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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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er auch.

Kapitel 14

    J AMES war wach, als Pearl zurückkam. Er hatte Matt so lange wach gehalten, bis er es geschafft hatte, ihm die Hosen auszuziehen und ihn ins Bett zu legen – Matt wäre fast auf dem Boden mit dem Sperma in seiner Hose eingeschlafen – dann hatte er sich neben ihn gelegt und Matt in seine Arme gezogen. James war eigentlich nie jemand gewesen, der aneinander gekuschelt schlafen wollte. Aber offensichtlich war er es jetzt, nachdem er solche lebensverändernden Neuigkeiten erfahren hatte.
    Nein, das war nicht ganz richtig. Er war die ganze Zeit schon ... verschmust gewesen, seit Matt zuließ, dass er ihn berührte. Er erinnerte sich daran wie er die letzten paar Nächte im Dunkeln auf Miz geritten war, während Matts warmes Gewicht an seiner Brust ruhte. Er war die ganze Zeit halb steif gewesen. Und zufrieden. Und letzte Nacht war er mitten in der Nacht mit einem Arm um Matt und einem seiner Beine zwischen Matts aufgewacht.
    Gut, dann kuschelte er eben gern mit Matt. Zu einem anderen Zeitpunkt in seinem Leben hätte ihn das vielleicht gewundert, aber gerade jetzt suhlte er sich darin, um nicht über etwas anderes nachdenken zu müssen. Zum Beispiel dass er sich in jemand anderen verwandeln würde, wenn sein Gehirn hochging wie eine Atombombe.
    War das überhaupt möglich? Er hatte zu viele Fragen und nicht genug Informationen. Er musste noch einmal mit Pearl reden. Natürlich hatte er ihre Emotionen die ganze Zeit gespürt, als sie mit ihm geredet hatte. Sie bereute wirklich, was passiert war. Fühlte sich schuldig, dass sie teilweise dafür verantwortlich war und machte sich Vorwürfe, dass sie es nicht geschafft hatte, das alles zu verhindern. Aber am schlimmsten war ihre Angst um ihn und vor den unbekannten Konsequenzen, die mit dem Implantat einhergingen.
    Ja, er musste mit ihr reden. Aber im Moment war ihm wirklich nicht danach, aufzustehen und sie zu suchen. Er wollte einfach nur neben einem warmen, schlafenden Mann liegen. Einem warmen Matt. Er fühlte sich beinahe sicher, so in diesem Bett und an diesen Körper gekuschelt und mit einem Schulterblatt, an das er seine Nase drücken konnte. Sicher. Vielleicht sogar ein wenig geliebt.
    James ließ sich in dieser schläfrigen Wärme treiben, ohne nachzudenken. Zumindest versuchte er es und gelegentlich gelang es ihm auch. Zum Glück war das L-Wort eine ziemlich gute Ablenkung.
    Dann hörte er wieder die Tür. Es war Pearl. Seltsam, dass er so etwas jetzt sogar durch Wände hindurch ausmachen konnte, wo ihm das früher nicht gelungen war.
    Ach Mist. Nein, war es nicht. Überhaupt nicht seltsam. Denk nicht daran .
    Sie klopfte leise, bevor sie die Tür öffnete. James schob sich in eine sitzende Position, lehnte sich gegen das Kopfende und lächelte Pearl erschöpft an. Sie hob nicht einmal eine Augenbraue, als sie seine nackte Brust bemerkte und dass Matt an ihn gekuschelt lag. Er fing keine Überraschung von ihr auf.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich freuen würdest, mich so bald wiederzusehen. Oder überhaupt.“ Sie sprach leise, um Matt nicht zu wecken.
    „Ich brauche Antworten.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe gemerkt, dass du ziemlich unglücklich bist mit dem was passiert ist, Pearl. Es ist in Ordnung.“
    Sie blies den Atem aus. „Ich werde dir alles erzählen, was ich weiß, aber ich fürchte, das ist nicht viel.“
    „Bist du sicher, dass mein Implantat wirklich das ist, das du mitentwickelt hast?“
    Sie nickte sachlich. „Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Ich weiß von keinen anderen Forschungen in derselben Richtung und zur selben Zeit, weder in den Blauen Staaten noch in den Roten. Bei dir wurde das vor ungefähr drei Jahren gemacht?“ James nickte. „James, hast du dich dafür freiwillig gemeldet?“
    Er hätte sie gerne angelogen, aber das wäre wohl nicht sehr hilfreich gewesen. „Nein“, antwortete er leise. „Ich bin Soldat. Man hat mir befohlen, anzutreten und das habe ich getan.“
    „Haben sie ... haben sie dir erzählt, was sie vorhatten?“
    „Vorher nicht viel. Hinterher haben sie mir erzählt, was sie getan haben. Ich schätze, das hat mich ziemlich erschreckt. Aber dann haben sie mir gesagt, dass es reversibel ist, dass man es wieder entfernen kann. Also ... habe ich mich irgendwie mit dem Gedanken angefreundet.“
    Pearl sah entsetzt aus. „Es ist zu einem Teil deines Nervensystems geworden. Es zu entfernen, könnte eine Kettenreaktion auslösen. Vielleicht könnte man es tun und

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