Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
Vom Netzwerk:
schwankte wie ein Betrunkener, obwohl die Fregatte jetzt ruhig übers Meer glitt.
    Horizont und Wasser schienen miteinander zu verschwimmen. Der Anblick des düsteren Atlantiks unter einem ebenso düsteren Himmel war nicht dazu angetan, seine Laune zu verbessern.
    Adam beschloss, auf die Kommandobrücke zu gehen.
    Dort sahen Virginia Zimunga und Kapitän Sagan konzen­triert auf einen grünlich schimmernden Monitor. Die Zauberin winkte Adam eilig herbei, ohne den Blick abzuwenden. »Adam, komm her! Da folgt uns etwas.«
    »Was? Ist es ein U-Boot?«
    »Schau auf das Unterwasserradar«, forderte ihn Sagan auf. »Es ist etwa eine knappe Seemeile hinter uns.« Der Kapitän deutete auf einen großen weißen Fleck auf dem Radar. »Kein U-Boot! Es ist eher von ovaler, flacher Form und ein Drittel so lang wie unser Schiff. Also etwa vierzig Meter.«
    »Und es lebt«, ergänzte Virginia Zimunga. »Das spüre ich an den fremdartigen Schwingungen.«
    »Dann ist es eines von diesen Meeresungeheuern, die schon Fischerboote vor der Küste angegriffen haben.« Adam versuchte, sich ein Wesen von diesen Ausmaßen vorzustellen. Es war gigantischer als der größte Wal. »Kann es uns gefährlich ­werden?«
    »Wir sind immer noch eine Nummer größer. Wenn es sich aber weiter nähert, werden wir einen Warnschuss abgeben … Augenblick!« Kapitän Sagan stutzte. »Da ist ein zweites Signal. Kommt schnell näher. Direkt hinter unserem ersten Verfolger. Das Ding ist noch viel größer.«
    Adam beobachtete auf dem Monitor, wie sich das zweite ­Signal dem ersten näherte. »Wie groß ist es?«
    »Fast zweihundert Meter«, erwiderte der Kapitän.
    »Das ist unglaublich!«, staunte Adam. Die Signale überlagerten sich jetzt.
    »Es gab diese Giganten schon immer«, erklärte Virginia Zimunga. »Doch erst durch die veränderten Umweltbedingungen verlassen sie die Tiefsee und kommen an die Oberfläche. Da! Das erste Signal ist verschwunden. Vermutlich hat der Koloss den kleineren verspeist.«
    »Das könnte zu einem Problem werden!« Kapitän Sagan winkte einen seiner Offiziere herbei. »Geben Sie Alarm. Gefechtsstationen vollständig besetzen.«
    Nur Sekunden später dröhnte eine Sirene durch alle Decks der Amatola.
    »Derzeitige Geschwindigkeit einundzwanzig Knoten«, meldete der Steuermann.
    »Auf sechsundzwanzig erhöhen!«
    Die Motoren ließen das Schiff vibrieren.
    »Es kommt immer noch näher«, stellte Sagan mit einem Blick aufs Radar fest. »Volle Kraft voraus!« Er wandte sich zu Virginia Zimunga. »Der Abstand bleibt jetzt konstant. Wir können diese Geschwindigkeit aber unmöglich über eine längere ­Strecke halten. Was schlagen Sie vor?«
    »Jede Art von Leben ist zu respektieren, solange sie sich nicht grundlos aggressiv verhält. So lautet eine Verordnung der Magischen Gilde. Bereiten Sie Abwehrmaßnahmen vor.«
    »Raketenwerfer ausrichten!«, befahl Kapitän Sagan.
    »Komm mit«, sagte die Zauberin zu Adam. »Vielleicht können wir einen Blick auf eines dieser neuen Weltwunder er­haschen.«
    Adam und Virginia Zimunga verließen die Brücke und begaben sich zum Heck des Schiffes. Mehrere Besatzungsmitglieder hielten dort bereits Ausschau nach dem Verfolger. Unter ihnen waren auch Delani, Shawi und die Hexe Casablanca.
    »Adam!«, rief ihm Delani zu. »Das Ding ist gigantisch. Man kann es sehen. In gerader Linie hinter dem Schiff. Dort ist das Wasser dunkler als an anderen Stellen. Das ist der Körper des Tieres.«
    Die Amatola schoss unter voller Auslastung der Motoren über den Atlantik. Als sich Adam an der Reling festhielt, spürte er die Vibrationen noch deutlicher als auf der Kommandobrücke.
    Die Distanz zwischen Meeresriese und Schiff blieb unverändert.
    »Versucht es, uns anzugreifen?«, fragte Adam.
    Die Zauberin legte Zeige- und Mittelfinger an ihre rechte Schläfe und schloss die Augen. »Ich kann keinerlei geistige ­Signale empfangen. Nur eine Art Rauschen. Sein Verstand ähnelt dem unsrigen nicht mal im Ansatz.« Sie öffnete die Augen und fixierte die riesige dunkle Stelle direkt unter der Meeresoberfläche. »Vielleicht ist es auch nur neugierig.«
    Plötzlich erhielt das Schiff einen so heftigen Schlag, dass Adam und alle anderen an Deck zu Boden stürzten. Metall knirschte, irgendwo zersplitterte Glas. Das Geräusch der Motoren erstarb. Die Amatola hatte abrupt gestoppt.
    Adam richtete sich auf. Mit einem Mal herrschte eine unheimliche Stille. Kaum ein Lufthauch regte sich.
    Ein vielstimmiges, beinahe

Weitere Kostenlose Bücher