Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.
Staub Liegestütze absolvieren. Das Programm endet gegen Mitternacht mit einem Sprung vom Zehn-Meter-Turm ins Eiswasser. Dann wird gefeiert. «Wer so einen Tag hinter sich hat», erläutert Ex-Green-Beret Robert Jakes, der einen Drillpark in Sachsen eröffnen will, «der tut nichts Böses mehr. Der ist vollkommen friedlich.»
Böse Sprüche für gute Menschen
«Jeden Morgen erwacht eine Gazelle. Sie weiß, sie muss schneller rennen als der schnellste Löwe, oder sie wird gefressen. Jeden Morgen erwacht ein Löwe. Er weiß, er muss schneller rennen als die langsamste Gazelle, oder er wird verhungern.» Nelson Mandela, Politiker
«Heute zögert die sentimentale europäische Linke nicht, sich in ihrer Verteufelung Amerikas mit der rassistischen Rechten zusammenzutun und Parolen anzustimmen, die direkt dem Arsenal von Kommunisten und Nazis entnommen sind – Slogans von der ‹Allmacht der Wall Street› bis hin zur ‹jüdisch-zionistisch-kapitalistischen Weltverschwörung›.» Amos Oz, Autor
«Die Duckmäuserei des heutigen Europa erzeugt bei den Israeli den Eindruck eines Déjà-vu.» Shlomo Avineri, Politikwissenschaftler
4. Sie kochen für den Frieden
Für den Frieden kochen ist gut. Für den Frieden essen noch besser. Privat machen wir das alle schon. Jetzt ist es auch offiziell und öffentlich möglich, etwa im Berliner Sorat-Hotel. Zuletzt wurde dort für den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern getafelt. Bei so einem Menü kommt es vor allem darauf an, dass die Gerichte einen menschenfreundlichen Namen tragen und den friedlichen Austausch symbolisieren, wie etwa «Zwetschgenröster mit Schokoladen-Dialog».
Beim letzten Berliner Friedenskochen labten sich die Gäste an «Friedenssuppe» (Kürbis mit Koriander), «Friedensfisch» (mit extramildem rotem Pfeffer) und einem «Peace Delight» (Sorbet aus Rosenwasser). Wer ungern kocht oder Steak lieber blutig isst, kann anschließend immer noch für den Frieden laufen.
Seit zwanzig Jahren wird beim «Peace Run» eine Friedensfackel durch die Welt getragen. «Wir haben beim Weltfrieden schon enorme Fortschritte bewirkt», erklären die Veranstalter, das «International Sri Chinmoy Marathon Team». Beim «Peace Run» genügt es, die brennende Fackel zehn bis zwanzig Meter weit zu tragen. Falls keine Fackel zur Hand ist, lässt sich auch der herbstliche Laternenumzug dem Frieden weihen, wie zuletzt in Köln geschehen.
Lichterketten sind leider ein bisschen aus der Mode gekommen, weil das Stehen immer so mühsam ist. Es geht auch einfacher. Und zwar mit dem stromsparenden Friedenszeichen, auf das ökonomisch fühlende Menschen gekommen sind: Jeden Tag um 20 Uhr wird zwei Minuten lang das Licht in der Wohnung ausgeschaltet. Das ist für alle Nachbarn ein unverkennbares Zeichen. Da jedoch um des Friedens willen niemand geknechtet werden soll, darf die Zeit individuell gewählt werden. Es ist also auch erlaubt, um 21 Uhr das Licht für eine einzige Minute auszuschalten oder um 24 Uhr für acht Stunden. Wer dann obendrein noch schläft, kann durch unaggressive Atemzüge zusätzlich wichtige Zeichen setzen.
Bosheiten für Gutmenschen
Die internationale Initiative «Köche für den Frieden» hat einen Aufruf «Gegen Gewalt in der Küche» verabschiedet, den bislang viele Tausende friedliebende Köche unterzeichnet haben. Die meisten kochen vegetarisch. Doch das ist nicht alles, was bedacht werden muss. Hier ein Kernstück der Resolution, das wir unserem Gutmenschen zur Unterzeichnung vorlegen – besonders, nachdem wir bei ihm getafelt haben.
«Ich koche und ich will zum Frieden beitragen. Ich werde
keine Zwiebeln mehr lebendig häuten;
nie mehr auf Knoblauchzehen treten noch sie sonst irgendwie verletzen;
keinem Spargel den Kopf abschneiden;
die Herzen von Artischocken schonen;
junge Erbsen niemals mehr der mütterlichen Schote entreißen;
niemals lebendiges Gemüse in siedendes Öl werfen;
keiner Kartoffel mehr die Augen ausstechen;
Kohlköpfe vor Schnittwunden bewahren;
keiner Tomate oder Paprika die Haut abziehen;
niemals das Fleisch einer Banane zerquetschen;
keine Getränke verwenden, für die unschuldige Trauben oder lebendiger Hopfen ihr Leben lassen mussten.»
Das gemeine Geschenk
Die Doppel-CD Sag nein! oder die CD Gebt uns endlich Frieden , live aus dem Dementenheim, in dem Konstantin Wecker, Hannes Wader, Herman van Veen und Bettina Wegner untergebracht sind.
Der DDR-Kunstpostkarten-Satz Grafik für den Frieden . Er enthält die zwanzig
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