Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
Vom Netzwerk:
man danach ging, dass die meisten Kinder sich bereits abwandten. „Wollt ihr uns helfen?“, fragte Matt.
    In den Augen der Kinder zeigte sich Interesse. „Klar“, sagte ein etwas kleineres Mädchen. Matt hätte darauf gewettet, dass sie in Wirklichkeit diejenige war, die hier das Sagen hatte. Sie sah ein bisschen aus wie Anais. „Was sollen wir machen?“
    „Wenn sie rauskommen, um nach uns zu suchen, sagt ihnen, dass wir flussaufwärts gegangen sind. Wahrscheinlich werden sie versuchen, euch weiszumachen, dass wir Kriminelle sind, um euch auszutricksen. Glaubt das ja nicht. Sie versuchen nur, zu gewinnen. Außerdem sind sie ungefähr zu zehnt und wir sind nur zwei.“
    War das nur eine Schätzung oder wusste James wirklich wie viele da kamen?
    Allen Kindern gefiel der Gedanke, die Erwachsenen hereinzulegen, so dass James und Matt auf ihre volle Kooperation zählen konnten, als sie sich nach Westen davon machten.
    „Woher weißt du, dass sie nicht uns hereinlegen? Sie könnten es den anderen trotzdem sagen.“
    „Das werden sie nicht. Sie finden uns cool.“ Ein selbstzufriedenes Lächeln umspielte James’ Lippen.
    Natürlich. Mentales Judo.
    Sie verschoben die Analyse des Fast-Angriffs auf später, wenn sie ein Stück von Emmett entfernt wären und wenigstens ein bisschen Raum zum Atmen hätten.
    Stattdessen blieben sie in Bewegung und Matt sinnierte über James Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, ohne mehr als drei Gesichtsmuskeln zu benutzen. Nun ja, mal abgesehen von dem Lächeln in der Schlucht. Ansonsten bestand der Mann nur aus subtilem Lippenverziehen und Schnauben. Das Beängstigende daran war, dass Matt weniger als zwei Tage in seiner Nähe verbracht hatte und trotzdem schon das meiste davon verstand.

Kapitel 8

    M ATT wusste, dass er und James früher oder später über die Ereignisse des vergangenen Morgens sprechen mussten.
    „Wegen meines Check-Ins ...“
    „Ja?“ James war misstrauisch. „Sie haben es bestätigt, oder? Dass ich ich bin?“ Es klang, als ob er wüsste, dass es nicht so war.
    „Na ja, irgendwie schon.“ Ein weiteres Schnauben. Es klang erschöpft. „Deine Scans haben nicht mit denen in den Akten übereingestimmt, zumindest am Anfang nicht.“
    James wartete schweigend auf eine Erklärung.
    „Wenn man den Scan aus der Akte über den legt, den ich gemacht habe, dann stimmen die Blutgefäße exakt überein, aber die neuen Scans zeigen viel mehr Gefäße. Und wenn man die neuen Gefäßmuster beider Augen übereinander legt, dann stimmen die exakt über ein.“
    James schwieg so lange, dass Matt sich fragte, ob er es vielleicht nicht ausreichend erklärt hatte. Aber dann sagte James: „Leck mich doch an meinem rosa Arsch. Die haben das Implantat in meine Retinas integriert?“
    „Zumindest scheint es so, als wäre dort etwas hinzugefügt worden. Rosa Arsch? Wirklich?“
    „Müsste das nicht eigentlich meine Sehfähigkeit beeinträchtigen?“, überlegte James. Matt zuckte mit den Achseln. Es war nahezu Zeit für seinen außerordentlichen Check-In. Sie mussten einen sicheren Ort finden, wo sie eine Weile halt machen konnten.
    „Tut es nicht und wir haben dringendere Probleme. Ich habe den Befehl, um 1030 einzuchecken.“
    James hob eine Augenbraue, fing aber sofort an, die Umgebung abzusuchen. Schon bald deutete er auf einen ausgetrockneten Bach, der zu der Terrassenformation im Norden des Flusses führte. „Wir könnten dem wahrscheinlich folgen, außer Sicht bleiben und eine gut zu verteidigende Position nicht zu weit entfernt vom Fluss finden.“
    Aber als sie das enge Tal hinaufgingen, wurde James nervös. Er begann zurückzufallen und hielt seinen Kopf merkwürdig. Bewegungslos hoch gereckt wie ein Hund, der etwas witterte oder ein Geräusch außerhalb der menschlichen Hörweite wahrnahm.
    Matt blieb stehen. „Okay, was ist los, James?“
    „Ich glaube ... sie kommen auf einmal ziemlich schnell näher. Sie kommen hinter uns den Fluss rauf. Das Echo ist anders. Sie wirken irgendwie, ich weiß nicht, zufrieden oder erfreut. Erwartungsvoll.“ James wirkte abwesend, so als wäre er auf etwas konzentriert, was nicht wirklich da war.
    Aber Matt glaubte ihm. „Also, was sollen wir tun?“
    „Ich denke, wir sollten um diese Kurve da vorne gehen und warten, bis sie vorbei gegangen sind. Dann gehen wir wieder zum Fluss und den Weg zurück. Vielleicht. Wenn ich feststellen kann wie weit sie entfernt sind.“
    Verdammter Mist. Er arbeitete mit einem fehlerhaften

Weitere Kostenlose Bücher