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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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geplündert worden.
    Die Soldaten hielten ihre Gewehre schussbereit.
    Nur wenige Menschen waren unterwegs. Sie bewegten sich schnell und unauffällig. Waren nicht mehr als undeut­liche Schatten in der aufziehenden Dunkelheit. Huschten von ­Deckung zu Deckung. Einige schleppten Säcke oder Kanister und vermieden es, in die Richtung des Lastwagens mit den Bewaffneten zu sehen.
    Einer der Soldaten gab einen Schuss ab. Adam hatte nicht gesehen, auf was der Mann gezielt hatte. Aber es kam ihm so vor, als wollte der Schütze damit nur die eigene Furcht verdrängen.
    »Die Stadt ist ja furchtbar«, sagte Delani. Er hockte auf der Ladefläche und umklammerte seinen Rucksack.
    »Harare ist nur der Vorhof zur Hölle«, erwiderte Virginia Zimunga. Sie stand als Einzige aufrecht und reckte den Kopf in alle Richtungen. »Ihr verliert die Furcht vor dieser Stadt, wenn ihr von den Zuständen in Kinshasa, Kairo oder Berlin hört.«
    Adam horchte überrascht auf. »Sie waren an diesen Orten? Ich dachte, dass zumindest Berlin nicht mehr existiert. Die Stadt liegt doch so weit im Norden und müsste unbewohnbar sein.«
    »Berlin ist noch da«, erwiderte Mrs Zimunga. »Halbwegs, wie es heißt. Aber, wie gesagt, ich habe nur davon gehört.« Sie blickte in Fahrtrichtung. »Seht, da vor uns. Eine Oase in der Dunkelheit.«
    Vor ihnen verbreiterte sich die Straße zu einer Allee, deren Bäume man allerdings längst restlos abgeholzt hatte. Lediglich niedrige Stümpfe zeugten von deren ehemaliger Existenz.
    Am Ende der Allee lag ein Teil der Stadt im hellen Licht elektrischer Laternen. Ein Panzer stand mitten auf einer Kreuzung, umringt von einer Horde Soldaten.
    »Das ist das Viertel mit dem Präsidentenpalast«, erklärte Virginia Zimunga. In ihrer Stimme schwang Verachtung mit. »Auch wenn in den Krankenhäusern im Schein von Fackeln operiert wird, schreitet die hiesige Staatsspitze durch klimatisierte Räume, trinkt die allerletzten Cognacflaschen leer und raucht sündhaft teure Zigarren. Finanziert durch Südafrika. Fragt sich nur, wie lange noch.«
    Der Lastwagen bog so scharf in eine Seitenstraße, dass sich die Menschen auf der Ladefläche festhalten mussten. Nur Mrs Zimunga blieb aufrecht stehen und behielt mühelos das Gleichgewicht.
    Der Schein der elektrischen Lampen blieb hinter ihnen zurück. Der Militärtransporter wich einem demolierten Tankwagen aus, dessen Hülle eine Reihe gewaltsam geschaffener Löcher aufwies.
    Adam stand auf und stellte sich neben Mrs Zimunga. »Darf ich Sie noch etwas fragen?«
    Sie sah ihn nur kurz an und nickte.
    »Wem galt die Kugel an Bord der Kwa Zulu? Ihnen?«
    Die Frau atmete tief ein. »Erinnerst du dich an meine Worte, Adam? Ich habe gesagt, dass du vielleicht sehr wichtig sein könntest. Du lebst gefährlich.«
    »Wieso könnte ausgerechnet ich wichtig sein?« Adam flüsterte, obwohl das laute Motorengeräusch seine Worte beinahe übertönte. Er wollte auf keinen Fall, dass die anderen etwas von dem Gespräch mitbekamen.
    »Das weiß ich nicht«, gab Virginia Zimunga zu. »Es ist mehr eine Ahnung.«
    »Dann haben Sie die Kugel für mich abgefangen?« Die Vorstellung, eine Fremde hätte sich schützend zwischen ihn und die Kugel gestellt, war absolut ungeheuerlich.
    Die Frau deutete auf sein Gesicht. »Es gibt nur wenige Menschen mit zwei verschiedenen Augen. Vor allem mit solch intensiver Färbung.«
    »Das war ein Unfall.«
    »Für mich ist es eine Markierung«, erwiderte Virginia Zimunga.
    Der Lastwagen bremste. Adam stolperte vornüber und prallte gegen einen der Reisenden. Der Motor wurde sofort abgestellt. Diesel war in Harare noch viel schwieriger zu bekommen als in Kapstadt.
    Ein Soldat lehnte sich aus dem Führerhaus und brüllte: »Die Polizisten aus Südafrika! Runter vom Wagen! Schnell!«
    Bauten aus dem späten 20. Jahrhundert säumten die eine Seite der Straße, während sich zur Linken ein verwilderter Park ausbreitete. Ein Tier stieß dort einen schrillen Schrei aus, der erschreckend menschlich klang.
    Über dem Eingang eines Gebäudes, einem eckigen Klotz mit vergitterten Fenstern, prangte das Wappen der Stadtpolizei von Harare.
    Sergeant Lakota sprang von der Ladefläche und ging zu den Uniformierten im Führerhaus des Lastwagens. »Was ist mit den anderen Leuten? Was geschieht mit denen?«, hörte Adam ihn fragen.
    »Die haben Geld«, tönte die Stimme des Anführers mit den goldenen Fantasieorden. »Die bringen wir ins Präsidentenviertel. Dort gibt es ein gutes Hotel. Mit

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