AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
Blick zu Cya, die stumm nickte. Schließlich schüttelte er heftig den Kopf und sagte mit fester Stimme: „Ihr wird schon nichts passiert sein!“
„Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es so enden soll!“ nickte Lex’.
„Dann sollten wir uns nun wieder darauf konzentrieren, zu den Paramirs zu gelangen! Kommt mit, aber haltet Eure Waffen bereit! Ich schätze, wir werden noch einige Gefechte austragen müssen!“
*
Als Sara die Augen wieder aufschlug, blickte sie in etwas, das sie zunächst an einen tiefgrünen, wogenden Ozean erinnerte, auf dessen Wellenoberfläche sich die Lichtstrahlen einer gleißenden Sonne milliardenfach spiegelten, und erst nach einigen Sekunden der Irritation wurde ihr klar, dass es sich dabei um die Pupillen eines außerirdischen Lebewesens handelte. Wie in Zeitlupe senkte sich das Augenlid, verdeckte kurz den Schein, dann öffnete es sich, und die grüne Pupille wurde wieder sichtbar.
„Ah!“ sagte eine Stimme, die knapp unterhalb den betrachteten Objekten zu entstehen schien. „Du bist endlich wach!“
Sara fühlte sich keineswegs besonders wach; der Sturz, von dem sie nicht wusste, wie tief er war, hatte sie spürbar mitgenommen, und außerdem lag ein süßlich-fauliger Geruch in der Luft, der zu Saras Benommenheit nicht wenig beitrug.
„Was … wo … ich … wer bist Du?“ fragte sie und bewegte gleichzeitig den Kopf ein wenig nach hinten, um ihr Sichtfeld zu vergrößern.
„Mein Name ist Bartôg!” antwortete das Wesen. „Und Du gehörst sicher zu den Fremden, die mit dem silbernen Schiff gekommen sind, habe ich Recht?“
Einen Moment lang fragte sich Sara, woher ihr Gegenüber diese Information hatte, dann beantwortete sich diese Frage zumindest teilweise, denn dank der geschaffenen Sichtdistanz erkannte das junge Mädchen von der Erde, dass es sich bei ihrem Gegenüber um einen Paramirs handelte. Dieser hatte die bereits bekannte bläuliche Hautfarbe sowie die drei von Sara irrtümlich für ein grünes Meer gehaltenen Augen, darüber trug er eine bräunliche Mütze auf seinem ansonsten kahlen Schädel. Von dieser Farbe war auch der Anzug, den er trug, und den Sara auf den ersten Blick für eine Art Arbeitsmontur hielt.
„Ja, genau! Ich gehöre zur Armee des Lichts!“
Einen Moment lang glaubte Sara, ein merkwürdiges Flackern in den Augen des Paramirs zu sehen, doch wusste sie nicht, was dieses ausgelöst haben sollte, und gleich darauf war sie sich schon nicht mehr sicher, ob sie sich diese Reaktion nicht nur eingebildet hatte. Sollte Batôg tatsächlich derartig reagiert haben, so lag es sicherlich an der ihrer positiven Antwort – vielleicht hofften die seit Ewigkeiten unterdrückten Paramirs auf eine Art Hilfe von außen, die sie nun in der Besatzung der Schwert des Lichts gefunden zu haben glaubte.
Um den bevorstehenden Moment der Stille zu verhindern, sah sich Sara an dem Ort, an dem sie sich befand, um; es handelte sich um einen recht dunklen Raum mit schmutzigen Wänden, der vielleicht drei auf drei Meter maß, allerdings recht hoch war: In etwa dreißig Meter Höhe erkannte sie eine kleine, weiße Öffnung, durch die sie vermutlich gefallen war. Dass sie diesen Sturz überlebt hatte, mochte an der knapp unterhalb dieser Luke aus der Wand ragenden Schräge gelegen haben, auf der sie nach unten geglitten sein könnte. Sie wollte Batôg fragen, doch dieser hatte sie aufmerksam beobachtet und schien nun selbst zu vermuten, dass Sara an ihrer jetzigen Umgebung Interesse hatte.
„Das hier ist ein Wartungs-Schacht! Ich gehöre zu dem Technischen Betriebs-Aufrechterhaltungs-Personal von Citadel! Du hast Glück, dass ich gerade hier zu tun hatte, denn normalerweise arbeiten wir diese Räumlichkeiten hintereinander ab, und es kann mehrere Zyklen dauern, bis wir denselben Raum noch einmal betreten!“
„Ja … äh… Danke! Ich bin froh, dass Du mich gefunden hast!“
„Ich musste hier einige Datennetzknoten überprüfen und neu konfigurieren!“
Sara schaltete blitzschnell; offensichtlich fiel die Betäubung rasch von ihr ab.
„Das heißt, Du hast Zugriff auf die Computersysteme der Zitadelle … von Citadel?“
„Nun ja, im Grunde schon, aber mein Zugriff ist natürlich begrenzt! Die Paramecs und die Hohen Mächte gestatten einem einzelnen Techniker keinen vollen Zugang zum System!“
„Nein, natürlich nicht!“ nickte Sara nachdenklich. „Das wäre wohl leichtsinnig!“
„Allerdings…“ meinte Batôg, unterbrach sich dann aber und
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