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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Sie sind
meine Klientin, und nach allem, was passiert ist, brauchen Sie vielleicht meine
Hilfe.«
    »Ich fürchte, Sie haben recht.
Ich danke Ihnen.«
    Pete rauschte an uns vorbei und
verschwand im Innern des Hauses; sein Gesicht war eine undurchdringliche Maske.
    »Kommen Sie bitte ins
Wohnzimmer«, sagte Martha.
    Wir traten ein. Hazelton warf
mir einen feindseligen Blick zu und widmete sich seiner Zigarre, die er gerade
anzünden wollte.
    »Meinen Vater haben Sie ja
schon getroffen«, sagte Martha trocken. »Kennen Sie auch Mr. Houston?«
    Houston, der mit Sylvia an
einem niederen Kartentisch saß und Gin-Rommé spielte, sah auf und verzog seinen
Mund zu einem Lächeln; doch seine Froschaugen blieben kalt.
    »Nett, Sie zu sehen, Boyd«,
sagte er.
    »Kennen Sie Miss West?« fuhr
Martha in ihrer albernen Vorstellung fort. »Unsere — eh, Haushälterin.«
    »Wir trafen uns schon«, ging
ich auf das Spiel ein. »Wie geht es, Miss West? Sitzen die Strümpfe?«
    Sie warf mir einen haßerfüllten Blick zu und vertiefte sich hastig wieder in
ihre Karten.
    »Wie Sie sehen, sind wir alle
eine glückliche Familie«, sagte Martha nicht ohne Spott. »Darf ich Ihnen etwas
zu trinken anbieten?«
    »Vielen Dank. Einen Gin-Tonic,
wenn ich bitten darf.«
    Sie bot mir Platz an und ging
zur Bar hinüber, um meinen Drink zu mixen.
    Ich setzte mich so in einen
dieser frühen Kolonialsessel, daß ich den Kartentisch im Auge hatte.
    Martha brachte mir den Gin und
setzte sich neben mich.
    »Haben Sie eine Ahnung, wie die
Polizei vorankommt?« fragte sie.
    »Leutnant Greer erwähnte nur,
daß er den Fall so gut wie gelöst hat. Einzelheiten teilte er mir allerdings
nicht mit«, sagte ich beiläufig.
    Houston hielt im Mischen inne
und sah zu mir herüber. »Das sind ja sehr interessante Neuigkeiten, Boyd«,
sagte er. »Haben Sie eine Ahnung, wen er verdächtigt?«
    »Er hat mich da nicht
eingeweiht. Ihre Vermutung ist so gut wie meine. Was meinen Sie?«
    Er zuckte mit den Schultern.
»Ich stehe vor einem Rätsel. Aber, wer auch der Mörder ist, es muß ein überaus
raffinierter, überragender Geist sein.« Er blickte Martha unverwandt an,
während er sprach. »Die ganze Art und Weise, wie die Morde durchgeführt wurden,
zeugen von wohlüberlegter Strategie. Man kann nicht anders, man muß ihn
bewundern.«
    »Bewundern!« rief Hazelton
außer sich. »Sind Sie wahnsinnig, Houston? Sie sprechen von einem kaltblütigen
Mörder, der meinen Sohn und meine Tochter auf dem Gewissen hat.«
    »Haben Sie vielleicht einen
Verdacht, Mr. Hazelton?« fragte ich höflich.
    »Nein!« sagte er böse »Aber ich
bin verdammt sicher, daß Sie etwas damit zu tun haben.«
    »Martha hat mich engagiert«,
wandte ich ein, »bedeutet das, daß Sie sie für die Mörderin halten?«
    »Nein!« brüllte er. »Sie drehen
mir die Worte im Mund herum. Das habe ich nicht gesagt.«
    »Bist du ganz sicher, Vater?«
fragte Martha leise. »Nur ich bin noch übrig, nicht wahr? Wenn man mich für
schuldig hält und auf den elektrischen Stuhl bringt, ist niemand mehr da von
uns dreien, und du brauchst dir keine Sorgen um Mutters Erbe zu machen. Du bist
dann der einzig Überlebende der Familie, wenn ich mich recht erinnere.«
    Hazelton sah sie verstört an.
»Was willst du damit sagen?« flüsterte er heiser.
    »Und wenn von dem Geld auch nur
noch die Hälfte da ist, macht das gar nichts. Es kann sich ja niemand mehr
beklagen.«
    Seine Hände klammerten sich an
die Sessellehnen, daß die Knöchel weiß hervortraten.
    »Du glaubst, ich habe es
getan?« sagte er mit bebender Stimme. »Ich hätte meine eigenen Kinder
umgebracht — wegen Geld?«
    »Du liebst dich doch mehr als
irgend jemanden auf der Welt«, fuhr sie unerschüttert fort. »Nie könntest du es
ertragen, wenn dein Image zerstört würde, das Bild von dem großen Finanzmann
Galbraith Hazelton, dem Wallstreetriesen mit Homburg, militärischem Schnurrbart
und aufrechter Haltung. Du würdest alles tun, um zu verhindern, daß dieses hübsche
Bild von dir auf den Titelseiten mit dem Wort >Betrüger< erscheint.«
    Hazelton starrte blicklos die
Zigarre zwischen seinen zitternden Fingern an, dann warf er sie ins Kaminfeuer.
    »Mein Vermögen beträgt im
Augenblick über eine Million Dollar«, sagte er hilflos. »Ich bin kein
Wallstreetriese und auch kein großer Finanzmann — ein mittlerer Geschäftsmann,
ja. Aber so weit, daß ich betrügen muß, weil ich Geld brauche, bin ich noch
lange nicht.«
    »Das ist eine schöne

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