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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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richtigem Essen.«
    Lakota kehrte zurück und lehnte sich über die Seitenwand des Lastwagens.
    »Ich traue den Soldaten nicht. Vielleicht rauben sie die Reisenden hinter der nächsten Ecke aus.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Das werde ich zu verhindern wissen«, sagte Virginia Zimunga leise. »Ich begleite sie bis zum Hotel.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Lakota besorgt. »Haben Sie genügend Geld für das Hotel? Außerdem müssen Sie zu einem Arzt.«
    Die Frau winkte ungeduldig ab. »Unsinn! Machen Sie lieber, dass Sie von der Straße kommen, Sergeant.« Sie deutete mit ausgestrecktem Arm in die Höhe. »So wie die da!«
    »Was … was machen die dort oben?«, entfuhr es Delani.
    Vor dem Abendhimmel zeichneten sich die Umrisse von Menschen ab. Es mussten Hunderte sein. Sie starrten von den Dächern herab.
    Adam spürte Beklemmung in der Brust. Der Anblick dieser vielen Menschen, die sich lieber auf den Dächern verkrochen, anstelle in ihren Wohnungen und Häusern zu leben, machte ihm Angst.
    Wenn man genau hinhörte, konnte man die Stimmen der Menschen dort oben hören. Ein leises Wispern. Nicht lauter als das Rauschen des Windes in den Blättern eines Baumes.
    »Kommt!«, sagte Sergeant Lakota. »Melden wir uns zum Dienst.«
    ***
    Lakota öffnete die schwere Tür zum Polizeipräsidium und starrte in ein halbes Dutzend Gewehrläufe.
    »Hey! Ganz sachte!«, sagte er und hob beschwichtigend die Hände. »Wir sind Polizisten.«
    »Möglicherweise. Vielleicht habt ihr euch aber auch nur ver­kleidet«, stellte einer der Männer trocken fest. »Was wollt ihr hier?«
    »Wir kommen im Auftrag der südafrikanischen Polizei.«
    Die Uniformierten dachten nicht daran, ihre Waffen zu ­senken.
    »Ausweise!«, forderte ihr Anführer. »Und holt sie bloß ganz langsam heraus.«
    Sergeant Lakota gab Adam und den anderen ein Zeichen, die Ausweise hervorzuholen.
    Der Schwarze betrachtete sie kurz. »Mmm … scheint in Ordnung. Jetzt noch einmal: Was wollt ihr hier?«
    Lakota deutete auf seine vier Begleiter. »Diese Polizeischüler nehmen an einem Austauschprogramm teil. Eigentlich hatten wir erwartet, am Flughafen auch Schüler aus Ihrem Land anzutreffen.«
    Der Polizist verzog das Gesicht, dann prustete er los. Seine Kollegen stimmten lauthals in das Gelächter ein.
    »Glauben Sie wirklich, dass hier noch jemand so blöd ist und Polizist werden will?«, fragte der Polizist und schüttelte ungläubig den Kopf. »Mann, ihr wurdet verarscht.«
    Sergeant Lakota versuchte, Haltung zu bewahren, aber Adam bemerkte, dass sein Ausbilder langsam unsicher wurde.
    »Wo finde ich die Delegation der südafrikanischen Polizei?«, fragte der Sergeant.
    »Delegation?«, äffte ihn der Polizist nach. »Na, die kann ich euch zeigen.«
    Der Mann griff nach einer Öllampe und zündete sie an. »Kommt mit.«
    Er führte sie durch ein fensterloses Treppenhaus in das nächste Stockwerk. Adam bemerkte, dass sämtliche Glüh­birnen aus ihren Fassungen entfernt worden waren. Sogar die Kabel hatte man gestohlen.
    Der Polizist klopfte an eine Tür.
    Von innen antwortete undeutlich eine männliche Stimme: »Was is denn los, verdammt noch mal?«
    »Da drinnen hockt Ihr Kollege Captain Venda«, grinste der Polizist. »Viel Vergnügen und anregende Gespräche.«
    Lakota öffnete die Tür und trat in den Raum, Adam und die anderen folgten ihm.
    Das Büro wurde nur von zwei Kerzen erhellt. Ein hagerer Mann mit eingefallenen Wangen hob den Kopf und sah ihnen aus blutunterlaufenen Augen entgegen. Er trug eine fleckige Uniform der südafrikanischen Polizei. Auf dem Schreibtisch befand sich nichts außer einem Glas und einer halb leeren Schnapsflasche. Captain Vendas grauer Haarkranz stand gesträubt vom schwarzen Schädel ab, als hätte er vergeblich versucht, sich die Haare auszureißen.
    »Was soll das? Was machen Sie hier?«, fragte er.
    Lakota machte sich nicht die Mühe, Haltung anzunehmen. Ihm war anzusehen, wie sehr ihn das Erscheinungsbild des Captains abstieß.
    »Ich bin Sergeant Lakota von der Polizei in Kapstadt. Ich soll diese vier Polizeischüler zu einem Austauschprogramm begleiten.«
    »Häh?«, machte Venda nur.
    »Hat man Sie denn nicht unterrichtet?«, fragte Lakota.
    »Wie denn?«, herrschte ihn der Captain an. »Die einzige Tele­grafenverbindung ist seit Tagen unterbrochen. Haben Sie sich mal in dieser verdammten Stadt umgesehen? Hier funktioniert nichts mehr. Alles geht vor die Hunde!«
    Adam hielt es nicht länger aus und trat

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