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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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wissen, wo er war.
    Casablanca versetzte ihm eine Ohrfeige. Augenblicklich ­beruhigte sich Adam. Er atmete schwer.
    »Gut … schon gut. Ich bin wieder da«, ächzte er. »Auf der Yacht … da war jemand. Kein Mensch! Und er hat Brian und die anderen gezwungen, die Parasiten zu schlucken.«
    »Immer langsam«, sagte Casablanca. »Du brauchst einen Moment, um das, was du in Brians Erinnerung gesehen hat, zu verarbeiten.«
    »Was ist an Bord der Yacht geschehen?«, fragte Virginia ­Zimunga.
    »Adam hat recht. Da war etwas Nichtmenschliches. Es besaß die Fähigkeit, sich aus dem Blick der Menschen zu stehlen. Und Brian musste etwas schlucken. Etwas Lebendiges«, bestätigte Casablanca und blickte die Zauberin an. »Sie werden mir irgendwann sicher noch Genaueres über diese sogenannten Parasiten sagen können. Jetzt brauchen wir erst einmal dringend Licht und frische Luft. Ich werde Paco und eine Freundin bitten, dass sie auf Brian achtgeben sollen. Er wird noch eine Weile schlafen.«
    Als Adam die ersten Schritte machen wollte, wäre er beinahe über seine eigenen Füße gestolpert. Shawi fing ihn gerade noch rechtzeitig auf und stützte ihn beim Gehen.
    An Deck ließ sich Adam erschöpft zu Boden sinken. Es war ein wunderbares Gefühl, die Sonne auf seinem Gesicht zu ­spüren.
    »Ich kann jetzt erzählen, was ich gesehen habe«, sagte er schließlich. Gemeinsam berichteten er und Casablanca nun in aller Ausführlichkeit von Brians Begegnung mit dem Fremden und den Soldaten. Als sie fertig waren, stand Virginia Zimunga auf und sah aufs Meer hinaus.
    »Es besteht kein Zweifel daran, dass es die tatsächlichen Erinnerungen von diesem Brian waren?«, fragte Shawi vorsichtig nach.
    Casablanca schüttelte den Kopf. »Nicht der geringste.«
    »Es gibt in diesen Zeiten nur ein Land, das über U-Boote mit bestens ausgerüsteten Besatzungen verfügt«, stellte Adam fest. »Brasilien.«
    »Groß-Brasilien«, verbesserte Virginia Zimunga. »Es wäre sogar möglich, dass es das U-Boot ist, das genau in diesem Moment im Hafen von Kapstadt liegt. Aber wir haben keine Beweise. Und wer ist dieser Fremde, der sich offenbar unsichtbar machen kann?«
    »Das ist kein Mensch! Niemals!« Casablanca verzog vor Abscheu das Gesicht. »Trotzdem verfügt er über die Kunst der Hypnose. Ist allen hier klar, dass er den vier Männern an Bord der Yacht den Befehl eingepflanzt hat, sich um fünf Uhr des heutigen Tages am Haupteingang des Lagers zu treffen?«
    Adam sah auf die Uhr. »Das ist in einer guten Stunde.«
    »Heißt das, Brian wird gleich aufstehen und wie fernge­steuert dorthin gehen?«, fragte Shawi.
    »Ich glaube nicht daran«, sagte Casablanca.
    »Warum nicht?«, fragte Adam erstaunt. »Sie haben es doch genauso miterlebt wie ich.«
    »Ganz einfach: Weil ich glaube, dass die Beeinflussung durch den Fremden bei Brian nicht richtig funktioniert hat. Brian wird der Einzige gewesen sein, in dessen Kopf ein absolutes Vakuum geherrscht hat. Ich bin davon überzeugt, dass diese Gestalt bei den vier Flüchtlingen eigentlich nur die Erinnerung an den Moment des Zusammentreffens mit ihr und dem U-Boot auslöschen wollte. Brian und die anderen sollten wie geplant hier im Flüchtlingslager ankommen. Wenn die Männer all ihre Erinnerungen verloren hätten, wären sie wohl kaum in der Lage gewesen, das Boot bis zur südafrikanischen Küste zu steuern.«
    »Und seine Begleiter werden angenommen haben, er sei einfach durchgedreht«, stimmte Virginia Zimunga zu. »So was soll ja vorkommen. Vor allem nach einer Augenoperation in einem Hinterhof.«
    »Genau diese Operation könnte auch der Grund sein, warum die Hypnose bei Brian nicht so funktionierte, wie sie sollte«, vermutete Casablanca. »Er hatte ja ständig diese Kopf­schmerzen.«
    Shawi schüttelte sich. »Ein Auge hergeben gegen Bezahlung!«
    Casablanca blickte zu dem Grenzwall, der nur wenige Kilometer von ihnen entfernt einen langen Schatten auf das Lager warf. »Das Leben da draußen, das ist die Hölle, Mädchen. Dort kannst du weitaus mehr als nur ein Auge verlieren. Der arme Paco hat dort seine ganze Familie verloren.«
    »Es steht außer Frage, dass sich in dem Metallbehälter der Angreifer die Larven der Parasiten befanden«, sagte Virginia Zimunga nun. »Ich konnte sie bereits in Brians Körper spüren, als ich ihm das erste Mal gegenüberstand. Ich habe euch doch erzählt, dass jedes Lebewesen ganz eigene Schwingungen ausstrahlt. Und in Brian spüre ich die Schwingungen der

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