf und ab gehen. Bei mir bewegt sich der ganze Körper.«

    1975
Bon Scott in Albury, Neusüdwales.

9. Kapitel

    TNT

    Die Tonbandstimme, die AC/DC ankündigte, wenn sie auf die Bühne kamen, klang am Anfang eher nüchtern. Aber mit jedem Mal, bei dem der Bandname wiederholt wurde, klang sie gehetzter, höher und durchdringender. Nach ein oder zwei Minuten hatte man den Eindruck, als ob da ein roboterhafter Freak auf Speed redete. Die Stimme bebte vor Aufregung.
    Einen ähnlichen Eindruck bekam der Zuhörer vom Album TNT , das im Juli 1975 in den Albert Studios in Sydney entstand – wieder mit George Young und Harry Vanda als Produzenten.
    Songs wie »The Jack«, das bei Konzerten zu den Favoriten gehörte, waren schon im April eingespielt worden. Beim Schreiben der Songs gingen die Brüder häufig so vor, dass sie ihre Ideen zunächst am Klavier ausarbeiteten, wobei sich George, Malcolm und Angus oft sogar nebeneinander auf die Pianobank quetschten: Auf dem Klavier konnten sie die Gitarren-und Bassmelodien gleichzeitig spielen. George achtete stets darauf, dass kein überflüssiger »Schwachsinn« den Weg ins Arrangement fand, und gab damit den guten Ideen, die Malcolm mitbrachte, so den nötigen Biss.
    Harry Vanda: »Bei vielen Songs nahmen wir mehrere Takes auf, aber meistens griffen wir auf die ersten Versionen zurück, weil in denen diese unmittelbare, spontane Energie steckte. Die Musiker befanden sich dabei alle in einem Raum – die Verstärker standen direkt neben dem Schlagzeug! Aufnahmetechnisch war es ein Albtraum, aber es klappte.«
    In Sydney spielten AC/DC einige Gigs, zwei im legendären Bondi Lifesaver. Roger Grierson, später Mitglied bei The Thought Criminals, war damals einer derjenigen in der Sydneyer Punkszene, die AC/DC wegen ihrer Energie bei den Lifesaver-Shows bewunderten.
    »Ihr Sound überrollte dich einfach. Er war so mächtig, fett und auf den Punkt. Ich ging hinter die Bühne, aber keiner sprach mit mir. Sie wollten nicht, dass ich ihr Bier soff. Phil Rudd konnte ich wenigstens um eine Zigarette anschnorren. Eine Unterhaltung gab es nicht – sie waren einfach kaputt. Ich hatte noch nie jemanden bei einem Konzert so schwitzen sehen. Damals erzählte ich Jules Normington [dem Mitbegründer des Plattenladens Phantom Records in Sydney, aus dem später das gleichnamige Label entstand], dass AC/DC so richtig durchstarteten. Er sagte nur: ›So ein Quatsch! Du solltest mal die Band sehen, die ich gerade manage: Radio Birdman!‹ Ich habe nur gesagt: ›Niemand kann AC/DC das Wasser reichen! Mach dir nichts vor, Alter!‹ Später guckten wir uns Birdman in der Heffron Hall an, aber ich war nicht überzeugt. Birdman waren ganz in Ordnung, aber sie waren nicht AC/DC.«
    Das TNT -Album wurde innerhalb von zwei Wochen fertiggestellt, anschließend kehrte die Band nach Melbourne zurück. Im August begann Michael Browning zu verhandeln, um AC/DC bis Herbst auch einem internationalen Publikum vorzustellen. In ihrer Wahlheimat waren sie

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