Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
merkwürdigen Retina-Scans ist. Sie haben ihm eine Art zusätzliches Sinnesorgan implantiert, nachdem er der Psi-Force beigetreten war.“
Lance nickte langsam. „Okay. Ich habe noch wichtige Informationen für dich. Es gibt massive Milizbewegungen an der Grenze zwischen Oregon und Idaho, besonders an den Übergängen in Ontario, Payette, Weiser und im Hells Canyon.“
„Jemand hat denen unsere Routen verraten.“ Matt erschauerte. Oh Mann.
„Nicht unbedingt, Matt, obwohl sie tatsächlich nicht wissen sollten, von wo du kommst oder wo du hingehst. Vielleicht haben sie nur deine ID – die echte oder die falsche – und überwachen die offensichtlichen Routen. Jetzt bleibt dir nur noch, unterwegs zu improvisieren, mein Sohn.“ Lance’ Blick war ernst. Und besorgt.
Mein Gott, sein Großvater nannte ihn Sohn. Das konnte nichts Gutes bedeuten. „Sonst noch was?“
„Bist du in der Gegend von Emmett?“ Lance konnte das nicht wissen, weil sie niemals eine unsichere Position durchgaben, wenn sie sich in der Roten Zone befanden, außer es war ein Notfall. Es war möglich, seine Position anhand seines Signals zu berechnen, aber es wäre verdammt schwierig, bei den ganzen anderen Signalen, die in der Gegend herumschwirrten.
Matt schluckte. „Woher weißt du das?“
„Die meisten RIA Truppenbewegungen sind auf diese Gegend gerichtet. Eine Menge private Milizen sind schon dort, aber ich kann nicht sagen, wer. Und sie versuchen nicht einmal, es zu verheimlichen – sie bewegen sich schnell. Sie wollen diesen Typen unbedingt. Eure einzige offene Flanke befindet sich im Norden.“
Großartig. Die ausgetrocknete, zerklüftete, steile Flanke. Sein Bein schmerzte allein schon bei dem Gedanken daran. „Und ich wette, sie ist nur relativ offen, im Vergleich zu den anderen.“ Die Antwort darauf brauchte er eigentlich gar nicht zu hören.
„Bist du dir wirklich sicher, was diesen Ayala betrifft?“, fragte Lance noch einmal. Dieses Mal war er einfach nur Matts Grampa.
Matt zögerte nicht. „Ja.“
Lance seufzte. „Noch eins. Ayalas Vater hatte man gesagt, dass James verschollen ist. Heute Morgen haben sie jemanden geschickt, um ihn über James’ aktuellen Status aufzuklären. Sein Vater weiß jetzt von der Umerziehung. Ich weiß, dass er sich in der High School nicht geoutet hat, also ...“
Matt zuckte zusammen. „Ich rede mit ihm. Danke, Grampa.“
„Check-In heute Abend zur gewohnten Zeit.“ Der Bildschirm wurde schwarz. Scheiße. Er musste mit James reden. Matt baute sein Bein wieder zusammen und trottete zu dem prähistorischen Vehikel zurück. „Was gesehen?“
„Eine Menge“, antwortete James unter dem Truck hervor. Er führte es aber nicht weiter aus, was Matt ganz recht war.
„Also, wir müssen reden.“
„Gib’s mir schnell und schmutzig.“
Matt ließ seine Gedanken für einen Sekundebruchteil in die Richtung schweifen. Sex unter lebensbedrohlichen Umständen war immer heiß. „Ähm, sie glauben, dass du du bist.“ So ziemlich . „Aber das ist die einzige gute Nachricht. Die SOUF versucht zu ermitteln, wer sonst noch weiß, dass du am Leben bist, und die Extraktionsanfrage rausgegeben hat. Und jemand hat uns an die RIA verraten, die offensichtlich die Informationen an jede private Miliz im Bundesstaat und an alle, die es werden wollen, rausgegeben hat. Anscheinend wissen sie, wo wir sind und wohin wir gehen. Offensichtlich bist du ziemlich beliebt und niemand will dich gehen sehen.“
„Wenn sie uns zusammen finden, hängen sie uns beide am nächsten Baum auf.“ Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich würden sie nur Matt aufhängen. James wusste, dass er ein wertvoller Kriegsgefangener war.
„Es gibt nicht mehr viele Bäume in Idaho“, bemerkte Matt. James schnaubte. Der war neu. Klang ein bisschen angewidert. Matt sortiere es in Gedanken in sein wachsendes Lexikon ein. Schnaubikon. Oder so.
„Und noch was. Man hat deinen Vater heute Morgen über deinen aktuellen Status aufgeklärt, inklusive der Sache mit dem Umerziehungslager.“
James sah Matt mit einem undurchdringlichen Blick an. „Spielt keine Rolle.“
„James –“
„Lass gut sein, Matt. Lass uns nur über das Hier und Jetzt nachdenken. Ich würde es verstehen, wenn du abspringen willst. Schließlich sind sie nicht hinter dir her. Vielleicht solltest du deinen eigenen Arsch retten.“
„Ich lasse dich hier nicht allein; das steht nicht in meiner Arbeitsbeschreibung.“
„Ich meine es ernst.“
„Ich auch.
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