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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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Schatten.
    »Das ist unmöglich«, staunte Rossina. »Die Lufttemperatur beträgt vierundzwanzig Grad, aber dieses Ding ist deutlich kälter. Es kann kein Mensch sein.«
    »Aber es hat die Umrisse eines Menschen«, stellte Delani fest.
    Er richtete sich vorsichtig auf und blickte über die Mauerbrüstung zum U-Boot hinüber. Die Gestalt war mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Delani konzentrierte sich auf die Stelle, an der er den Unsichtbaren vermutete.
    »Was zeigt der Monitor? Wo ist er jetzt?«
    »Ungefähr zwanzig Meter links vom Boot entfernt.«
    Delani kniff die Augen zusammen. Und dann … konnte er die Gestalt wahrnehmen. Nicht nur als Schemen, sondern klar und deutlich.
    »Ich, ich sehe ihn. Vielleicht muss man einfach nur wissen, wo genau er sich befindet. Das ist verrückt!«
    »Aber wer oder was ist es?«, fragte Rossina und beugte sich jetzt auch über die Mauerbrüstung. Sie folgte mit den Augen Delanis ausgestrecktem Arm.
    »Ja, da ist er.« Der Polizistin stockte der Atem. »Könnte ein Mann sein. Ein sehr großer Mann.«
    Delani griff nach seiner Waffe. »Wir müssen ihn verfolgen.«
    »Nein«, widersprach die Polizistin. »Wir müssen Meldung erstatten.«
    »Dann gehe ich allein.«
    Rossina wollte protestieren, doch Delani rannte bereits über das Dach zur Treppe.
    ***
    »Mist!«, fluchte Delani.
    Er stand vor dem Lagerhaus und sah sich hektisch um. Vermutlich hatte er keine Chance, den Fremden ausfindig zu machen. Zumindest wenn er mit seiner Vermutung recht hatte und die Gestalt nur wahrnehmbar war, wenn man schon wusste, wo sie sich befand. Wenigsten hatte Delani noch gesehen, wie sich die graue Gestalt entlang der Uferstraße bewegte. Der direkte Zugang zum U-Boot wurde von südafrikanischen Soldaten abgeriegelt. Sie hockten gelangweilt in ihren Fahrzeugen. Für Delani war es offensichtlich, dass sie nichts bemerkt hatten.
    Als er an ihnen vorbeihetzte, machte einer der Soldaten eine spöttische Bemerkung.
    Hinter der Absperrung hatten sich ein paar Schaulustige versammelt, angezogen vom ungewohnten Anblick des U-Boots.
    Ein weißer Mann mit einem Strohhut hielt einen Hund an der Leine. Eine große Dogge, wie Delani verwundert feststellte. Kaum jemand hielt sich noch ein Haustier. Erst recht nicht von dieser Größe.
    Der gerade noch vor sich hin dösende Hund wurde plötzlich wild. Er kläffte, richtete sich auf die Hinterpfoten auf und zerrte dann so heftig an der Leine, dass sein Besitzer ihn nicht mehr halten konnte. Die pechschwarze Dogge rannte los. Das Kläffen war einem bedrohlichen Knurren gewichen. Delani konnte es trotz der Entfernung hören. Nach etwa zehn Metern schien der Hund gegen ein unsichtbares Hindernis zu prallen. Er jaulte kurz auf, wirbelte um die eigene Achse und blieb mit gebrochenem Genick auf dem Asphalt liegen.
    »Wotan!«, schrie der Besitzer entsetzt auf.
    Delani mischte sich unter die Schaulustigen, um Deckung zu suchen. Er fixierte die Umgebung des toten Hundes, konzentrierte sich, und da war er wieder: der große Mann im grauen Mantel. Ungerührt entfernte er sich von der Dogge, deren Angriff er offensichtlich mit Leichtigkeit gestoppt hatte.
    Delani konnte beobachten, wie der Fremde in der Ferne verschwand und dabei immer konturloser wurde.
    »Polizei!«, kreischte der Mann mit dem Strohhut und zerrte an Delanis Uniformjacke.
    »Wir werden uns darum kümmern«, versprach Delani.
    Der Mann wollte ihn zu dem toten Hund bringen, aber ­De­lani wehrte ihn ab. Er war nur einen winzigen Moment abgelenkt gewesen, aber das reichte, um den Fremden vollständig aus den Augen zu verlieren. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als sofort Meldung zu erstatten. Vielleicht war das auch besser, dachte er sich. Schließlich hatte er gesehen, was der Kerl mit der Riesendogge angestellt hatte.
    Eines war jedenfalls klar: Der Fremde war von Bord des ­brasilianischen U-Boots gekommen.
    Jetzt verstand er auch, warum alle Meldungen direkt an das Innenministerium und nicht an die Polizeizentrale weiter­­geleitet werden sollten.
    Die Regierung traute den Besuchern aus Südamerika nicht. Und auch nicht mehr der eigenen Polizei.
    Delani wünschte sich, Adam wäre bei ihm. Sein Freund hätte bestimmt mehr Durchblick. Aber der war ja für einige Zeit versetzt worden.

Kapitel 9
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Das Flüchtlingslager
    Die Frachtluken öffneten sich. Proviant, Munition und Ersatzteile wurden zu Boden gelassen und auf Lastwagen verladen. Adam, Shawi und Mrs Zimunga verließen das Luftschiff über

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