Adairas Erbe
unverschämt gut aus...“ Shanias Gesicht nahm einen schwärmerischen Ausdruck an, als sie den Tee in die Tassen schenkte.
„Äh...sind die nicht ein biss chen zu jugendlich für dich??“, fragte Caya ungalant.
„Was soll das heißen? Erstens bin ich keine alte Schachtel und zweitens sind die ein paar tausend Jahre älter als ich!“
„Auch wieder wahr.“
Es klopfte an der Tür. Automatisch nahmen alle Hab-acht-Stellung an. Broc und Drusilla flitzten von ihren Nachtschränkchen und nahmen Angriffsposition ein. Caya öffnete.
„Wir wollten anfragen, ob wir uns dazu gesellen dürfen,- irgendwie fühle ich mich etwas nutzlos im Moment.“ Ainsley und Moira standen unschlüssig im Türrahmen.
Das waren so ziemlich die letzten beiden Menschen, die sie erwartet hätten. Entsprechend verblüfft starrten alle die beiden an, als würden sie eine Erscheinung sehen.
„Wir können auch wieder gehen.“ Sie waren schon halb zur Tür, als Shania ihre Sprache wieder fand.
„Nein, nein! Nehmt doch bitte Platz! Tee??“
Sie setzten sich. Moira fühlte sich sichtlich unwohl und Caya wunderte sich, wieso sie hierher gekommen war.
„Moira wollte euch etwas mitteilen.“
Sie sah allerdings nicht aus, als ob sie etwas sagen wollte, sondern erweckte vielmehr den Eindruck als würde sie lieber aus der Hütte stürzen.
„Vielleicht stellst du uns erst einmal vor, Schatz. Wir hatten und ja nur flüchtig kennengelernt.“ Das war eine äußerst euphemistische Umschreibung für die Geschehenisse des Nachmittags.
„Moira Payton, meine Mutter“, murmelte Caya unenthusiastisch.
„Hallo, Mrs. Cunningham, schön sie kennen zu lernen.“ Sie reichte Catriona die Hand. Caya und DeeDee versuchten vergeblich Sarkasmus zu erkennen.
„Ich habe vor einigen Tagen etwas gefunden, dass ich zurück geben wollte, weil ich glaube, dass es ihnen gehört.“ Moira zog etwas aus ihrer Tasche und reichte es Cayas Mutter.
Sie starrte es an und ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen.
„Wo hast du es her?“, flüsterte sie.
Caya sprang auf.
„Das ist Dads Medaillon! Er hat es immer um seinen Hals getragen. Woher hast du es?“ Sie machte Anstalten, sich auf Moira zu stürzen, aber Ainsley hielt sie zurück.
Catriona öffnete den Verschluss und betrachtete das Bild, dass Caya und sie zeigte. Caya war, als das Foto aufgenommen wurde, etwa fünf Jahre alt gewesen. Sie waren zusammen picknicken im Park gewesen und beide lachten und strahlten in die Kamera. Catriona fuhr mit dem Finger darüber und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Ich habe es im Aufenthaltsquartier der Wächter gefunden.“
Jeder im Raum verstand die Bedeutung der Worte.
„Also hat der gefangene Krieger an Samhain doch Recht gehabt. Die Wächter haben meinen Vater umgebracht.“ Caya ballte die Faust. Sie starrte Moira und Ainsley wütend an.
„ Ich kann dir versichern, dass niemand den Befehl dazu gegeben hatte. Wer immer das getan hat, hat es aus eigenem Antrieb gemacht. Moira kam direkt zu mir, als sie das Medaillon gefunden hatte. Sie dachte erst, dass du es selbst verloren hättest, aber das konnte nicht sein, weil es mitten auf dem Boden lag, so als wäre es jemandem aus der Tasche gefallen. Außerdem warst du schon wochenlang zu Hause gewesen.“ Ainsley fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
„Ich habe umgehend mit unserer Führung Verbindung aufgenommen. Ich wollte wissen, ob irgendjemand etwas wusste, aber das war nicht der Fall. Ich habe sämtliche Gefälligkeiten eingefordert, die ich bei Leuten zu gut hatte, wenn die Ermordung deines Vaters von oben herab geplant gewesen wäre, hätte ich einen Hinweis erhalten, da bin ich mir sicher.“
„Wir werden in Erfahrung bringen, wer dahinter steckt.“ Catriona steckte das Medaillon in ihre Hosentasche.
Caya reichte Moira die Hand.
„Danke.“
Versammlung der Fae Abkömmlinge
Wahrscheinlich war die letzten tausend Jahre zusammen genommen, nicht so viel Fährverkehr gewesen wie in den letzten beiden Tagen, dachte Caya, als sie das Treiben an der Anlegestelle betrachtete.
Im Minutentakt legten die Fährboote an und es bedurfte eines enormen Glamour-Aufwandes um das zu verschleiern.
Ihre Sippe, mit Daracha an der Spitze, war bei den ersten Übersetzenden dabei.
Ihre Großmutter stand an der Spitze des Bootes, als würde sie auf der Titanic den Ozean übe rqueren.
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