AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
würde! Das passt eigentlich zu unserer Situation!“
„Legenden enthalten sicherlich Wahrheiten, allerdings sollte man vorsichtig sein, allzu selbstverständlich ihre Aussage für wahr zu nehmen!“ wandte A’eron ein.
„Ich denke, wir sollten das Auftauchen dieser Legende als Glück für uns verstehen!“ meinte Elexi’ael schließlich. „Wobei ich nicht glaube, dass es Zufall ist, dass sie gerade jetzt auftaucht! Denkt beispielsweise als dieses Wellenbrecherprinzip, welches ja gezielt Veränderungen im Netzraum erfassen kann. Es bleibt die Frage, wie wir hineinkommen!“
„Soll ich vorsichtig in das Strahlungsfeld hinein fliegen?“ fragte Mercurion von seinem Pilotenpult aus.
Die Kaiserin überlegte kurz und sagte dann laut: „A’eron, was denkst Du? Besteht dabei Gefahr für das Schiff und seine Besatzung, wenn wir in die Energiebarriere hinein fliegen?“
„Es gibt keine Hinweise darauf!“ lautete die Antwort des Hochenergie-Ingenieurs. „Allerdings sind die Daten, die ich über die Sensoren erhalte, nicht umfassend genug, um ein Risiko hundertprozentig auszuschließen!“
„Wir riskieren es – aber vorsichtig! Sobald auch nur die kleinste Ungereimtheit auftritt, drehen wir sofort wieder ab!“ Während sie diesen Satz sagte, wandte sie den Kopf herum und blickte kurz Szeszechun an, der seinerseits knapp den Kopf nickte, um seine Bestätigung mitzuteilen.
Mercurion steuerte die Schwert des Lichts mit der gebotenen Vorsicht in das Wirbeln und Toben der unbekannten Energien hinein; Cya bemerkte, wie sie selbst die Luft anhielt, um sie kurz darauf zischend wieder auszustoßen.
„Und? Tut sich was?“ wollte sie wissen.
„Negativ!“ antwortete A’eron, und auch Mercurion schüttelte auf eine weitere Anfrage der Kaiserin hin den Kopf.
„Also hat das Einfliegen auch nichts gebracht!“ seufzte die Kaiserin und ließ sich in ihren Sessel fallen, von dem sie sich kurz zuvor erhoben hatte. „Hat jemand irgendwelche Ideen?“
„Vielleicht sollten wir mal überprüfen, ob sich hier in der Region noch andere Energieereignisse manifestiert haben!“ schlug Elexi’ael vor.
„Ja, das machen wir!“ entschied die Kaiserin und gab A’eron die entsprechende Anweisungen. Dessen Finger flogen über die Armaturen, dann wanderte sein Blick auf seinen Direktmonitor, er schaute noch einmal genauer hin und stieß dann völlig überraschend einen leisen Schrei aus. Alle Augen auf der Brücke wandten sich ihm zu.
„Was ist los?“ fragte Cya sofort. „Ist schon ein Ergebnis da?“
„So schnell?“ meinte Elexi’ael verwundert. „Das überrascht mich!“
„Nein, nein, ich habe noch nicht einmal angefangen mit einer Richtung Sondierung!“ verneinte A’eron stirnrunzelnd. „Aber das hier ist … faszinierend! Ich habe zum Scannen der näheren Raumumgebung eine der imperialen Sternenkarten projiziert, um die etwaigen energetischen Phänomene lokalisieren zu können. Das habe ich dann mit den aktuellen Sensorinformationen kombiniert – eine übliche, das eigentliche Sondieren vorbereitende Prozedur!“
„Aber dabei hast Du etwas Unübliches entdeckt?“
„Nun ja, ich habe etwas eigentlich Unmögliches entdeckt!“
Er sah von seinen Kontrollen auf und meinte dann: „Im Nachbarsternensystem sind plötzlich drei statt nur einem Stern!“
Er gab den übrigen Brückenmitgliedern keine Zeit, die sensationelle Nachricht zu verdauen, sondern fuhr fort: „Die drei Sterne bilden ein exaktes, gleichschenkliges Dreieck, dessen Ebene exakt senkrecht steht zu einer Gerade in das Zentrum der Strahlungsanomalie!“
Es war Sara, die das aussprach, was alle dachten: „Dann haben wir wohl den Eingang gefunden!“
„Das erscheint zumindest naheliegend! Mercurion, fliege uns zu diesem Dreieck! Lex’, die Schilde bleiben auf Maximum!“
Sie brauchten keine 10 Minuten bis zum benachbarten Sternensystem, in dessen Zentrum drei gelbe Sterne das von A’eron beschriebene Dreieck bildeten.
„Wir fliegen genau in das Zentrum hinein! Ich erwarte höchste Konzentration von allen! Wenn etwas schiefgeht, müssen wir schnellstmöglich reagieren, denn die gravimetrischen Kräfte der Sterne sind nicht zu unterschätzen!“
Die Schwert des Lichts näherte sich der Ebene des Sternen-Trios. „Die Gravitation nimmt zu, ist aber beherrschbar!“ sagte Mercurion und wirkte dabei, als flöge er nicht ins Zentrum schier unberechenbarer Kräfte, sondern gemütlich mit einem kleinen Sternenflitzer eine
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