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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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Blonde entfernte sich von der Gittertür und sah sich ­suchend um. Schließlich waren nur zwei der von ihm erwarteten Männer aufgetaucht.
    »Wo kann der andere Algerier stecken?«, fragte Shawi.
    »Hier im Lager geht man schnell verloren«, erwiderte Virginia Zimunga. »Das werden die mit eingerechnet haben. Deshalb haben sie auch immer mehrere Kandidaten ausgesucht.«
    Der Blonde kehrte zu Bernard und Khaled zurück. Die Wächter öffneten die Tür und ließen die drei Männer passieren.
    »Schauen wir mal, wohin sie wollen.« Virginia trat entschlossen auf den Ausgang zu. »Innenministerium!« Sie hielt den Soldaten ihren Ausweis entgegen.
    »In Ordnung«, brummte einer der Wächter. »Tor öffnen!«
    »Die Männer, die hier gerade durchkamen. Wer waren die?«, fragte Adam.
    »Ein Beamter der Einwanderungsbehörde mit zwei Flüchtlingen, denen die Einreise bewilligt wurde. Die Papiere waren in Ordnung«, erwiderte der ranghöchste der Soldaten.
    »Kommt so was öfters vor?«, fragte Virginia Zimunga nach.
    »Hin und wieder. Vor gut einer Woche waren es sogar fünf Flüchtlinge.«
    »Wurden sie von demselben Mann begleitet?«
    »Ja.« Der Soldat wurde sichtlich nervös. »Stimmt was nicht? Wollen Sie sich lieber mit Major Feza unterhalten?«
    »Schon gut«, wiegelte die Zauberin ab. »Es ist alles in Ordnung. Verraten Sie mir nur noch, wohin die Flüchtlinge gebracht werden.«
    »Von hier kommt man nur mit dem Bus weg.«
    ***
    Der ehemals kleine Ort Alexanderbaai hatte sich in den letzten Jahren vergrößert. Busse verbanden Alexanderbaai mit dem weiter im Süden gelegenen Bitterfontein. Von dort konnte man die Fahrt mit dem Zug bis Kapstadt fortsetzen. Am Busbahnhof herrschte ein ziemliches Gedränge. Seit der private Verkehr aufgrund des Treibstoffmangels fast vollständig zum Erliegen gekommen war, waren die Reisenden auf Busse und Züge angewiesen.
    Der Blonde war mit Bernard und Khaled bereits in den Bus gestiegen.
    »In zehn Minuten geht es los.« Shawi kehrte mit drei Tickets vom Verkaufsschalter zurück. »Ich frage mich, warum die ausgerechnet den Bus nehmen.«
    »Ein Auto würde auffallen. Es gibt auf den Straßen immer wieder Kontrollpunkte. Im Bus sind sie nur einfache Reisende«, vermutete Adam.
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, wie sie die Parasiten ins Land schmuggeln. Die Grenze ist absolut dicht, das Flüchtlingslager ist der Schwachpunkt«, sagte Virginia Zimunga.
    »Aber sagten Sie nicht, dass die Parasiten und die Spinnen in einer Art Symbiose zusammenleben? Wie kommen die Spinnen dann ins Land?«, fragte Adam.
    Die Zauberin deutete auf die ferne Grenzmauer. »Vielleicht krabbeln sie einfach drüber. Bei Tage würden sie kaum auffallen. Auf jeden Fall werden die Grenzer ziemlich irritiert sein, wenn sie nun den Befehl bekommen, zukünftig auch noch auf violette Spinnen zu achten.«
    Grenzsoldaten in schwarzen Lederstiefeln und Khaki­uniformen überprüften die Ausweispapiere und das Gepäck der Reisenden. Der Blonde und seine Begleiter saßen in der ersten Reihe direkt hinter der vergitterten Kabine des Fahrers.
    Virginia Zimunga führte Adam und Shawi zum hinteren Buseingang. Als die Zauberin einem Soldaten ihren Dienst­ausweis zeigte, wollte der Mann gleich salutieren.
    »Lassen Sie das!«, zischte Virginia Zimunga.
    Doch zum Glück beachtete sie niemand. Dazu veranstalteten die Einsteigenden viel zu viel Tumult. Schon bald war der Bus bis auf den letzten Platz besetzt, und ein paar Leute mussten sich mit Stehplätzen im Durchgang begnügen. Es war drückend heiß. Denn um den Dieselverbrauch so gering wie möglich zu halten, gab es in den Bussen inzwischen auch keine Klimaanlagen mehr.
    Der Fahrer startete den Motor.
    »Wir müssen so lange wie möglich an ihnen dranbleiben«, sagte Virginia Zimunga.
    »Glauben Sie eigentlich, dass die Brasilianer diese Viecher gezüchtet haben?«, fragte Adam. Der Gedanke ging ihm schon die ganze Zeit durch den Kopf.
    »Nein!« Sie legte den Zeigefinger auf ihre Lippen als Zeichen, dass er nun zu schweigen hatte.
    Nach ein paar Kilometern begann eine Frau damit, auf der Rückbank vor dem Heckfenster einen improvisierten Verkaufsstand aufzubauen. Sie stellte einen Klapptisch in den Gang und baute darauf Wasserflaschen, Obst und Trockenfisch auf.
    Lauthals pries sie ihre Waren an. »Den besten Fisch, das frischeste Obst! Billig, billig von Mama Davina!«
    Garantiert hatte sie eine Abmachung mit dem Busfahrer und zahlte ihm einen Anteil von ihren

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