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Ach du lieber Schwesternschreck!

Ach du lieber Schwesternschreck!

Titel: Ach du lieber Schwesternschreck! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Zöller
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Klavierstunde!«
    Liz und Viola verschwinden nach links, wir nach rechts.
    »Ist sie nicht süß?« Flo rollt mit den Augen.
    Wir gehen weiter. Ich denke nach. Ja, für Flo geh ich mit. Aber wirklich nur für Flo.
    »Das mit den beiden Briefen, hast du ihr das erklärt?«
    »Tu ich noch«, sagt Flo.
    Ich schaue Flo besorgt an. Geht das gut? Aber ich werde ihm helfen. Ich bin ja schließlich sein Liebesberater.
     

DER LIEBESCLUB
     
    Ich habe immer noch nicht die Liebesromane aus der Bücherei geholt. Und jetzt muss ich nach Hause, Mama und Fruchtzwerg warten. Sie warten auf Jo, genannt Felix, weil Felix Mittag essen soll.
    Mama sagt, ich müsse mal wieder mein Zimmer aufräumen. Bis vier Uhr. Aufräumen mit Zeitangabe ist bei Mama absolute Alarmstufe und die Ausweichmanöver müssen dann umso geschickter gewählt werden.
    »Warum kommen Sachen überhaupt durcheinander?«, frag ich.
    »Weil du sie durcheinander bringst«, antwortet Mama völlig cool, »und weil man von Zeit zu Zeit dieses Durcheinander wieder in eine Ordnung bringen muss.«
    »Woher kommt es aber, dass Sachen von selbst durcheinander kommen, aber nie von selbst in Ordnung kommen?«
    »Schwierige Frage«, sagt Mama, »aber von selbst in Unordnung kommen sie ja wohl nicht. Denn wenn keiner in deinem Zimmer ist, kommt seltsamerweise auch nichts durcheinander. «
    »Trotzdem ist da aber ein Unterschied... Irgendwie kommen Sachen nämlich eher in Unordnung als in Ordnung.«
    Jetzt wird’s schwierig. Ich kratz mich am Kopf, ich ruckel an meiner Brille. Das tu ich immer, wenn ich angestrengt über etwas nachdenke.
    »Was ist eigentlich Ordnung?«, frage ich Mama.
    Mama überlegt kurz. »Bei Ordnung hat jedes Ding seinen Platz«, sagt sie.
    »Jetzt hab ich’s«, sag ich, »und bei Unordnung hat jedes Ding viele Plätze, hundert Plätze, tausend Plätze, und das ist der Unterschied. Wenn ich aufräume, tu ich also jedes Ding an >seinen< Platz.«
    »Ja, weil es nämlich bei Unordnung hier und da und dort sein kann.«
    »Und wer legt den Platz für jedes Ding fest?«, frage ich.
    »Der Besitzer«, sagt Mama.
    »Und wenn der Besitzer sagt: Meine Unordnung ist jetzt meine neue Ordnung. Mein Schlafanzug muss vorm Bett liegen, meine schmutzige Wäsche sammel ich ab jetzt auf dem Fußboden, Blätter für meine Schulmappen lasse ich am ordentlichsten lose in der Tasche...«
    »Das kannst du zwar sagen«, fällt Mama mir ins Wort, »aber jetzt räumst du auf. Und zwar stellst du deine alte Ordnung wieder her.«
    »Mist.«
    »Mist hin, Mist her«, sagt Mama, »in einer Stunde ist aufgeräumt.«
    Ich ergebe mich. Hat ja doch keinen Sinn, mit Mama über so was zu diskutieren. Vor allem muss ich verhindern, dass Mama meine Wurmkiste findet und mein Tagebuch. Außerdem wollte ich noch nachsehen, wie die Würmer sich entwickelt haben. Aber dafür bleibt jetzt keine Zeit. Nur weil meine Mama ein ausgesprochener Aufräumfanatiker ist. Fanatiker sind Menschen, die nur das im Kopf haben, was sie gerade wollen. So wie Flo, der ist ein Liebesfanatiker.
    Während ich aufräume, kommt mir eine Idee.
    Flo und ich könnten doch einen Liebesclub gründen. Aufgenommen werden nur echte Verliebte, solche, die es werden wollen, und auch welche, die sich grundsätzlich für Liebe interessieren. Wir könnten da zum Beispiel eine Kartei anlegen mit verschiedenen Typen von Liebesbriefen, wie ein Junge ein Mädchen anspricht, wie ein Mädchen einen Jungen anspricht.
    In unserem Liebesclub könnten wir außerdem noch folgende Fragen gemeinsam herauskriegen:
     
    1. Was fühlt man, wenn man liebt? Im Kopf, im Bauch, in den Füßen?
    2. Wie fühlt sich das an? Im Kopf, im Bauch, in den Füßen?
    3. Woran merkt man das? Im Kopf, im Bauch, in den Füßen?
    4. Was tut man, wenn man zum ersten Mal zusammen ist? Händchen halten...
    5. Wann küsst man und wie? Küsse üben im Kussheft! Mit Lippenstift. Augen zumachen beim Küssen! Dann kann man sich bestimmt besser konzentrieren. Üben!
     
    Weitere Fragen:
    Wie soll eine Freundin sein?
    Wie soll ein Freund sein?
    Kann man sich bestimmte Briefe auch von
    anderen schreiben lassen?
    Was sagt man, wenn man anruft?
    Warum fühlt man sich so elend, wenn man Liebeskummer hat?
    Was ist Liebeskummer? Was gehört alles dazu?
    Ich werde mir noch ein neues, extradickes Liebesheft zulegen und es dann für den Anfang unserem Liebesclub zur Verfügung stellen. Vielleicht werde ich auch Stellen aus den Liebesromanen kopieren, die ich noch ausleihen will.
    Aber

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