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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimon Weber
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wieder mit einem Ächzen in sich zusammen. »Die meisten von unseren Leuten sind längst in die Heimat zurückgeholt worden. Der Rest treibt sich in den illegalen Kneipen rum oder ist verschwunden. Was weiß denn ich, Kleiner!«
    Sergeant Lakota war kurz davor, die Fassung zu verlieren. »Soll das heißen, in Harare existiert gar keine südafrikanische Mission mehr?«
    »Oh doch!« Venda rollte mit den Augen. »So ein paar schießwütige Prachtexemplare von unserer Armee bewachen den Präsidenten von Simbabwe in seinem Palast.«
    Lakota wandte sich an seine Polizeischüler. »Wir müssen dringend Kobese in Kapstadt erreichen. Die ganze Sache muss ein Irrtum sein.«
    Venda kicherte leise, schüttete sich sein Glas voll und trank es mit einem Zug aus. Seine Lippen glänzten feucht.
    »Woll’n Sie auch einen Schluck?«, lallte er.
    Von draußen drang ein Schrei durch das halb geöffnete Fenster. Dann noch einer. Panischer als der erste. Ein Schuss krachte.
    »Was ist hier eigentlich los?« Lakota stemmte die Arme auf Vendas Schreibtisch. »Reißen Sie sich zusammen, Captain!«
    Venda schloss mit einer fahrigen Bewegung das Fenster. »Mord ist da draußen los«, ächzte er. »Das ist los. Wollen Sie auch eine Portion?«
    Lakota schlug mit der Faust auf den Tisch. »Bei allem Respekt, Captain! Da draußen sind Menschen in Gefahr. Es ist die Aufgabe der Polizei …«
    »Aufgabe der Polizei?«, fiel ihm Venda ins Wort. »Es gibt keine Polizei mehr. Ich habe hier noch sechs Männer. Und die bleiben nur, weil sie sich da draußen noch schlechtere Überlebenschancen ausrechnen. Da draußen ist etwas. Etwas Grauenvolles, gegen das wir nicht ankommen.«
    »Ich wusste es«, hörte Adam Shawi flüstern. »Ich habe es sofort gespürt. Die Stadt ist verloren.«
    »Reden Sie Klartext!«, verlangte Lakota von Venda.
    Der Captain betrachtete die Schnapsflasche, leckte sich über die Lippen und entschied sich dann doch gegen einen weiteren Schluck. Er versuchte sogar, sich halbwegs gerade hinzusetzen. Dann redete er. Mit überraschend klarer Stimme. »Es fing vor über einem Monat an. Menschen verschwanden. Zumeist Kinder, Jugendliche. Immer nach Sonnenuntergang. Wir haben nächtliche Patrouillen organisiert. Aber von denen sind nicht alle Polizisten zurückgekommen. Ich war selbst dabei, als es einen unserer Leute erwischte.«
    »Wie ist das passiert?«, fragte Sergeant Lakota jetzt ganz ruhig.
    »Wir waren in einer Gegend, in der besonders viele Menschen verschwunden sind. Nachts ist es in Harare stockdunkel. Den letzten Rest Elektrizität benutzt man hier, um Klimaanlage und Kronleuchter im Präsidentenpalast am Laufen zu halten. Wir selbst haben kaum noch Taschenlampen, Waffen oder Munition. Hier landet alles auf dem Schwarzmarkt.«
    Venda holte tief Luft und wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn.
    »Wir sind also in dieser Straße. Links und rechts Bruchbuden. Da höre ich ein Geräusch. Wie leise Schritte. Viele Schritte. Und dann einen kurzen Schrei. Ich drehe mich um und sehe nur noch die Stiefel von einem Polizisten zappeln. Dann wird er in einen Hauseingang gezerrt. Weg war er.«
    »Sie sind ihm doch wohl gefolgt?«, wollte Sergeant Lakota wissen.
    Captain Venda hielt einen Moment inne. Sein Blick wurde ganz glasig. Adam sah, dass seine rechte Hand zitterte. Als würde ihn die Erinnerung an jene Nacht einholen.
    »Ich ging mit den anderen Männern ins Haus«, fuhr Venda fort. »Von ihm und dem Ding, das ihn geholt hat, war nichts zu sehen.«
    »Wieso Ding?«, fragte Shawi mit leiser Stimme. »War es denn kein Mensch?«
    »Oh nein! Kein Mensch! In dem Haus hat es Geräusche gemacht. Solche Geräusche kommen nicht von einem Menschen. Es hat gewispert … gezischt … gekrächzt.« Der Captain riss die Augen weit auf. »Und bei allem, was mir heilig ist … es hat gelacht.«
    »Gelacht?«, wiederholte Lakota.
    »Ja!«, bestätigte Venda eindringlich. »Als ich mich umdrehte, waren alle anderen Polizisten längst geflohen. Ich wollte auch nur noch raus. Von da an wurde es jede Nacht schlimmer. Die Menschen verbarrikadieren sich in ihren Häusern oder fliehen auf die Dächer, wenn sie keine andere Unterkunft haben.« Jetzt griff der Captain entschlossen nach der Flasche und schenkte sich nach. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Sergeant. Suchen Sie sich im Präsidium einen Schlafplatz, und wenn in einer Woche das Luftschiff aus Südafrika kommt, hauen wir alle ab von hier.« Er deutete auf Adam, Delani, Shawi und

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