Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
aufgeregter wurde. Matt rührte sich an James’ Seite. Mit einem schläfrigen Murmeln versteckte er seinen Kopf unter James’ Arm.
James konnte Pearls Begeisterung nicht teilen. „Das ist wie umgekehrte Diskriminierung.“ Er wusste, dass seine Stimme hart geworden war. Matt grummelte etwas und James legte ihm eine Hand auf den Rücken.
„Was?“ Pearl sah völlig verwirrt aus.
„Umgekehrte Diskriminierung. So hat man es früher genannt, wenn jemand bevorzugt wurde, nur weil er zu einer bestimmten Minderheit gehörte. Obwohl ich das hier nicht gerade als Bevorzugung bezeichnen würde.“
Er konnte fühlen wie ihre Schuldgefühle doppelt so stark wie vorher zurückkamen. „Oh Gott“, stöhnte Pearl und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. „Jetzt fühle ich mich noch schlechter als vorher.“ Sie sagte es nicht, um seine Sympathie zu gewinnen. James war sich ziemlich sicher, dass ihr nicht einmal bewusst war, was sie da sagte. Er spürte Matt neben sich unnatürlich still da liegen. James drückte ihn sanft.
„Pearl, ich kann dich nicht von deiner Schuld freisprechen. Aber ich glaube dir, dass du nicht absichtlich jemandem schaden würdest, nur weil er schwul ist. “ Mehr konnte er ihr nicht geben. Er wusste, dass es steif klang. Aber es hatte gesagt werden müssen.
Matt entspannte sich ein wenig. Er begann, sich aufzusetzen. „Oh Mann! Mein Arm“, murmelte er, legte sich wieder zurück und rollte sich herum, so dass er den rechten Arm benutzen konnte. „Hey, Pearl“, sagte er matt. James konnte fühlen, dass Matt ein wenig wütend auf sie war, obwohl auch er glaubte, dass ihre Reue echt war.
Pearl nickte und lächelte Matt vorsichtig an. „Wir haben ein dringenderes Problem, über das wir vor deinem Check-In heute Abend reden müssen, James.“
„Heute Abend ist ein Check-In vorgesehen?“, fragte Matt gähnend. Vorsichtig hob er die Arme über seinen Kopf und streckte sich. James sah zu wie sich die Muskeln in seinem Rücken bewegten. Wenn er sich so streckte, brachte das seinen Hintern wirklich gut zur Geltung, zumindest aus James’ Blickwinkel. Die Decke bedeckte immer noch Matts Vorderseite, aber James konnte von da wo er stand, eine Menge von Matts nackter, blasser Haut sehen. Matt hatte die Arme über dem Kopf und die Hände verschränkt. Dadurch zeichneten sich alle Muskeln und Venen in seinen Unterarmen besonders stark ab. James fragte sich, wie lange er brauchen würde, um sie alle mit seiner Zunge nachzufahren. Oder er könnte an Matts Wirbelsäule entlang nach unten lecken, bis zwischen diese perfekten Backen ... plötzlich wurde ihm klar, dass Matt auf eine Antwort wartete. Sein Blick zuckte hoch, traf Matts. Vorhersehbarerweise grinste Matt ihn an. Erwischt! Er warf Matt ein Lächeln zu.
„Ja. Um 2345 müssen wir uns melden.“ Er wusste, dass Matt die Uhrzeit gefallen würde. „Wir müssen hier um ungefähr 2300 losgehen, um das Telefon rechtzeitig zu erreichen. Du wirst wohl als meine Frau verkleidet gehen müssen.“ Er versuchte nicht einmal, Matt zum Zurückbleiben zu überreden.
„Telefon?“ Matt sah ihn an, als wäre er verrückt.
„Wart’s ab.“ Er grinste.
„Du musst das Militär verlassen“, unterbrach Pearl sie und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
Matt und James starrten sie an.
„Du bist in Gefahr, solange du im Dienst bleibst. Wahrscheinlich werden sie versuchen, dein Implantat dazu anzuregen, noch mehr Verbindungen herzustellen. Ich glaube nicht, dass das für dich sicher ist. Wenn das Implantat schon einmal über die ursprünglich programmierten Parameter hinausgegangen ist, ist es wahrscheinlicher, dass es noch mal passiert.“
„Oh, verdammt!“ Matt sah entsetzt aus. Er schoss mit offenem Mund in die Höhe und starrte James geschockt an. „Du hast es ihr nicht gesagt?“
James schüttelte den Kopf. Er sah Matt an, weil er Pearl nicht ansehen wollte.
„Pearl, die haben im Umerziehungslager etwas mit James gemacht –“
„Ich kann es ihr selbst sagen“, unterbrach James ihn schroff. Matt sah ihn an und nickte. „Sie haben im Umerziehungslager etwas mit mir gemacht“, sagte er lahm. Matt verdrehte die Augen und machte eine „red weiter“ Geste. „Ähm, ich weiß nicht, was genau passiert ist. Ich bin in das Büro des mir zugeteilten `Therapeuten´ gegangen. Er hat ein Vid laufen lassen und zwei Stunden später bin ich aufgewacht. Das lief dann regelmäßig so, bis sie mich entlassen haben – sie zerrten mich in dieses Büro
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