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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Klein
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unterziehen, also auch Du! Bevor wir beginnen, musst Du aber Deinen Roboter für die Dauer des Betens entfernen, denn nur wer an der Inflammierung interessiert ist, darf die geheiligten Worte vernehmen!“
    „Ich werde ihn wegbringen!“ versicherte Kapitän Bosz sofort.
    „Du kannst ihn anweisen, auf dem Balkon in der großen Halle zu warten!“
    „In Ordnung!“
    Santa Bosz verließ den Raum, erklärte Pox mit einigen knappen Worten die Lage und hieß ihn dann, am angegebenen Ort zu warten.
    „Ich werde Dir später erzählen, wie dieses Ritual abgelaufen ist!“ versprach der Kapitän, verschwand dann wieder zuerst in dem Gang, dann in dem Raum. Pox, der nun von dem Balkon aus einen großen Teil der Eingangshalle des Gebäudes im Blick hatte, konnte in der nächsten Stunde zahlreiche Cahaizo aus- und eintreten sehen, ehe Bosz wieder zu ihm trat.
    „Folge mir, die übrigen sind in den gemeinsamen Speiseraum gegangen!“ sagte der Kapitän. „Ich kann Dir in unserer Kabine erzählen, was ich erfahren habe!“
    Sie begaben sich in das Quartier, welches von Santa Bosz dank der Macht der Gewohnheit als Kabine bezeichnet worden war; dort berichtete der Infiltrator von dem erlebten Ritual, das in der Regel aus dem gemeinsamen Skandieren religiös und mythisch anmutender Parolen und Phrasen bestanden hatte. Bosz glaubte nicht, dass interessante Informationen darin enthalten waren, und als er dem Roboter einige Beispiele nannte, erkannte dieser Elemente aus der Zelebrierung im Obelisken.
    Ein tiefer, gongartiger Ton erklang und war so durchdringend, dass die steinernen Wände zu vibrieren begannen.
    „Was ist das?“ fragte der Kapitän und als Marail Getarnte, erwartete jedoch von Pox keine Antwort, denn ihm war klar, dass der Roboter genauso wenig darüber wusste wie er selbst. Er erhob sich von seinem Lager und sagte: „Geh besser wieder vor der Tür, bevor man uns erwischt. Ich selbst werde einmal nachsehen, was es mit diesem Ton auf sich hat!“
    Noch immer erfüllte das tiefe Brummen das ganze Bauwerk, und als die beiden aus dem Schlafraum traten, sahen sie unzählige Cahaizo, die mit eiligen Schritten den Gang entlangliefen; nicht wenige trugen keine rot-schwarzen Gewänder, wie es die eigentlichen Geretteten taten, sondern hatten ihre Zivilkleidung an, woraus Bosz schloss, dass sie nicht die einzige Novizen-Gruppe waren, die sich auf das Ritual der Inflammierung vorbereitete.
    „Worauf wartest Du?“ sprach ihn plötzlich eine Stimme an, und als Bosz den Kopf wandte, erblickte er den jungen Milk von T’t’ovia. Dieser schaute ihn mit großen, fragenden Augen an.
    „Was meinst Du?“ wollte Santa Bosz wissen.
    „Willst Du nicht in die große Halle? Der Flammenpriester Terabials, das höchste Wesen unter dem Flammengott, hält wie immer an diesem Tag das Große Flammenritual ab! Alle müssen dabei sein, auch wir Novizen!“
    „Das wusste ich nicht!“ sagte Santa Bosz wahrheitsgemäß. „Wie Du weißt, bin ich noch neu hier; man hat mir nichts gesagt!“
    Er ging neben dem kleinen Jungen in die Hocke und fuhr fort: „Du hast selbst natürlich viel mehr Ahnung von den Dingen, die hier stattfinden! Könntest Du mir vielleicht helfen und mir sagen, was ich tun muss?“
    Milk war sichtlich stolz, von einem Erwachsenen um Rat gefragt und um Hilfe gebeten zu werden; ein kindliches Lächeln glitt über sein Gesicht.
    „Dann folge mir in die Große Halle, wo das Ritual stattfinden wird!“ sagte er, und der Raumschiffkapitän und Spion erhob sich, nachdem er Pox signalisiert hatte, hier zu warten; gemeinsam mit dem kleinen Jungen ging er zunächst in jenen hohen Raum, durch den er das Bauwerk betreten hatte, begab sich in das Erdgeschoss und über einen weiteren Tunnel schließlich in jenen Bereich des Gebäudes, der augenscheinlich unter der Erde lag. Hier waren ausgebaute Tunnel zu sehen, welche mehrere der Ruinen miteinander verbanden. Die Zahl der Cahaizo, welche sich allesamt in eine Richtung bewegten, nahm von Schritt zu Schritt zu. Schließlich erreichten sie inmitten des Menschenstromes eine Treppe, die steil nach oben führte und sie schlussendlich in eine Halle von gewaltigen Ausmaßen brachte, welche die Bezeichnung „groß“ nicht zu Unrecht in ihrem Namen führte.
    Auch die Wände dieser Halle waren aus braunem Stein, von der Decke hingen zahlreiche Photoemitter, die den Raum in ein gelbliches Licht tauchten. In der Mitte des Saales mit dem nahezu quadratischen Grundriss stand ein kleines

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