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Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden.

Titel: Achtung, Gutmenschen!: Warum sie uns nerven. Womit sie uns quälen. Wie wir sie loswerden. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Bittrich
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den Schwächeren
    Wenn schon gekämpft wird, sind Gutmenschen auf Seiten des Schwächeren. Wenn ein Löwe eine Gazelle anfällt, sind gute Menschen für die Gazelle. Es sei denn, sie sind vom Sternzeichen Löwe. Bei Fußballweltmeisterschaften jubeln sie für Trinidad und Tobago. Es sei denn, es geht gegen Deutschland.
    Gute Menschen haben nun mal ein Herz für Außenseiter. Ist Amerika ein Außenseiter? Eher nicht. Im Gegenteil. Amerika ist immer der Stärkere. Dann ist die Lagebeurteilung ganz einfach: Jeder, der gegen Amerika Krieg führt, ist der Schwächere und genießt automatisch die Sympathie und Unterstützung aller guten Menschen.
    Nehmen wir die Al-Quaida. So gewöhnungsbedürftig ihr Vorgehen zuweilen sein mag, diese furchtlose kleine Vereinigung hat für Gutmenschen den Charme des Außenseiters. Zumal sie geheimnisvoll aus Verstecken heraus arbeitet. Oder die Bombenleger im Irak – sind ihre Anschläge nicht tapfere Akte des Widerstands? In ihrer Kindheit hatten diese Typen nicht das Glück, in einen Zaubertrank zu fallen. Trotzdem gleicht ihr Kampf dem von Obelix & Friends gegen die tumben Römer, die mit dem Nest der Aufmüpfigen partout nicht fertigwerden.
    In solchen Fällen kann Krieg auch Friedens-Gutmenschen richtig Spaß machen! Dass die Römer alias Amerikaner angefangen oder provoziert haben, wird sich immer beweisen lassen. Gute Menschen finden es herrlich, dass es noch freche Gallier gibt auf dieser Welt.
    Ach, und gehören nicht auch die Palästinenser dazu? Israel ist stark und nicht gerade unaggressiv, wird obendrein von den Amerikanern unterstützt und ist nuklear bewaffnet. Sollen gute Menschen da auf der Seite Israels sein? Nein, sie hegen Sympathien für verzweifelte Selbstmordattentäter, wenn auch nur insgeheim, weil der Fall da unten ein bisschen unklar ist.
    Jedenfalls hat es nie eine Prominentenliste für das lebende Israel gegeben. Eher für tote Juden. Und natürlich gab es jede Menge Appelle guter Menschen für die Verschonung von Saddam Hussein. Es war Strafe genug, dass man ihm seinen Palast geraubt und überdies sein Lieblingshobby genommen hatte, den Massenmord. Er war ohne Zweifel der Schwächere am Ende und daher der Zuneigung aller guten Menschen gewiss.
    Denn das Völkerrecht spielt bei ihrer Punktevergabe eine nebensächliche Rolle. Sympathiewerte werden aus dem Bauch heraus verteilt. Und wenn der Stärkere gewinnt und sich dann noch wie ein Sieger gebärdet, dann mag er noch so sehr im Recht sein, bei den guten Menschen hat er jeden Bonus verspielt.
    Bosheiten für Gutmenschen
Die Schwächeren kommen. Analyse des Sozialforschers Gunnar Heinsohn ( Söhne und Weltmacht ): «Ungefähr 750 Millionen junge Männer in der Dritten Welt, die heute noch Knaben sind, werden in den kommenden 15 Jahren ins Kampfalter treten. 250 Millionen von ihnen werden zu Hause gesellschaftliche Positionen finden, mit denen sie zufrieden sein können. 150 Millionen weitere wird man im Westen unterbringen können. Bleiben etwa 350 Millionen junge Männer, die keine Positionen finden. Die werden ihre Heimatländer destabilisieren. Sie werden sich aufteilen in ‹Kämpfer für die Gerechtigkeit› oder ‹Kämpfer für Gesetz und Ordnung› und Bürgerkriege führen. Ungefähr zehn Prozent der Länder, die ihre Überschüsse an jungen Männern durch Bürgerkriege und Völkermorde abbauen, werden versuchen, über ihre Grenzen hinauszugehen und kleine Reiche zu bilden.» Gute Menschen begleiten sie mit Sympathie.
    Das gemeine Geschenk
Wir machen ein Kompliment: «Du sieht aus wie Michael Moore!»
Ein Gutschein für einen Tag im Drill-Camp. Die Fremdenlegion Frankreichs, die Armeen Britanniens und Nordamerikas locken mit Sonderangeboten für latent aggressive Zivilisten. In Drill-Camps, in denen sonst Elitesoldaten ausgebildet werden, dürfen Schmerzlüsterne einen Tag lang die Torturen des Schleifens kosten.
Beginn am 31. Dezember, ab zwölf Uhr mittags. Nach dem Einkleiden verabreichen geübte Schafscherer den Bürstenschnitt. Von da an werden alle Strecken im Laufschritt zurückgelegt, unter dem Gebrüll von Ausbildern, deren Schläfenadern dauerhaft angeschwollen sind. Es geht – immer mit Gepäck – durch Betonröhren, über Staketen, auf Bäume, an Tauen hoch, über Eskalatierwände, im Schlusssprung in Schlammgruben und hurtig wieder hinaus, unter niedrigem Stacheldraht hindurch und über Schwebebalken, unter denen Moorlöcher blubbern.
Wer lacht oder meckert, darf vortreten und im

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