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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tenino
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zu reden.“
    Matt hoffte, dass es für Lance’ emotionale Bedürfnisse ausreichte, wenn er ihn Grampa nannte. Hoffentlich wurde er davon nicht noch gefühlsduseliger. Entweder war die Lage ziemlich schlimm oder Matts Rechnung ging auf, denn Lance ging direkt zum Geschäftlichen über.
    „Ist alles verheilt?“
    „Fast. Noch zwei Tage und die Wunden sind zu.“
    „Gut. Wir können nicht riskieren, dass du mit einer offenen Wunde in den Fluss gehst. Ihr müsst mindestens zweiunddreißig Kilometer vom Fluss weg sein, bevor wir euch einen Feng Niao Vogel schicken können, der euch abholt. “
    „30 Kilometer, das ist ungefähr ein schneller Tagesmarsch. Das schaffe ich.“ Matt wusste, dass er es vielleicht nicht alleine schaffen würde, aber er war sich merkwürdigerweise absolut sicher, dass James ihn hier rausbringen würde. Er sah James an. Der warf ihm einen durchdringenden Blick zu, als wüsste er, was Matt dachte.
    Oder er hielt Matt für verrückt, weil er wirklich glaubte, dass er so weit laufen konnte, kurz nachdem er den Snake River durchschwommen hatte. Matt drehte sich weg und schirmte seinen Geist komplett ab. Es war ihm egal, was James dachte. Er würde den Snake River durchschwimmen – und wenn er mit der Zunge paddeln musste! – und dann notfalls 40 Kilometer kriechen, nur um James endlich hier rauszukriegen.
    „Matt, übertreib es nicht. Ich vertraue auf James, dass er für deine Sicherheit sorgt.“ Matt hob seine Augenbrauen. Sie vertrauten James. Irgendwie. „Setz’ seine Hoden nicht aufs Spiel, Matt. Ich habe langsam den Eindruck, dass du ihn voll funktionsfähig haben möchtest. Falls dir irgendwas passiert, wird Anais ihn nämlich fertig machen.“ Oder vielleicht versuchte Lance auch nur, ihn zu manipulieren. Ziemlich erfolgreich.
    „Woher weißt du, dass mir was an seinen Hoden liegt?“, zischte er.
    „Dein Vertrauen in ihn hat dich verraten. Weißt du noch? Du wolltest einfach nicht glauben, dass er nicht der war, für den er sich ausgab. Allen Beweisen zum Trotz. “
    „Oh. Das.“
    „Wer gibt mir jetzt den Statusbericht, James oder du?“
    Ach verdammt, wozu Heucheln? „James ist wohl besser in der Lage dazu.“
    „Und er hat dir unseren Plan erklärt?“
    „Ja, ich weiß Bescheid.“
    „Okay. Leg nicht auf. Sid möchte mit dir reden. Pass auf dich auf, Sohn.“
    Grampa Sid? Du meine Güte. Sie verhätschelten ihn über das Telefon.
    „Matt?”
    „Grampa?”
    „Sei kein Klugscheißer.”
    „Wieso bin ich ein Klugscheißer? Ich habe dich nur Grampa genannt.” Grampa Sid klang normalerweise nicht so verärgert. Normalerweise.
    „Du hast verdammtes Glück, dass du es hier mit mir zu tun hast und nicht mit deiner Mutter. Ich musste 45 Minuten lang über den Vid mit ihr diskutieren, damit sie in Weimer bleibt und dort auf dich wartet. Ach übrigens, rate mal, wo du hingehst, sobald du aus Idaho raus bist?”, fügte er im Plauderton hinzu.
    „Hättest du ihr nicht sagen können, dass ich erwachsen bin und das zu meinem Job gehört?“
    „Nein, Blödmann, sie ist meine Tochter. Und deine Mutter. Sie macht sich mehr Sorgen als wir alle zusammen. Das einzige, was sie dort hält, ist das Wissen, dass du als erstes zu ihr kommst. Wenn du gewollt hättest, dass deine Familie erst über die dampfende Kacke Bescheid weiß, wenn sie schon wieder abgekühlt ist, hättest du woanders anheuern müssen.“
    „Ich werde daran denken, wenn mein Vertrag abläuft.“
    „Du hast keinen Vertrag, Matt.“ Die Stimme von Grampa Sid war selbstgefällig. Matt streckte dem Telefonhörer die Zunge raus. „Das habe ich gehört“, fauchte Sid.
    Konnte er jetzt plötzlich auch hellsehen?
    „Ich hatte auch mal Großeltern, weißt du?“
    Oder vielleicht hatte er einfach nur Erfahrung. Matt seufzte. „Grampa“, sagte er mit mühsam beherrschter Stimme. „Wolltest du mich was Bestimmtes fragen?“
    „Ja. Wir haben Lieutenant James Ayalas Dienstberichte überprüft. Uns ist es Recht, dass ihr zusammen seid. “
    „Was ist nur los mit euch? Woher wusstet ihr es?“ Er entschied, dass Leugnen zwecklos war.
    „Ich kann hellsehen.“ Matt schnaubte. Wenn Sid das wirklich konnte, hatte er vorher noch nie etwas darüber gehört, und dabei hatte er den Grampas sein ganzes Leben lang nahe gestanden. „Lance muss jetzt mit Ayala reden.“
    „Okay.“ Matt gab das Telefon nur zu gerne weiter.
    „Ich liebe dich, Sohn“, sagte Grampa, kurz bevor Matt James den Hörer reichte. Der sentimentale, alte

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