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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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amüsiert.
    „Von was zur Hölle redet ihr da?“
    Also erzählte Matt ihm von Beni und dann von Miz. Und schließlich einiges von ihrer Reise. Dyson bestand darauf, sich die Schulterwunde anzusehen. Die Wundränder waren geschlossen, aber nur gerade so.
    „Schmerzen?”
    „Eigentlich nicht. Seit ein paar Tagen juckt es vor allem. Pearl muss mir ein Schmerzmittel gegeben haben, das besser wirkt als der Durchschnitt.”
    „Wir müssen aufhören zu quatschen und uns auf die Socken machen. Laslo hat mich geschickt, um euch die Tauchausrüstung zu bringen. Wird die Nonne damit zurechtkommen?”
    „Sie wird es lernen.” Matts Ton war trocken.
    „Was ist mit dem Pferd?”
    Matt erstarrte. Er wandte sich an James. „Baby?” Dyson sah völlig verwirrt aus. Matt wusste, dass er die Bemerkung über das Pferd als Witz gemeint hatte.
    „Ähhh”, sagte James zögerlich. „Ich schätze, darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich muss sie fragen.”
    Dyson sah James merkwürdig an. „Du kannst mit dem Pferd reden?”
    „Ja. Hat dir noch keiner von meinem mutierten Alien-Gehirn erzählt?“
    Matt hob den Arm und nahm James’ Hand. Er konnte die Selbstverachtung in James’ Stimme hören und hasste es, dass er so empfand. Nach ein paar Sekunden erwiderte James den Druck von Matts Hand.
    „Schon, aber nicht die Details”, sagte Dyson und wandte den Blick ab.
    „Also, was macht ihr jetzt hier?” Matt versuchte wieder zur Logistik zurückzukehren.
    „Euch Jungs so schnell wie möglich hier rausholen.” Dann erklärte Dyson, warum ihnen jetzt plötzlich ein Skimmer zur Verfügung stand. Anscheinend hatte Lance‘ Bericht über James’ neue neue Fähigkeiten seinen Wert in den Augen der SOUF erheblich gesteigert. Wie auch immer, der Skimmer würde sie jenseits des Flusses aufnehmen. Oder sogar noch auf dieser Seite, falls nötig.
    James schnaubte angewidert. Matt drückte ihm die Hand. „Schon in Ordnung, Baby.“ Es war Matt bewusst, dass er mit den ständigen Kosenamen und Berührungen seinen Anspruch auf James gegenüber Dyson geltend machen wollte. Wenn das so weiter ging, würde er demnächst noch aufstehen und James anpinkeln, um sein Revier abzustecken.
    Das könnte interessant werden.
    „Warum kommen sie denn nicht einfach rüber und holen mich?”, fragte James. „Vielleicht sollte ich ein gebrochenes Bein vortäuschen. Die Nonne kann dann eine Wunderheilung machen, wenn wir erst mal auf dem Skimmer sind.”
    Dyson lachte. „Ja, der hat Anweisung auf der anderen Seite zu bleiben, außer wenn die Gefahr besteht, dass ihr von der RIA oder anderen feindlichen Kräften gefangen genommen werdet. Oder falls ihr es nicht alleine hinüber schafft. Ihr wisst schon, besondere Umstände.” Matt hielt es für wahrscheinlich, dass 99 % der Kämpfe zwischen den Roten und Blauen Staaten in den letzten zehn Jahren durch „besondere Umstände“ ausgelöst worden waren.
    „Na, vielen Dank auch”, grummelte James.
    Matt stimmte ihm zu. Blödmänner. Seit einer Woche waren sie auf der Flucht vor der RIA und hatten eine notgeile Nonne und ein sprechendes Pferd aufgenommen. Das waren besondere Umstände.
    Immerhin waren sie einigermaßen ausgeruht und bei guter Gesundheit. Mal abgesehen von Matts Wunden, die noch nicht gut genug verheilt waren, um unproblematisch zu sein. Er fragte sich, ob der Skimmer auch herüberkommen würde, wenn er sich in besonderen Umständen befand.
    „Also gut, Van ist hinter mir im Wasser; er hat einen Helm mit Fernsichtgläsern, er kann die Augen offen halten, während wir zum Lager gehen, um euer Zeug zusammenzupacken und einen Plan zu erarbeiten.” Dyson nickte James zu. Er klickte Van in einem komplizierten Spezialeinheiten-Morse-Code an. Matt musste seine Morse-Kenntnisse dringend auffrischen, denn er war sich nicht sicher, ob Dyson Van gerade gesagt hatte, dass er herauskommen oder dass er ihnen Mittagessen bringen sollte. Es war etwas spät für Mittagessen.
    Van kroch ans Ufer, unsichtbar, bis Matt die Nachtsichtlinse des Fernrohrs benutzte. Danach war er nur noch beinahe unsichtbar. Als er zu ihnen ins Gebüsch kam (ohne Mittagessen) sah Matt trotz seiner geduckten Haltung sofort, dass Van sehr groß sein musste. Wahrscheinlich sandfarbenes Haar und helle Augen. Er schüttelte ihnen die Hände, sagte aber nicht viel.
    Laut Dyson war Van hetero und den Eindruck hatte Matt auch. Vielleicht deshalb, weil Van keinen der drei anderen Männer genauer musterte. Matt musste sich eingestehen,

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