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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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es.“ James räusperte sich. Er sah immer noch Matt an.
    Matt musste gespürt haben, dass James nicht mehr darüber sagen wollte, denn er fuhr an seiner Stelle fort. „Sie haben ihm einen zusätzlichen Sender verpasst, der Daten über seinen Biorhythmus und vielleicht auch seine Gehirnwellen übertragen hat. Hast du nicht gesagt, dass sie wussten, dass du das Bewusstsein verlierst?“
    James nickte. „Nach dieser ersten Sitzung bin ich immer in einem Bett wieder zu mir gekommen und war an eine Art Gehirnstrom-Lesegerät angeschlossen. Ich war geknebelt. Klick gemacht hat es erst viel später, nachdem ich entlassen worden war.“
    „Sie haben ihn auch ziemlich engmaschig überwacht. Oh, und du konntest doch auch das Signal beeinflussen, dass deine Chips gesendet haben, erinnerst du dich?“
    „Ja.“ James nickte und bemerkte, dass seine Hand plötzlich in Matts lag und ihre Finger verschränkt waren. Er fragte sich, ob er jemals zuvor mit einem Mann Händchen gehalten hatte.
    Pearl unterbrach ihn. „Das ist wahrscheinlich eine normale Entwicklung. Chips senden Wellen aus, die sich nicht so stark von Gehirnströmen unterscheiden. Damit haben wir gerechnet. Weißt du, ob es vor der Umerziehung schon mal passiert ist?“
    James schüttelte den Kopf.
    Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. Pearl ging vorsichtig darauf zu und griff in ihren Habit, wahrscheinlich nach einer Waffe. James zog eine Augenbraue hoch und sah Matt an. Wer hätte gedacht, dass die Nonne so gut ausgerüstet war? „Es ist Carmella“, sagte er zu Pearl. Bei ihr war er sich sicher, dass sie gut ausgerüstet war. Matts Mundwinkel hoben sich. James zog ihn an sich und presste seine Lippen auf die dünnen Linien, zu denen Matts Mund sich verzog, wenn er lächelte.
    Mein Gott, war er ein Softie. Matt stupste ihn mit der Nase an und zog sich dann zurück, als Carmella mit einem großen, abgedeckten Behälter das Zimmer betrat.
    „Abendessen“, verkündete sie. „Ich habe darauf geachtet, dass Maligna nicht reingespuckt hat, als sie eure Tabletts hergerichtet hat.“ Sie lächelte verschmitzt. Ganz offensichtlich hatte sie ihren Spaß daran, die junge Nonne zu quälen.
    Matt hatte zwar erst wenige Stunden zuvor gegessen, aber er fiel über sein Abendessen her, als wäre er am Verhungern. Es gab Huhn, wahrscheinlich im Kloster gezüchtet. Und unglaublich viel besser als diese verdammten Feldrationen. James aß seine Portion langsamer, während sie sich unterhielten.
    Pearl brachte Carmella auf den neuesten Stand und sie berieten sich darüber, welche Möglichkeiten sie hatten. Carmella wusste alles über das Implantat. James wurde klar, dass er die Anweisung „so viel wie nötig erzählen“ so exzessiv gedehnt hatte, dass sie jetzt völlig unkenntlich war.
    Nicht, dass er sich der SOUF gegenüber im Moment sehr verpflichtet fühlte.
    „Du kannst nicht im Dienst bleiben“, verkündete Carmella entschlossen. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Matt schnaubte und sagte etwas Unverständliches durch einen Mund voller Brot. James konnte an seinem Ton erkennen, dass er Carmella zustimmte, was von einer geringen Dosis Spott in seinen Gehirnströmen bestätigt wurde. Die Brotkrumen, die Matt über das Bett spuckte, betonten die Aussage.
    James seufzte. Er hatte sauberes Bettzeug im Schrank neben der Eingangstür gesehen.
    „Tschuigung“, sagte Matt. Seine Backen waren voller Brot und Hühnchen. James schnaubte.
    „Ich denke, Anais und Lance können erreichen, dass du aus medizinischen Gründen entlassen wirst“, sagte Carmella.
    „Aber werden die Blauen Staaten mich wirklich mit so viel streng geheimer Technik im Kopf gehen lassen? Ich bezweifle es.“
    „Was denn sonst?“ Matt zuckte die Achseln. Er hatte es endlich geschafft, sein Essen herunterzuschlucken. Alle starrten ihn an. James wartete darauf, dass Matts es kapierte. „Oh verdammt, nein!“ Matt war entsetzt. „Wir gehen weg, James. Nach Kanada oder sonstwohin, wo es kein Auslieferungsabkommen gibt. Ich werde nicht zulassen dass sie ... du weißt schon ...“
    James fühlte Matt so deutlich wie nie zuvor. Er ließ seinen Kopf nach hinten gegen die Wand sinken, leicht nach oben geneigt, um zu verhindern, dass die Tränen aus seinen Augen liefen. Matt meinte es wirklich so. Er würde mit ihm gehen, für seine Sicherheit sorgen, wenn er konnte. Er wollte es. James hoffte, dass das Gefühl genauso in Matts Brust brannte wie in seiner. Dieses Verlangen.
    Pearl stand

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