AC/DC - Maximum Rock N Roll
holen wollte, war Frank Zappa«, erzählte Angus Phil Lageat vom HM im Dezember 1996. »Er war bei einem unserer Konzerte in Australien und fand uns großartig.«
Einen Monat vor dem Treffen mit Zappa war die Single »It’s A Long Way To The Top« in den australischen Charts bis auf Platz 5 geschossen. Nach der Begegnung mit dem amerikanischen Musiker schien sich kurzzeitig eine Abkürzung auf dem Weg zum internationalen Durchbruch aufzutun. Doch letztlich wurde nichts aus Zappas Vorschlag – aus welchen Gründen auch immer. Daher konzentrierten sich AC/DC auf die Aufnahmen zum nächsten Album, das den Titel Dirty Deeds Done Dirt Cheap tragen sollte. Die ersten Sessions fanden in den Albert Studios im Januar 1976 statt, wieder unter der Ägide von George Young und Harry Vanda.
Wie immer legte George auch abseits des Mischpults Hand an und spielte auf »There’s Gonna Be Some Rockin’« Bass. Nicht das erste Mal. Zwar war in erster Linie Mark Evans für die Bassgitarre zuständig, aber auch Malcolm und George hatten auf den frühen AC/DC-Alben für das rhythmischmelodische Gerüst gesorgt. George, der praktisch jedes Instrument beherrschte, blieb an vielen Tagen länger im Studio und experimentierte in aller Ruhe am aufgenommenen Material herum. Das Studio war sein Labor.
Mindestens einer der aufgenommenen Songs, »Back Seat Confidential«, wurde später für das Album nicht berücksichtigt. Dafür kam das schottische Volkslied »Bonny Banks Of Loch Lomond« unter dem Titel »Fling Thing« mit auf die »Jailbreak«-Single, die 1976 erschien.
Die Aufnahmesessions wurden eine Weile unterbrochen, damit die Band weiterhin bei der Lock Up Your Daughters Summer Vacation- Tour mit dabei sein konnte, die bis 23. Januar 1976 dauerte. Dann kehrten AC/DC ins Studio zurück, bevor noch einige Konzerte in Melbourne an der Reihe waren, bei denen australische Rockgeschichte geschrieben werden sollte.
Hey, wo ist jetzt mein Dudelsack? Bei den Aufnahmen zum Video von »It’s A Long Way To The Top« – Melbourne, Februar 1976.
Am 23. Februar filmte das Countdown -Team AC/DC dabei, wie sie auf einem Tieflader, der die Swanston Street mitten im Melbourner Geschäftsviertel auf und ab fuhr, »It’s A Long Way To The Top« zum Besten gaben. Die Idee dazu ging auf Malcolm zurück, der seit den Anfangstagen der Band von so etwas träumte, obwohl schon andere vor ihm diesen Einfall in die Tat umgesetzt hatten, etwa die Rolling Stones, die als Werbekampagne für ihre 1975er-Tournee auf einem Tieflader über die New Yorker Fifth Avenue tuckerten und dabei »Brown Sugar« spielten.
Aus dem geplanten Start um sieben Uhr früh wurde nichts, obwohl der Produzent, Paul Drane, das Unternehmen sorgfältig geplant hatte. Countdown stand kein üppiges Budget zur Verfügung. Für Aufnahmen außerhalb des Studios musste der Produzent Geld zurücklegen.
Paul Drane: »Ich glaube, wir haben mit zwei Kameras gearbeitet. Es war möglich, den Truck ein paar Mal die Straße auf und ab fahren zu lassen, obwohl wir natürlich immer nur in eine Richtung filmten. Es dauerte um die zwei Stunden, und wir fuhren viermal hin und her, bis wir alles im Kasten hatten. Es war nicht ganz einfach, den Truck zu wenden, die Jungs zurückfahren zu lassen und die Kameras in leicht veränderte Positionen zu bringen. Wenn ich mich recht erinnere, übertrieb es Bon ein bisschen mit dem Dudelsack, den er spielte. Aber er amüsierte sich offensichtlich blendend.«
Angus: »Ein paar Mal wären wir beinahe von der Ladefläche runtergefallen. Bon sagte: ›Ich halte dich hinten an deiner Hose fest.‹ Und Malcolm lehnte sich gegen Bon.«
Michael Browning: »Wenn man sich das Video genau ansieht, merkt man, dass die Leute drum herum von der ganzen Sache kaum Notiz nehmen. Aber für die Band war es rückblickend ein sehr wichtiges Ereignis, obwohl wir damals das Gefühl hatten, es sei ein normaler Tag und kein großes Ding.«
Die Kosten der ganzen Unternehmung? Weniger als 400 Dollar. Zwar wurde auch noch ein zweites Video auf dem City Square gedreht, doch die Bilder wurden nie verwendet – es war schlicht und einfach unnötig.
Die Singles folgten nun im Akkord hintereinander: Am 1. März erschien »TNT« mit »Rocker« auf der Rückseite. »Rocker« entwickelte sich aus einer Session um ein altes Rock-’n’-Roll-Schema, das AC/DC gern bei Soundchecks spielten. Bei »TNT« war die erste Zeile der zweiten Strophe übrigens eine Anspielung auf eine australische
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