AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
blickte schnell nach rechts. Auch Sara wandte den Kopf dorthin, sah jedoch nichts. Während sie noch die Wand absuchte nach dem Blickfang Bartôgs, kam von der anderen Seite des Raumes ein zischendes, leise brummendes Geräusch, und als das junge Mädchen von der Erde zusammenzuckte und den Kopf drehte, sah sie aus einem rohrähnlichen Gebilde eine grünliche Wolke aufsteigen, die sich rasch verflüchtigte.
„Keine Angst!“ sagte der Paramir. „Das ist nur das Wartungs-Gas! In alle Räume dieser Art wird es geleitet, damit die Leitungen nicht korrodieren! Riechst Du es nicht?“
„Doch, in der Tat!“ antwortete Sara, der klar wurde, dass sie hier die Quelle jenes betäubend süßlichen Geruchs entdeckt hatte. „Es riecht … penetrant!“
„Für mich riecht es vor allem nach Arbeit!“ meinte Batôg und stieß ein Geräusch aus, das wohl eine Art Paramir-Lachen darstellte.
Eine Sekunde lang verging schweigend, dann fragte Sara: „Was wolltest Du denn eben sagen?“
„Wann?“
„Kurz bevor dieses Gas hier eingesprüht worden ist!“
Sara blickte Batôg an und hatte mit einem Mal das Gefühl, dass der Techniker kann genau wusste, worauf das fremde Mädchen anspielte.
„Ich habe gefragt, ob Du oder Deine Kollegen Zugriff auf die Computernetze von Citadel habt!“ half Sara weiter und hoffte, dass sie Batôg auf diese direkte Art nicht abschreckte.
„Nun, keiner von uns hat Zugriff auf das komplette Computersystem!“ antwortete Bartôg nach einer Weile langsam.
Dann stand er plötzlich und mit einem heftigen Ruck auf.
„Folge mir, Sara von Terra! Ich möchte, dass Du erfährst, wie die Paramirs hier in Citadel zu leben gezwungen sind!“
Das Wesen wandte sich einer Wand zu, auf die er ein Gerät richtete, worauf sich eine Öffnung präsentierte. Sara war einen Moment lang verdutzt, dann erhob sie sich und verließ hinter dem Techniker den Wartungsraum.
*
Cyas Prophezeiung war sehr schnell Realität geworden: Die nächsten Kämpfe gegen Paramecs und Roboter ließen nicht lange auf sich warten, und so rückte die Armee des Lichts nur stückweise von Gefecht zu Gefecht vor. Niemand konnte sagen, wie viel Zeit verging. In einem Gang, der aussah wie alle übrigen auch, trafen sie das nächste Kommando ihrer Gegner, und glücklicherweise gelang es ihnen, hinter einer Biegung des Ganges in Deckung zu gehen, ehe man sie selbst unter Beschuss nehmen konnte. Nach wie vor bestand ihr großer Vorteil darin, dass sowohl Schusswaffen wie auch Schilde denen der Paramecs und ihrer Roboter weit überlegen waren, und es gelang den verbliebenen Mitgliedern der Armee des Lichts, diesen Vorteil in Siege umzuwandeln: Die Roboter vergingen in zuckenden Entladungen, die Paramec-Soldaten verloren ihr Leben durch direkte Treffer aus den Strahlenwaffen. Der Weg konnte fortgesetzt werden.
Doch der nächste Angriff ließ nicht lange auf sich warten: Keine zehn Minuten später sah sich die Armee des Lichts erneut schießenden Gegnern gegenüber, diesmal der dreifachen Anzahl als bisher. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen und erneut hinter einer Biegung des Ganges wenigstens einigermaßen sicheren Schutz zu suchen und den Feind auf Distanz zu halten, allerdings war klar, dass sie in dem Moment verloren sein mussten, in welchem auch aus der anderen Richtung Roboter oder Paramecs kämen.
„Gibt es keine Ausweichmöglichkeit?“ fragte Cya zwischen einigen Schüssen. Mercurion ließ seinerseits die Waffe sinken und warf einige Blicke auf sein MiniCom.
„Es gibt gleich jenseits der Biegung auf der linken Seite einen Durchgang zu einer Lagerhalle, von wo aus ein Frachttunnel weiter in Richtung Randbereiche führt!“ antwortete er wenige Sekunden später. „Allerdings gibt es auf diesem Weg so gut wie keine Ecken, Nischen oder Biegungen, in denen wir uns verstecken könnten. Das heißt, wir würden uns dem Feind immer frontal präsentieren!“
„Eine kleine Chance ist immer noch mehr wert als gar keine!“ entschied Cya sekundenschnell. „Und hier sind wir meines Erachtens ebenfalls über kurz oder lang dem Untergang geweiht! Wir versuchen, diese Lagerhalle zu erreichen!“
„Wir müssen dazu in den Gang, in dem sich die Stellung der Paramecs befindet, und dann keine drei Meter auf der linken Seite durch einen Schott!“
„Ich sehe ihn!“ sagte A’eron, der gemeinsam mit Lex’ an der Ecke stand beziehungsweise hockte und Schüsse auf die Gegner abgab. „Ich zähle bis 3, dann
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