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AC/DC - Maximum Rock N Roll

AC/DC - Maximum Rock N Roll

Titel: AC/DC - Maximum Rock N Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Engleheart , Arnaud Durieux
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die Musiker der Auffassung waren, dass so eine Schweinerei nach Rache schrie, stellte sich Bon beim nächsten Konzert, bei dem die Ladys anwesend waren, vorn an die Bühne. Bei jedem Refrain von »The Jack« zeigte er zu ihnen rüber.
    Wenn es um Infektionen ging, war Bon gut im Austeilen wie im Einstecken. Was Safer Sex anging, hatte er offenkundig seine eigenen Theorien.
    »Ich hatte mal Tripper«, erzählte er Phil Sutcliffe im Sounds vom 28. August 1976, »und traf eine Frau, die unbedingt gevögelt werden wollte. Sie war so hässlich, dass ich dachte: ›Scheiße, die nimmt doch sowieso keiner, also kann sie es auch nicht weiterverbreiten.‹«
    Das Problem war aber, dass sie die Infektion prompt an Phil Rudd weiterreichte, der einige Wochen später wieder von ihr hörte, als sie von ihm die Erstattung der Behandlungskosten verlangte. Beim nächsten Konzert, das sie besuchte, erklärte Bon bei »The Jack«, dass er es war, der die Rechnung hätte bezahlen müssen.
    Mit TNT war der Punkt erreicht, an dem Michael Browning seine Management-Kniffe richtig zum Einsatz bringen konnte.
    Michael Browning: »Meine Helden waren Manager wie Andrew Loog Oldham und Gordon Mills, der Tom Jones und Chas Chandler vertrat. Sie zeigten stets viel Initiative, bauten das Image ihrer Künstler auf und sorgten für kontroverse Publicity. Diese Typen waren für mich ein wichtiger Einfluss. Ihr Konzept lautete: ›Wenn die Eltern sie hassen, werden die Kids sie lieben‹ – das Bad-Boy-Image.«
    Zu dieser Theorie gehörte bei AC/DC der Aufbau einer »Wir gegen den Rest der Welt«-Philosophie, wie sie Malcolm und Angus ohnehin vertraten. Sie verteidigten ihre »Gang« mit wilder Entschlossenheit. Andere Bands, wenn sie nicht gerade zum inneren Freundeskreis gehörten, wurden bei Konzerten ignoriert. Ihre Devise lautete: AC/DC brauchen niemanden – auch keine Journalisten.
    Die Autorin Jen Jewel Brown erinnert sich, wie sie nach einem Konzert zu einer Aftershowparty ging und diese Mentalität live und in Farbe erlebte.
    Jen Jewel Brown: »Man hatte das Gefühl, mit einer Gruppe Boxer in einem Zimmer zu sein. Unter ihnen herrschte eine eigentümliche Verschworenheit, die keinem Außenstehenden Zugang gewährte. Zum Teil lag es bestimmt daran, dass ich eine Frau war, andererseits aber wohl auch daran, dass ich nicht zum inneren Kreis, zur Albert’s-Connection, gehörte. Sie redeten über meinen Kopf hinweg miteinander. Es haute mich um, wie sehr sie andere ausgrenzten. Es war ein bisschen ein Machoding, diese Kumpelattitüde, die es unter Männern gibt.«
    Teil der Werbekampagne für TNT war ein Päckchen für die Medienvertreter mit einer roten Unterhose, die über dem Schritt den schwarz-weißen Schriftzug »Dynamite?« trug und das Bad-Boy-Image, das Browning vermitteln wollte, im Kern symbolisierte. In der ersten Woche nach seinem Erscheinen verkaufte sich TNT 11 000 Mal.
    Damit erhöhte sich auch die Zahl der weiblichen Fans der Band. Bon war der Star und bekam säckeweise Briefe, in denen ihm detaillierte Vorschläge für Sexpraktiken gemacht wurden. Eine Schreiberin verewigte ihre Oralsexwünsche sogar auf einem Tampon.
    »Das fand ich klasse«, sagte Bon Irvin Sealey von Rock Gossip 1979. »Vielleicht war sie eine alte Schnalle, wer weiß das schon. Aber für ein bisschen Nervenkitzel bin ich jederzeit zu haben.«
    Angus: »Bon hat mal von einem Mädchen erzählt, das ihn an irgendeinem Abend ansprach, als wir auswärts spielten. Sie stand da mit zwei Babys auf dem Arm und sah ihn an. Schließlich sagte sie: ›Hallo, Bon.‹ Dann redeten sie eine Zeit lang, in der er dauernd die beiden Kinder ansehen musste und sich fragte, ob er wohl …«
    Auch Angus war gegen solche Avancen nicht gefeit. Oft schrieben ihm Mädchen, sie würden ihre Jungfernschaft für ihn aufsparen. Manche legten für den Tag der tatsächlichen Begegnung schon mal Verhütungsmittel bei. Dabei hätte der Gitarrist die Kondome gut und gern selbst kaufen können, denn in Sachen Sparsamkeit machte Angus keiner was vor.
    Chris Gilbey: »Michael erzählte mal, dass Angus am Ende jeder Woche den anderen Bandmitgliedern finanziell aushalf, da er selbst überhaupt nie Geld ausgab. Er trank nur Milchshakes und rauchte Zigaretten. Im Gegensatz dazu soff Bon richtig heftig. Michael sagte, dass Angus haufenweise Schuldscheine von Bon besaß.«
    Aber weder die erotischen Avancen noch der Erfolg dämpften den Kampfgeist der Band. Im Dezember spielten AC/DC im Rahmen der

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