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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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„Ich war schon einmal in dem Archiv, aber ich habe keinen Terminal benutzt! Das war am Anfang, als wie hierherkamen!“ Er sah wieder in Bosz’ Gesicht. „Wirst Du mich verraten?“
    „Nein, das werde ich nicht!“ erwiderte der Kapitän. „Aber ich frage mich, wie Du in diesen Raum gekommen bist, wenn er doch verboten ist!“
    „Die Cahaizo überwachen ihn nicht besonders stark; nur zweimal am Tag kommt ein Aufpasser und sieht nach, ob alle Geräte funktionieren!“
    Das passte zu den Geretteten – Bosz war sich sicher, dass sie glaubten, ihre bloße Verbotsaussprache genügte, Neugierige abzuhalten von einem Besuch des Archivs. Er ging wieder vor Milk in die Hocke, schaute dem Jungen in die Augen und fragte leise: „Wie kommen wir zu diesem Archiv?“
    Milk sagte es ihnen, und die beiden Spione machten sich auf den Weg; nach zehn Minuten durch unterirdische Tunnel und über erodierte Steintreppen hatten sie es erreicht, und tatsächlich bewachte nicht ein einziger Cahaizo den Zugang.
    Das Archiv war ein etwa 10 Meter langer, schmaler Raum, der wie alle anderen Räumlichkeiten im dem weitläufigen Hauptsitz der Cahaizo aus bräunlichen und cremefarbenen Steinen bestand, in welchen einige Metalleinschlüsse zu erkennen waren. Es gab kein Fenster nach außen, lediglich eine Tür führte in den Saal. An den Wänden waren mehrere Eingabe-Ausgabe-Terminals zu erkennen, die jedoch meist alt und verwittert waren; offensichtlich stammten sie noch aus der Zeit der T’Bazi und waren inzwischen nicht mehr funktionsfähig. Stattdessen fanden Pox und Kapitän Santa Bosz am Kopfende des Raumes drei einsatzbereite Computer, hinter denen eine durchsichtige Scheibe den Blick freigab auf einen weiteren Raum, in dem sich zahlreiche Speichersysteme befanden. Hier lagerten anscheinend die unzähligen Informationen, welche die Geretteten im Laufe ihrer zweifelsohne sehr langen Geschichte angehäuft und katalogisiert hatten und auf die man mittels der Terminals zugreifen konnte.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte sich Pox an einem der Computer zu schaffen, während Bosz danebenstand und aufmerksam den Eingang des Raumes observierte; vor allem auf seine Ohren konzentrierte er sich stark – er hoffte, andere Cahaizo, die diesen Raum betreten wollten, rechtzeitig zu hören, um zu reagieren und sich zu verstecken oder wenigstens vom Terminal abzuwenden.
    „Ich werde mir zunächst eine Datei ansehen, welche sich mit der Geschichte der Cahaizo, insbesondere ihrer Entstehung, befasst!“ erläuterte Pox, nachdem er sich in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit mit der Struktur des Ordnungssystems des Archivs vertraut gemacht hatte. „Vielleicht gibt uns das bereits Aufschlüsse über die wichtigsten Kernfragen unserer Ermittlung!“
    Bosz nickte zustimmend, widmete sich dann wieder seinem Lauschen, während Pox’ synthetisches Bewusstsein eintauchte in die Daten, die vor langer Zeit hier gespeichert worden waren…

    …die Geschichte der Cahaizo selbst beginnt vor Äonen und ist nicht zu verstehen, wenn man nicht zuvor die Legenden der Haynu gehört hat.
    Nachdem der große Feind, welcher die nahe Sterneninsel verwüstet hatte, das Licht und die Dunkelheit nicht hatte finden können, kam er in die Galaxie, die vom Volk der Haynu bewohnt und gelenkt war. Auch hier suchte er nach dem Objekt seiner Begierde, doch das alte Volk verweigerte sich ihm und setzte ihm Widerstand entgegen. Und so sperrte der große Feind alle Haynu in das Ewige Gefängnis, in dem sie sicherlich im Laufe der Zeitalter vergessen worden wären, hätten nicht die Kosmischen Pilger zu ihren Gunsten eingegriffen und die Wälle des Gefängnisses eingerissen.
    Doch es gab keinen Frieden für die Haynu: Nach der ewigen Isolation entstand eine Fraktion, die sich von der kosmischen Bildfläche zurückziehen wollte, um nicht noch einmal den Zorn der Mächtigen zu erregen. Den übrigen missfiel dieser Weg – sie wünschten sich eine weitere Stärkung des eigenen Volkes. So entwickelte sich aus der Meinungsverschiedenheit ein Streit, und aus dem Streit ein Krieg. Noch einmal war das Volk der Haynu gefährdet, die eigene Existenz zu verlieren. Die weisesten Denker beschlossen schließlich, dass kriegerische Gewalt nicht die Zukunft der Haynu sein konnte und durfte, und so arbeiteten sie an einem Verfahren, alles Gewaltpotential des Volkes aus ihrer Zivilisation zu verbannen. Der Prozess gelang, übertraf sogar die Erwartungen der Architekten: Die Individuen der

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