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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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und George Young trommelte, erinnert sich, wie Bon einmal – wissentlich oder nicht – in Melbourne für Gerechtigkeit sorgte.
    »Da war so ein Typ, der mir im Prahan Hotel einmal eine verpasst hatte. Einen Monat später gab Bon ihm eine Kopfnuss, dass er fast über die Chapel Street kugelte!«
    Am 8. Dezember 1975 erschien »It’s A Long Way To The Top (If You Wanna Rock’n’ Roll)«, das den Countdown -Zuschauern im Vormonat schon zweimal präsentiert worden war. Der Text war eine perfekte Kostprobe von Bons spezieller Lyrik, die er ständig in sein liniertes Notizbuch kritzelte.
    Angus: »Darin lag seine Größe. Er nannte es Toilettenlyrik, aber es war eine Kunstform, der er sich mit viel Stolz widmete. Er schrieb Sachen wie ›Long Way To The Top‹ immer zwischendurch auf. Eines Tages sah George die Zeile ›It’s a long way to the top if you wanna rock and roll‹ in Bons Buch. Er hatte noch keinen Text, nur den Titel. Wir sagten dann so was wie: ›Hey Bon, das kannst du aber besser‹, und er feilte dann ständig daran herum. Wenn er irgendwo hängen blieb, wandte er sich an Mal. Mal half ihm dann mit einer Zeile, und Bon war wieder im Fluss. Manchmal fragte er auch mich, ob ich noch einen schmutzigen Vers für ihn hätte …«
    Bon zündete sein Textfeuerwerk in der Regel erst, wenn die Band schon im Studio war und er eine grobe Vorstellung vom Song und vom Rhythmusgerüst bekommen hatte. Dann setzte er sich mit Papier, Stift und seinem Notizbuch bewaffnet in eine ruhige Ecke, in ein leeres Büro oder in die Küche bei Albert’s. Als Inspirationsquelle diente ihm auch sein damaliges Lieblingsgetränk, Stone’s-Green-Ingwerwein. Und George war auch immer in der Nähe, um den Druck von Bon zu nehmen.
    Michael Browning: »Er hängte sich wirklich rein. Für Bon war es jedes Mal wieder eine große Belastung, weil seine Texte so wichtig waren: Ich glaube, da zählte jedes Wort.«
    Die Aufnahme von »It’s A Long Way To The Top« zeugte schließlich von Georges außergewöhnlichem Produzententalent wie von der Energie der Band.
    »Der Song wurde nie an einem Stück im Studio gespielt«, erklärte Bassist Mark Evans 2000 dem Journalisten Volker Janssen von Daily Dirt . »Er wurde aus einer großen Jam zusammengeschnitten. Das war George Young – der Mann ist ein Genie.«
    Harry Vanda: »›A Long Way To The Top‹ war eine einzige große Session – und alle dachten nur, verdammte Scheiße, hört euch das an! Das könnte ein Wahnsinnssong werden.«
    Die Einlage mit den dröhnenden Dudelsäcken war ebenfalls Georges Idee gewesen. Der Produzent suchte einen neuen Sound für die entscheidende Hookline des Songs. Klangelemente, die wiedererkennbar und doch einzigartig waren. Bon hatte das schwierige Instrument aber noch nie angefasst und nicht die geringste Ahnung, wie man ihm ein paar Töne entlockte.
    Da Bon gelegentlich von seiner Zeit im Dudelsackzug erzählt hatte, war George aber davon ausgegangen, dass der Sänger dort selbst gedudelt hatte. Er wäre nie auf die Idee gekommen, dass Bon eine der großen Marschtrommeln gespielt hatte. Aber Bon konnte sich die meisten Instrumente schnell aneignen. Da er schon in der Schule und bei Fraternity Flöte gespielt hatte und daher mit der grundlegenden Atemtechnik vertraut war, beherrschte er nach einiger Zeit auch den Dudelsack.
    Das Instrument gab den knallharten Konzerten der Band eine seltsame, beinahe humorvolle Komponente. Auch wenn die meisten Schotten (wenn sie Scott heißen, natürlich sowieso) beim Klang eines Dudelsacks unwillkürlich sentimental werden, erwies sich das Instrument für Bon als permanenter Stressfaktor.
    Michael Browning: »Das Ding hat ihn mehr gestresst als alles andere. Es funktionierte einfach nie! Es ist ziemlich schwierig, den richtigen Einsatz damit zu finden, weil man es erst einmal voll Luft pumpen muss. Wenn dann genug Luft im Balg ist, setzt es automatisch ein, ob es zu den Gitarren passt oder nicht.«
    Im Dezember näherten sich AC/DC einen weiteren Schritt ihrer internationalen Karriere. Nachdem der amerikanische Zweig von Atlantic nichts von der Band hatte wissen wollen, verschaffte ihnen der Boss von Atlantic Records Großbritannien, Phil Carson, einen weltweiten Deal.
    Damit befanden sich AC/DC in bester Gesellschaft, denn sie waren nun auf dem gleichen Label wie die Stones, Led Zeppelin, Ray Charles, Aretha Franklin, Buddy Guy und Junior Wells sowie die von Angus verehrten Cactus. Für eine Band aus Australien war es

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